Vorschau 9. Strade Bianche

Cancellara peilt seinen dritten Sieg an, Sagan den ersten

Foto zu dem Text "Cancellara peilt seinen dritten Sieg an, Sagan den ersten"
Fabian Cancellara (Trek) an der Spitze des Feldes bei Strade Bianche 2014 | Foto: Cor Vos

06.03.2015  |  (rsn) – Am morgigen Samstag steht wieder eines der spektakulärsten Eintagesrennen des internationalen Kalenders auf dem Programm. Strade Bianche (1.HC) führt nicht nur durch die malerische Hügel- und Weinlandschaft der Toskana, sondern fordert die Profis wieder mit zehn Abschnitten (45,1 Kilometer) über die berühmten Schotterpisten - die „Weißen Straßen“ oder „Strade Bianche“ - heraus.

Der Organisator RCS Sport wirbt für das erstmals 2007 ausgetragene Rennen, das über 200 Kilometer von San Gimignano nach Siena führt, mit der Bezeichnung „der südlichste unter den nördlichen Klassikern“. So ist es auch folgerichtig, dass zahlreiche Klassikerspezialisten ihre Teilnahme angekündigt haben.

Die Besetzung ist wie immer erstklassig, unter den 20 Teams befinden sich nicht weniger als 13 aus der ersten Liga, dazu kommen sechs Zweitdivisionäre und eine italienische Nationalauswahl. Zum Starterfeld zählen allerdings nur zwei der bisher sieben Gewinner der Strade Bianche Eroica Pro, wie das Rennen offiziell heißt: Moreno Moser (Cannondale-Garmin/2013) und Fabian Cancellara (Trek), der seinen dritten Triumph nach 2008 und 2012 anstrebt.

„Das ist eines meiner Lieblingsrennen und ich habe es schon zweimal gewonnen. Ich bin in guter Verfassung und will mit Hilfe meiner Teamkollegen versuchen, einen dritten Sieg einzufahren“, wurde der Schweizer, der 2014 den sechsten Platz belegt hatte, in einer RCS-Pressemitteilung zitiert.

Nicht dabei sein wird dagegen Titelverteidiger Michal Kwiatkowski, der am Sonntag bei Paris-Nizza startet. Sein Etixx-QuickStep-Team hat das Aufgebot im Vergleich zum Vorjahr mächtig durcheinander gewirbelt, der Kolumbianer Rigoberto Uran ist der einzige der acht Fahrer, die bereits 2014 bei der Jagd durch die Toskana dabei waren. Wie Sportdirektor Davide Bramati ankündigte, werde man deshalb am Freitag auch noch die Strecke abfahren. Und auch ohne Kwiatkowksi wolle man am Samstag um den Sieg mitfahren. „Unsere Auswahl ist auch in diesem Jahr wettbewerbsfähig“, so der Italiener, der dabei vor allem den Tschechen Zdenek Stybar, den Italiener Gianluca Brambilla und eben auch Uran im Blick haben dürfte.

Stärker einzuschätzen sind allerdings andere – wie etwa Peter Sagan (Tinkoff-Saxo), der in den vergangenen beiden Jahren jeweils Zweiter in Siena geworden war. Diesmal könnte es zum Sieg langen, auch weil der Slowake eine starke Helferriege um den Vorjahresfünften Roman Kreuziger an seiner Seite hat. „Strade Bianche ist ein Rennen, das mir gefällt, weil es durch eine sehr malerische, landschaftlich schöne Gegend führt. Zudem ist es ideal für meine Eigenschaften und Qualitäten“, äußerte sich Sagan ähnlich wie Cancellara und fügte an: „Ich hoffe, in meinem ersten Europa-Rennen des Jahres 2015 gut abzuschneiden.“

Zum Favoritenkreis zählen weitere Asse wie eben Moser, der Spanier Alejandro Valverde (Movistar), der 2014 hinter Kwiatkowksi und Sagan das Podium komplettierte, der Belgier Greg Van Avermaet (BMC), aus Italien Tour de France-Gewinner Vincenzo Nibali, der sein vom Entzug der WorldTour-Lizenz bedrohtes Astana-Team anführt, der Vorjahresvierte Damiano Cunego (Nippo-Vini Fantini) und Filippo Pozzato (Lampre-Merida), Het Nieuwsblad-Sieger Ian Stannard (Sky) aus Großbritannien und der Belgier Sep Vanmarcke (LottoNL-Jumbo).

