Sie trieben den Kampf um Gelb zum Höhepunkt

Froome und Quintana - das Tour-Duell auch in der Zukunft

Foto zu dem Text "Froome und Quintana - das Tour-Duell auch in der Zukunft"
Nairo Quintana (Movistar) sitzt Chris Froome (Sky) im Nacken. | Foto: Cor Vos

25.07.2015  |  (rsn) - Packende Attacken, leidende Favoriten, mutig kämpfende Herausforderer und tolle Siege! Die 102. Tour de France begeisterte die Radsportfans vom ersten Tag an. Die beiden letzten Alpenetappen riss sie von den Sitzen. Vieles spricht dafür, dass es in den kommenden Jahren so weitergehen könnte.

Chris Froome (Sky), der alle Angriffe abwehrte und zum zweiten Mal nach 2013 die Tour gewann, sowie sein Rivale Nairo Quintana (Movistar), der das Gelbe Trikot mit viel Herz und ohne Rücksicht auf eigene Verluste attackierte, eröffnen Perspektiven, wie es sie seit der Übermacht von Lance Armstrong nicht mehr gegeben hat.

„Nairo ist ein Fahrer, der mir in den nächsten Jahren große Probleme bereiten wird. Er hat das Alter auf seiner Seite. Er ist fünf Jahre jünger als ich“, lobte der 30-jährige Brite den Gewinner des Weißen Trikots als bester Nachwuchsfahrer, der ihn an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gebracht hatte. Froome: „Ich war am Limit und starb tausend Tode.“ Die kompromisslose Angriffsfahrt des kleinen Kolumbianers hatte ihn ins Wanken gebracht.

„Ich wollte heute Gelb und den Etappensieg“, verriet Quintana nach der Zielankunft. Dabei war es ihm egal, ob er einbrechen und seinen zweiten Platz und damit das Podium in Paris verlieren könnte. Es gab in den letzten Jahren niemanden, der so gehandelt hatte. Deshalb fehlte auch oft nervenzerreißende Spannung. Quintanas Mut ist zusätzlich zu bewundern, da er mit 2:38 Minuten fast aussichtslos zurücklag.

Das focht den Bergspezialisten aber nicht an. Quintana: „Wir hatten uns heute vor dem Start zwei Matchpläne gegeben. A: Der Angriff am Col de la Croix de Fer. Aber da ging es nicht, weil Froome und sein Team gut verteidigten. Und B: Alpe d‘Huez , da hat es geklappt.“

Am Ende reichte es nicht, weil Quintana schon auf der 2. Etappe nach Zeeland in der Windkante 1:28 Minuten auf Froome verloren hatte, der damals zeitgleich mit Etappensieger André Greipel das Ziel erreicht hatte. „Ich habe die Tour in der ersten Woche verloren“, stellte Quintana dann auch treffend fest.

„Man muss jeden Tag bereit sein, auf alles was passieren kann“, erklärte Froome, warum ihm das nicht passierte, um dann auch seine Sieg-Taktik zu verraten: „Wir wollten in der Pyrenäen-Etappe nach dem ersten Ruhetag nach La-Pierre-Saint-Martin zuschlagen. Ich war extra drei Wochen vor der Tour dort und habe mir den Anstieg angeschaut. Ich wusste, was mich erwartet. Und ich wusste genau, wo ich angreifen würde.“ Froome: „Das war unser Plan. Quintanas Plan war, in den Alpen zu attackieren. Er hat es gemacht. Da wollte ich nur noch verteidigen.“ Das reichte ihm!

Obwohl Quintana weder Gelb noch den Etappensieg holte, stellte er abschließend bescheiden fest: „Ich muss trotzdem zufrieden sein.“ Um dann kämpferisch anzufügen: „Ich werde es nächstes Jahr wieder versuchen!“ Froome nimmt die Herausforderung an: „Nächstes Jahr wird es sicher wieder einen großen Kampf geben.“

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.11.2015Prudhomme: "Forderung absurd hoch und unbegründet"

(rsn) –Tour-Direktor Christian Prudhomme bestreitet die Rechtmäßigkeit der Forderung des Niederländischen Radsportverbands (KNWU), der von der ASO 140.000 Euro für den Grand Départ der Frankrei

03.11.2015Niederländischer Verband wartet auf Geld von der ASO

(rsn) - Der Niederländische Radsportverband KNWU hat sich an die UCI gewendet, weil er seit vier Monaten auf eine Zahlung der ASO in Höhe von 140.000 Euro wartet. Das berichtet das niederländische

16.08.2015Dopingproben der Tour sollen erneut getestet werden

(rsn) - Keiner soll sich sicher fühlen! Auch nicht, wenn die Rennen rum sind. Deshalb sollen die Dopingproben der gerade beendeten Tour de France nachträglich auf das neue Epo-Stimulanzmittel 

30.07.2015Bahamontes traut Valverde den Tour-Sieg zu

(rsn) – Federico Bahamontes traut Alejandro Valverde (Movistar) den Tour-Sieg zu und hat seinen Landsmann aufgefordert, im kommenden Jahr das Gelbe Trikot ins Visier zu nehmen. „Wenn er Dritter ge

28.07.2015Voß war zu früh in Topform

(rsn) – Auf die Frage, wie die am Sonntag zu Ende gegangene Tour de France für ihn verlaufen sei, fand Paul Voß gegenüber radsport-news.com nur zwei Worte: „Nicht zufriedenstellend.“ Nach seh

27.07.2015Wie kommt der „Engel" ins Tour-Finale?

