Brändles Tirreno-Tagebuch / Prolog

Der Start macht Lust auf mehr

Von Matthias Brändle

Foto zu dem Text "Der Start macht Lust auf mehr"
Matthias Brändle (IAM) im Prolog zu Tirreno-Adriatico | Foto: Cor Vos

11.03.2015  |  (rsn) - Heute darf ich euch etwas über den Prolog berichten. Ich möchte euch den ersten Renntag bei Tirreno-Adriatico etwas näher bringen. Nach einem gemütlichen Frühstück sind wir IAM-Fahrer alle zusammen die Strecke abgefahren, gerade bei so einem kurzen Prolog ist es wichtig den Parcours bestens zu besichtigen, um möglichst keine Zeit in den Kurven zu verlieren.

Marcel Aregger hat mir heute in einigen Kurven geholfen, den Verkehr zu sperren, damit ich die optimale Linie finde. Nach ein paar Runden ging`s zurück zum Hotel, wo wir dann etwa vier Stunden vor dem Start unser Mittagessen einnahmen. Für mich gab`s ein wenig Reis mit Parmesan und Olivenöl. Einfach und gut.

Bei einem Prolog gilt`s für mich immer, gut kurz und knackig aufzuwärmen, 20 Minuten sind dabei genug, um den Motor auf Betriebstemperatur zu bringen. Dabei fahre ich zwei bis drei Mal jeweils 30 Sekunden Rennspeed und etwa fünf Minuten im GA2-Bereich (Grundlage Ausdauer mittlere Intensität). Zehn Minuten vor dem Start mache ich mich dann auf den Weg zur Startlinie.

Es folgt eine kurze Radkontrolle, die von der UCI abgenommen wird. Der vorderste Punkt des Sattels muss immer fünf Zentimeter hinter dem Tretlager sein und je nach Größe des Fahrers darf der Lenkeraufsatz inklusive Schalthebel nicht mehr als 75 bzw. 80 Zentimeter horizontal vor das Tretlager reichen.

Ich habe heute eine ganz gute Fahrt erwischt, auch wenn ich in der einen oder anderen Kurve noch ein paar Zehntel liegen gelassen habe. Es war knapp, es war sehr knapp - und das macht Lust auf mehr. Chapeau an den Sieger Adriano Malori. Als Italiener auf heimischem Boden zu gewinnen, muss was Besonderes sein!!!

Jetzt heißt es wieder aufs normale Rad umsatteln. Morgen steht normalerweise die erste Sprintentscheidung an, wenn uns nicht die Ausreißer das Leben schwer machen......Wir haben mit Matteo Pelucchi einen sehr schnellen Mann in unseren Reihen, und den gilt es im Finale gut in Position zu bringen.

Marcel, ich und das ganze Team werden unser Bestes dafür tun. Jeder hat seine Aufgabe, ohne Mannschaft bist du im Radsport nämlich meist chancenlos. Stimmt der Teamspirit, dann kommen die Resultate bei guter Arbeit ganz von selber. Das ist unser Moto für diese Saison. Wir messen uns nicht an Resultaten, wir wollen zusammen als Team auftreten und der Rest kommt dann schon.

Solltet ihr übrigens Anregungen oder Fragen an mich haben - einfach eine Email an Radsport News schicken und ich werde, so gut es geht, in den kommenden Berichten darauf eingehen.

Viele Grüße
Euer Matthias


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