Die Strecke ist praktisch unverändert geblieben. Nach 32,1 Kilometern steht der erste der insgesamt zehn Schotterabschnitte an, richtig zur Sache geht es aber erst im 9,2 Kilometer langen sechsten Sektor (Lucignano d’Asso) bei Rennkilometer 120 und in der mit 11,5 Kilometer längsten Passage (Asciano) ab Kilometer 146.

Die letzten drei Sektoren kommen zusammengenommen zwar auf nicht mehr als 4,3 Kilometer, weisen aber jeweils einen knackigen Anstieg auf, der zu  Attacken einlädt. Vom Ende der letzten Schotterpiste aus sind es nur noch zwölf Kilometer bis ins Ziel, die sind allerdings knifflig genug, geht es doch im Finale durch verwinkelte Straßen, vor allem aber auf der Via Esterna de Fontebranda über einen bis zu 16 Prozent steilen Anstieg auf dem Schlusskilometer.

Genau hier setzte Kwiatkowski übrigens im vergangenen Jahr seine alles entscheidende Attacke gegen Sagan und es dürfte auch diesmal ausgeschlossen sein, dass es auf der Zielgerade an der Piazza il Campo zum Sprint einer Gruppe kommt.

Die Teams: Ag2R, Astana, BMC, Cannondale-Garmin, Etixx - Quick Step, Lampre-Merida, Movistar, Orica-GreenEdge, Katusha, LottoNL-Jumbo, Sky, Tinkoff-SaxoTrek, Androni-Giocattoli, Bardiani-CSF, Nippo - Vini Fantini, Southeast, Novo Nordisk, RusVelo, Nationalmannschaft Italien

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

08.03.2015Stybar: Vom Zahnarztstuhl aufs Podium in Siena

(rsn) – Am Freitag noch musste Zdenek Stybar (Etixx-Quick-Step) wegen Schmerzen einen Zahnarzt in der Toskana aufsuchen. Die Behandlung war erfolgreich, denn tags darauf behinderte den Tschechen bei

07.03.2015Stybar wird Nachfolger seines Teamkollegen Kwiatkowski

(rsn) – Im vergangenen Jahr triumphierte Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick-Step) bei der Strade Bianche (1.HC). Auf seinen Start bei der 9. Auflage des 200 Kilometer langen Eintagesrennens durch die T

07.03.2015Stybar feiert in Siena den größten Erfolg seiner Karriere

(rsn) – Zdenek Stybar hat bei der Strade Bianche (1.HC) dem Etixx-Quick-Step-Team den zweiten Sieg in Folge beschert. Der 29 Jahre alte Tscheche entschied bei strahlendem Sonnenschein die 9. Auflage

07.03.2015Guarnier setzt ihr Vorhaben perfekt in die Tat um

(rsn) – Megan Guarnier hat die frühe Erfolgsserie des niederländischen Boels – Dolmans-Teams auf beeindruckende Weise fortgesetzt. Die 29 Jahre alte US-Amerikanerin entschied am Samstag die Prem

07.03.2015Guarnier jubelt nach Solo in Siena

(rsn) – Megan Guarnier (Boels – Dolmans) hat die Premiere der Strade Bianche Donne (1.1) gewonnen. Die 29 Jahre alte US-Amerikanerin setzte sich bei dem Eintagesrennen durch die Toskana über 10

07.03.2015Deutsches Quintett nur Außenseiter, Cancellara Top-Favorit

(rsn) - 21 Teams nehmen heute an der 9. Auflage der Strade Bianche (1.HC) teil: 13 aus der WorldTour, sieben aus der zweite Liga sowie eine italienische Nationalauswahl.Mit Paul Martens, Robert Wagner

06.03.2015Moser will bei Strade Bianche an bessere Zeiten anknüpfen

(rsn) – Seit seinem Sieg bei Strade Bianche vor zwei Jahren ist die bis dahin so steil verlaufende Karriere des Moreno Moser ins Stocken geraten. Seitdem er im März 2013 in Siena das spektakuläre

06.03.2015Erstmals jagen auch die Frauen über die weißen Schotterpisten

(rsn) – Am morgigen Samstag steht nicht nur die 9. Auflage der Strade Bianche der Männer auf dem Programm. Erstmals wird auch ein hochklassig besetztes Frauenrennen der Kategorie 1.1 ausgetragen, d

04.03.2015Orica-GreenEdge beim Strade-Bianche-Debüt in Außenseiterrolle

(rsn) – Unter normalen Umständen wäre Simon Gerrans einer der Sieg-Kandidaten bei Strade Bianche (1.HC). Doch aus zwei Gründen zählt der 34-jährige Australier nicht zum Favoritenkreis für die

03.03.2015Sagan auf den Strade Bianche zum ersten Saisonsieg?

