Spannendes Duell bei der Andalusien-Rundfahrt

Froome hat im ersten Kräftemessen mit Contador die Nase vorn

Von Daniel Brickwedde

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Alberto Contador (Tinkoff-Saxo, li.) gratuliert Chris Froome (Sky) zu dessen Sieg bei der 61. Andalusien-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

23.02.2015  |  (rsn) - Chris Froome (Sky) und Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) sind zwei der ganz großen Favoriten für die diesjährige Tour de France. Die fünftägige Andalusien-Rundfahrt ( 2.1) war Schauplatz des ersten Aufeinandertreffens der beiden in der Saison 2015 und bot gleich das erhoffte Kräftemessen zwischen den Kontrahenten.

Sowohl Froome als auch Contador gewannen jeweils eine Bergankunft, das bessere Ende hatte aber der Brite für sich. Froome verwies Contador in der Gesamtwertung nach fünf Etappen um zwei Sekunden auf Platz zwei. Dabei fuhren die beiden in einer eigenen Liga, was sich daran zeigt, dass Benat Intxausti (Movistar) als Gesamtdritter einen deutlichen Rückstand von 2:38 Minuten aufwies.

Contador konnte mir der knappen Niederlage gegen seinen Widersacher anscheinend gut umgehen und war mit seiner Vorstellung nach eigener Aussage sehr zufrieden. „Ich habe gewiss nicht damit gerechnet, so stark im Vergleich zum Rest des Feldes zu sein, auch wenn ich den Gesamtsieg verpasst habe. Ich habe allerdings einen Etappensieg, mit dem ich nicht gerechnet habe, und ich bin sehr zufrieden, da mein Formaufbau für den Giro d'Italia sehr gut verläuft“, kommentierte der Spanier das Ergebnis.

Vom Auftritt seines großen Kontrahenten, der nach einer deutlichen Niederlage auf der 3. Etappe tags darauf zurückschlug und ihm mit einer Gala-Vorstellung bei der Bergankunft am Alto de Allanadas das Rote Trikot abjagte, zeigte sich Contdor wenig überrascht. „Froome hat gesagt, dass er sich auf die Tour seit seinem letzten Rennen im vergangenen Jahr vorbereitet. Ich glaube, er hat lange in Südafrika trainiert und ist wirklich in einer sehr guten Form. Daher ist es für mich ein gutes Zeichen, so nahe an ihm dran gewesen zu sein“, sagte der 32-Jährige.

Während Froome einzig auf die Tour de France als Saisonhöhepunkt ins Visier nimmt, setzt sich Contador in diesem Jahr der Doppelbelastung mit Giro d'Italia und Tour de France aus und will beide Rundfahrten gewinnen. Ein Kunststück, das zuletzt dem Italiener Marco Pantani 1998 gelang.

Deshalb sollten sich Contadors und Froomes Saisonaufbau voneinander unterscheiden. Doch in Andalusien war davon wenig zu sehen. Auf der 3. Etappe der Rta del Sol mit Ziel am Alto de Hazallanas war es Contador gelungen, Froome im Schlussanstieg zu distanzieren und ihm 19 Sekunden abzunehmen. Umso überraschender war es, dass er am Samstag bei der Bergankunft am Alto de Allanadas nicht in der Lage war, Froome auf dem extrem steilen Schlusskilometer zu folgen, mit 29 Sekunden Rückstand auf den Sky-Kapitän ins Ziel kamund um zwei Sekunden die Gesamtführung an Froome verlor.

„Es hätte nicht besser laufen können für uns hier und der Gewinn ist umso bedeutender, da es mein erstes Rennen dieses Jahr war“, freute sich der nach der letzten Etappe, bei der es im Gesamtklassement keine Änderungen mehr gab. „Es liegt noch eine Menge Arbeit vor mir mit Blick auf die Tour de France. Aber der Weg stimmt und es ist nun wichtig gesund und verletzungsfrei zu bleiben und stetig an meiner Form zu arbeiten.“

Dabei hatte Froome noch nach der 3. Etappe betont, dass seine Planung eben nicht auf den Giro, sondern auf die Tour ausgerichtet und die Niederlage gegen Contador dadmit erklärbar sei. Doch ganz offensichtlich bewegt sich Froome  bereits jetzt schon auf einem Niveau mit dem zweimaligen Toursieger, weshalb für sich und seine Helfer ein positives Fazit zog.

„Diese Woche bedeutet einen riesigen Moralschub für unser Team, nicht nur hier, sondern auch in Algarve, wo Richie (Porte) gestern eine Etappe hat und Geraint (Thomas) die Gesamtwertung gewinnen konnte. Es läuft wirklich gut und hoffentlich können wir darauf aufbauen“, sieht sich Froome nun auf einem guten Weg für die kommenden Rennen.

Das nächste Aufeinandertreffen zwischen ihm und Contador wird es übrigens vom 11. bis zum 17. März bei der Fernfahrt Tirreno-Adriatico geben.

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