(rsn) - Wir trauten unseren Augen nicht, als wir das von Philousport bei Twitter eingestellte Video (siehe die beiden Links unten) betrachteten. Es sah aus, als stünde ein „Engel" mit flatternden F

27.07.2015Jugendlicher Schwarzfahrer soll Absperrung durchbrochen haben

Paris (dpa) - Ein Jugendlicher ohne Führerschein ist wohl für den Zwischenfall vor dem Finale der Tour de France am Sonntag verantwortlich, bei dem die Pariser Polizei Schusswaffen einsetzte.

27.07.2015Denk: „Das Glück war nicht auf unserer Seite"

(rsn) - Ein Etappenpodium, zwei weitere Platzierungen in den Top Ten, der 25. Platz in der Gesamtwertung sowie zwei Auszeichnungen als aktivster Fahrer sind die Bilanz des deutschen Bora-Argon 18-Team

27.07.2015Nun will Greipel auch in Hamburg seinen ersten Sieg

Paris (dpa/rsn)- Am Sonntag gewann André Greipel (Lotto Soudal) erstmals in seiner Karriere die letzte Tour-Etappe auf den Champs Élysées. Im Ziel wartete sein Jugendtrainer Peter Sager um mit dem

27.07.2015Brailsford: „Die Kritiker haben uns geholfen, die Tour zu gewinnen“

Paris (dpa/rsn) - Erst gab es Dosenbier, dann Champagner - und aus den Boxen dröhnte der bei solchen Gelegenheiten unvermeidliche Queen-Hit „We are the Champions“. Bevor Christopher Froome

27.07.2015Movistar die beste Mannschaft, aber Sky stellt den Sieger

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

27.07.2015Lotto Soudal dominiert die Sprints, IAM erreicht sein Ziel

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

Weitere Radsportnachrichten

30.07.2025Izquierdo rettet sich vor dem sprintenden Feld ins Ziel

(rsn) – Die 183 Kilometer der Schlussetappe der Wallonien-Rundfahrt (2.Pro) hätten für Clément Izquierdo (Cofidis) keine 20 Meter länger sein dürfen. Der Franzose wurde in Bertrix mit seinen

30.07.2025Van der Breggen: “Hätte mehr Feuerwerk am letzten Berg erwartet“

(rsn) - Kim Le Court (AG Insurance – Soudal) hat sich auf der 5. Tour-Etappe den Sieg geholt und Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) das Gelbe Trikot wieder weggeschnappt. Am längsten Tag dieser

30.07.2025Le Court mit starkem Antritt zu Etappensieg und Gelb

(rsn) – Mit ihrem Sieg auf der 5. Etappe der Tour de France Femmes (2.WWT) hat sich Kim Le Court (AG Insurance – Soudal) das Gelbe Trikot wieder von Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) zurückge

30.07.2025Faulkner, Balsamo und Trinca Colonel geben auf

(rsn) – Nach einem Massensturz auf der 5. Etappe der Tour de France Femmes haben zahlreiche Fahrerinnen das Rennen aufgeben müssen. Kurz hintereinander beendeten die Italienerinnen Elisa Balsamo (

30.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrerinnen / 5. Etappe

(rsn) - 154 Profis aus 22 Teams sind am 26. Juli im westfranzzösischen Vannes zur 4. Tour de Frances Femmes (2.WWT) angetreten, darunter sieben Deutsche, sechs Schweizerinnen und drei Österreicheri

30.07.2025Häuslicher Unfall: Vauquelin bricht sich den Knöchel

(rsn) – Spätestens mit seinem siebten Platz bei der 112. Tour de France hat Kevin Vauquelin (Arkéa – B&B Hotels) auch international seinen Bekanntheitsgrad deutlich erhöht. Die Freude über das

30.07.2025Vanthourenhout: Erster Einsatz schon bei der Tour Alsace

(rsn) – Nachdem Sven Vanthourenhout bereits gegenüber belgischen Medien über seinen Wechsel Red Bull – Bora – hansgrohe gesprochen hatte, bestätigte sein neues Team noch am Dienstagabend, das

30.07.2025Gilmore unterschreibt Profivertrag bei Israel – Premier Tech

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.07.2025Kehrt Alpe d´Huez 2026 wieder ins Tour-Programm zurück?

(rsn) – Wenige Tage nach dem Ende der 112. Tour de France (2.UWT) machen bereits Berichte über die Strecke der Ausgabe 2026 die Runde. Wie etwa die Zeitung Le Dauphiné schreibt, werde Alpe d´Huez

30.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

29.07.2025Koch wird kurz vor dem Ziel gestellt und gewinnt trotzdem

(rsn) – Aktuell tobt bei der Tour de France Femmes der Kampf um Grün. Und das sogar in mehrerlei Sinne. Einerseits geht es das Grüne Trikot, den Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) und Marianne Vo

29.07.2025Vollering: “Ich bin unglaublich erleichtert“

(rsn) – In einer ganz anderen Verfassung als nach dem gestrigen Tag trat Demi Vollering (FDJ -Suez) heute nach dem Zieleinlauf der 4. Etappe der Tour de France Femmes in Poitiers vor die Presse. Do

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour Alsace (2.2, FRA)
  • Tour de Banyuawangi Ijen (2.2, IDN)
  • Ethias-Tour de Wallonie (2.Pro, BEL)