(rsn) – Gelingt Peter Sagan am Wochenende bei der Strade Bianche (1.HC) der erste Sieg im Trikot seines neuen Teams Tinkoff-Saxo? Nach insgesamt sieben Top 5-Ergebnissen bei den Rundfahrten in Katar

09.01.201519 Teams zur Strade Bianche, Roma Maxima fällt aus

(rsn) – Die Organisatoren von RCS Sport haben 19 Mannschaften zur 9. Auflage des Eintagesrennens Strade Bianche (1.1) eingeladen, das am 7. März ausgetragen wird. Angeführt wird das Feld von Etixx

Weitere Radsportnachrichten

03.12.2024Großbritannien in Nöten: Insel ohne Konti-Teams

(rsn) – Langsam aber sicher ist der Schwung, den die Olympischen Spiele 2012 in London dem britischen Straßenradsport gaben, aufgebraucht. Zwar stehen, Stand jetzt, 34 britische Profis im kommenden

03.12.2024Wiggins bekam Hilfsangebot von Armstrong

(rsn) – Lance Armstrong, selbst gefallener Radsport-Held, hat sich offenbar einmal mehr generös gegenüber seinesgleichen gezeigt. Nachdem er in den vergangenen Jahren bereits Jan Ullrich, seinem g

03.12.2024Vollering-Schwester vor Profi-Debüt

(rsn) – Bodine Vollering, Schwester von Demi Vollering, steht vor dem Sprung in den Profi-Radsport. Die 21-Jährige hat für zwei Jahre beim Kontinental-Team VolkerWessels unterschrieben. Teammanage

03.12.2024WorldTour-Budgets steigen weiter rasant

(rsn) – Die finanzielle Situation in der WorldTour wird sich auch 2025 weiter verbessern. So kontinuierlich wie stark steigen das Gesamtbudget der Teams insgesamt auch in der neuen Saison. Das geht

03.12.2024Bei der Deutschland Tour so gut wie nie

(rsn) – Rückschritt, Neuanfang, Flucht. All das sind Worte, von denen Florian Stork nichts wissen will. “Ich war sieben Jahre lang in den Strukturen von dsm, da war es jetzt einfach mal an der Ze

03.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

02.12.2024Offiziell: 80. Vuelta a Espana beginnt in Turin

(rsn) – Nachdem die Tour de France in diesem Jahr in Florenz gestartet war, wird 2025 auch die Spanien-Rundfahrt in Italien beginnen. Wie die Organisatoren der letzten Grand Tour des Jahren nun auch

02.12.2024Boros beendet in Dublin mit Querfeldeinlauf Nys´ Ambitionen

(rsn) – Die ersten beiden Weltcups der Cross-Saison 2024/25 hat sich Thibau Nys (Baloise – Trek Lions) sicher anders vorgestellt. Zum Auftakt am vergangenen Wochenende kam der Europameister beim S

02.12.2024Indiz für Sanremo-Start? Pogacar trainiert am Poggio

(rsn) – Mailand-Sanremo gehört zu den wenigen großen Rennen, die Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch nicht gewonnen hat. Noch ist unklar, ob der Weltmeister an der kommenden Ausgabe des italien

02.12.2024Van Aert hat für den Winter einen Plan

(rsn) – Mittlerweile steht fest, dass Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) erst nach dem Ende des Team-Trainingslagers von Visma – Lease a Bike Ende Dezember in die Cross-Saison 2024/25 einsteig

02.12.2024Cummings neuer Sportdirektor bei Jayco – AlUla

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.12.2024Trotz Bestwerten hinter den Erwartungen zurückgeblieben

(rsn) – Im Frühsommer zeigte Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) wieder einmal, dass er nach wie vor zur Riege der besten deutschen Kletterer gehört. Der 30-Jährige wurde Mitte Mai dank eines dritten P

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine