Spanier gewinnt den 78. Flèche Wallonne

Valverde an der Mur mit Geduld und den besten Beinen

Foto zu dem Text "Valverde an der Mur mit Geduld und den besten Beinen "
Alejandro Valverde (Movistar) gewinnt den 78. Flèche Wallonne. | Foto: Cor Vos

23.04.2014  |  (rsn) – Zwei Tage vor seinem 34. Geburtstag hat sich Alejandro Valverde (Movistar) bei der 78. Auflage des Flèche Wallonne selber ein schönes Geschenk gemacht. Der Spanier schüttelte mit einem trockenen Antritt rund 200 Meter vor dem Ziel an der berühmten Mauer von Huy alle seine Konkurrenten mühelos ab und feierte beim zweiten der drei Ardennenklassiker ganz überlegen seinen zweiten Sieg nach 2006.

„Ich wollte hier unbedingt nochmal gewinnen. Es macht keinen Unterschied, ob man es zwei Mal hintereinander schafft oder dazwischen eine Pause ist: Siegen ist immer toll“, kommentierte Valverde seinen bereits neunten Erfolg in diesem Jahr. Drei beziehungsweise vier Sekunden hinter dem Vierten des Amstel Gold Race, der in Huy für den dritten spanischen Sieg in Folge – nach Joaquim Rodriguez und Daniel Moreno (Katusha) – sorgte, kamen der Ire Daniel Martin (Garmin-Sharp) und der Polnische Meister Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) auf die nächsten Plätze.

„Alejandro war sehr stark. 100 Meter vor dem Ziel hatte ich noch das Gefühl, eine Chance zu haben. Aber er war einfach zu schnell“, kommentierte der geschlagene Martin das Finale, in dem er einen starken Eindruck hinterließ. „Ich wollte aufs Podium und das ist eine gute Bestätigung vor Sonntag und natürlich auch vor dem Giro. Das sind meine größten Ziele der Saison und vor allem der ersten Jahreshälfte“, sagte der Vorjahressieger von Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Der 23 Jahre alte Kwiatkowski hatte in der 1,3 Kilometer langen und im Schnitt 9,3 Poreznt steilen Mur eine Attacke des Niederländers Bauke Mollema (Belkin) gekontert und damit das spannende Finale eröffnet. Der Gewinner der Strade Bianche konnte nur einige Meter zwischen sich und seine Verfolger bringen und es war dann Martin, der als nächstes angriff.

Valverde dagegen behielt die Ruhe und wartete bis rund 200 Meter vor dem Ziel mit seiner Attacke, gegen die niemand etwas ausrichten konnte – auch nicht Amstel Gold-Sieger Philippe Gilbert (BMC), der in ungünstiger Position in den Schlussanstieg hineingefahren war und es nicht mehr schaffte, entscheidend Boden gutzumachen. „Ich war nicht gut platziert und das war ein Fehler und für so etwas zahlt man einen hohen Preis“, sagte der Belgier im Ziel selbstkritisch.

Auch wenn Gilbert nur Zehnter hinter dem ebenfalls chancenlosen Titelverteidiger Daniel Moreno wurde, so hält ihn Valverde für einen seiner Schärfsten Konkurrenten bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. „Er war beim Amstel sehr stark und heute hatte ich wohl bessere Beine. In Lüttich kann es aber wieder anders sein - und außerdem gibt es auch noch viele andere, die da gewinnen können. Es geht nicht nur um uns zwei“, fügte er an.

Bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen drehte sich auf der 199 Kilometer langen Jagd von Bastogne nach Huy – bei der insgesamt elf kategorisierte Anstiege zu bewältigen waren – lange Zeit alles um ein Ausreißer-Trio, das schon früh davon zog.

Bei extrem hohem Tempo (die ersten drei Rennstunden wurden in einem Schnitt von gut 43 km/h absolviert) konnten sich der Belgier Preben Van Hecke (Topsport Vlaanderen), der Australier Jonathan Clarke (United Healthcare) und der Litauer Ramunas Navardauskas (Garmin-Sharp) einen maximalen Vorsprung von rund neun Minuten erkämpfen.

50 Kilometer vor dem Ziel ging Clarke die Puste aus, wogegen Navardauskas und Van Hecke erst auf dem Zielkurs um Huy herum gestellt wurden. Da lagen noch elf Kilometer vor der großen ersten Gruppe, aus der heraus immer wieder Fahrer attackierten. Doch vor allem BMC und Katusha arbeiteten viel, um die Lage stets unter Kontrolle zu behalten. Dagegen zeigte sich Movistar kaum an der Spitze des Feldes. Auf Fragen, ob seine Mannschaft nicht zu mehr in der Lage gewesen sein, antwortete Valverde: „Das Team war auch heute da. Jeder hat seinen Job gemacht. Ich glaube schon, dass wir das am Sonntag kontrollieren können."

Ein Sturz im Feld auf der Anfahrt nach Huy – bei dem unter anderem Damiano Cunego (Lampre-Merida) und Pieter Weening (Orica-GreenEdge) auf dem Asphalt landeten – behinderte einige Fahrer wie Martin, Gilbert und auch Fränk Schleck (Trek).

Orica-GreenEdge führte die Gruppe in die Mur hinein, um Kapitän Michael Albasini frühzeitig gut zu platzieren. Der Schweizer zeigte sich auch in guter Verfassung, zu mehr als Rang sieben sollte es dann allerdings nicht reichen. Kurz darauf attackierte Romanin Bardet (AG2R), doch der junge Franzose wurde schnell wieder gestellt. Danach traten die Favoriten in Aktion.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

24.04.2014Mollema noch nie so schnell in der Mauer von Huy

(rsn) – Für das Podium hat es bei beim Flèche Wallonne zwar nicht gereicht – aber Bauke Mollema konnte am Mittwoch im Finale des zweiten Ardennenklassikers an der Mauer von Huy um den Sieg kämp

23.04.2014Auch der Flèche Wallonne verläuft für die Schlecks enttäuschend

(rsn) – Schon das Amstel Gold Race war für die Schleck-Brüder enttäuschend verlaufen. Andy musste nach einem Sturz mit Knieschmerzen das Rennen aufgeben, Fränk konnte im Cauberg dem Tempo der Be

23.04.2014Daniel Martin nur bis 100 Meter vor dem Ziel mit einer Siegchance

(rsn) – Das Amstel Gold Race am Sonntag musste der Mitfavorit gestartete Daniel Martin (Garmin-Sharp) bereits nach 90 Kilometern vom Rad steigen. Der Ire berichtete danach am Team-Bus gegenüber rad

23.04.2014Kwiatkowski: Schritt um Schritt besser

(rsn) – Nach Platz fünf beim Amstel Gold Race konnte Michal Kwiatkowski (Omega Pharma - Quick-Step) auch beim Flèche Wallonne überzeugen – und sogar seinen ersten Podiumsplatz bei einem der Ard

23.04.2014Valverde sorgt an der Mauer von Huy für spanischen Hattrick

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) hat zum zweiten Mal nach 2006 den Flèche Wallonne gewonnen. Der 33 Jahre alte Spanier entschied zwei Tage vor seinem Geburtstag die 78. Auflage des „kleinste

23.04.2014Schießt Gilbert heute den nächsten Pfeil ab?

(rsn) - Beim Amstel Gold Race wieder einmal leer ausgegangen, wollen es die Spanier am Mittwoch beim 78. Fleche Wallonne besser machen und ihren dritten Sieg in Serie einfahren. Der vom Profil und

22.04.2014Gerdemann gibt Saisonpremiere bei einem WorldTour-Rennen

(rsn) - Bei der 78. Austragung des Flèche Wallonne treten am Mittwoch 25 Mannschaften an. Neben den 18 WorldTour-Teams wurden sieben Zweitdivisionäre, darunter IAM aus der Schweiz, mit Wildcards bed

22.04.2014Andy Schleck kann beim Flèche Wallonne starten

(rsn) - Vertragsverlängerungen, Wechsel(-gerüchte), Verletzungen, Sponsoring - das alles und noch mehr finden Sie in unserer Rubrik Kurz gemeldet, die wir täglich auf den neuesten Stand bringen. He

22.04.2014An der Mauer von Huy soll Barguil für ein Spitzenergebnis sorgen

(rsn) – In Abwesenheit von Simon Geschke wird der Franzose Warren Barguil das Giant-Shimano-Team am Mittwoch beim Flèche Wallonne anführen. Der Freiburger, der am Sonntag beim Amstel Gold Race ein

Weitere Radsportnachrichten

03.10.2025De Kleijn bei der Tour de Langkawi zum zweiten Mal erfolgreich

(rsn) – Der Niederländer Arvid de Kleijn hat auf der 6. Etappe der Tour de Langkawi (2.Pro) seinen zweiten Etappen- und Saisonsieg errungen. Der Tudor-Profi war nach 123 Kilometer zwischen Shah Ala

02.10.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker?In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wicht

02.10.2025Philipsen: “Fast wie eine Weltmeisterschaft der Sprinter“

(rsn) – Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Arnaud De Lie (Lotto) und Mads Pedersen (Lidl – Trek); die Zuschauer we

02.10.2025Leidert früh raus: Deutsche Mixed-Staffel kämpft sich auf Platz vier

(rsn) - Wie schon in der U19, so blieb bei den Straßen-Europameisterschaften auch in der Eliteklasse der deutschen Mixed-Staffel nur der vierte Rang. Während die Juniorinnen und Junioren Bronze um

02.10.2025Münsterland Giro im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Der Sparkassen Münsterland Giro (1.Pro) bildet fast schon traditionell den Abschluss der deutschen Straßensaison und wird auf jährlich wechselnden Strecken durch das Münsterland ausgetr

02.10.2025Frankreich gewinnt bei Heim-EM Gold in der Mixed-Staffel

(rsn) – In der dritten Entscheidung der Elite-Kategorie bei den diesjährigen Straßen-Europameisterschaften hat das französische Sextett die erste Goldmedaille für das Gastgeberland eingefahren.

02.10.2025Magnier baut makellose Bilanz aus, Heiduk Fünfter in Rijeka

(rsn) – Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) hat auch auf der 3. Etappe des Cro Race (2.1) zugeschlagen und sich über 150,5 Kilometer von Gospic nach Rijeka den Tagessieg gesichert. Der 21-jährige

02.10.2025Deutsche U19 verpassen EM-Bronze in der Mixed-Staffel

(rsn) – Norwegen hat bei der Straßen-EM in Frankreich die Mixed-Staffel der U19 gewonnen. Das aus je drei Juniorinnen und Junioren bestehende Sextett entschied das Teamzeitfahren über 40 Kilometer

02.10.2025Mixed-Staffel bei der Straßen-EM: Startliste und Startzeiten

(rsn) – Nur sieben Mixed-Staffeln – immerhin aber eine mehr als 2024 - treten bei der Straßen-EM in Frankreich am Nachmittag im 40 Kilometer langen Teamzeitfahren der Elite an. Den Anfang macht u

02.10.2025Delbove holt sich am Fraser´s Hill Etappensieg und Gesamtführung

(rsn) – Mit seinem Sieg auf der Königsetappe der 29. Tour de Langkawi (2.Pro) hat Joris Delbove (TotalEnergies) die Führung im Gesamtklassement der Rundfahrt übernommen. Der 25-jährige Franzose

01.10.2025Walscheid & Co. mühen sich: “Wie ein Kleiderschrank im Wind“

(rsn) – Am Mittwoch ist der Startschuss für die Straßenrad-Europameisterschaften in Frankreich gefallen. Den Anfang machte das Einzelzeitfahren zwischen Loriol-sur-Drome und Étoile-sur-Rhone, in

01.10.2025Ferrand-Prevot sagt für Heim-EM ab und beendet Saison

(rsn) – Wenige Minuten nach seinem Start bei der Zeitfahr-EM gestikulierte der spätere Sieger Remco Evenepoel mit dem rechten Arm. Auf einen Defekt seiner Rennmaschine wollte der Belgier aber nicht

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • EM - Straßenrennen Junioren (EC, FRA)
  • Grand Prix Chantal Biya (2.2, CMR)
  • Cor Race (2.1, CRO)
  • Sparkassen Münsterland Giro (1.Pro, GER)
  • Petronas Tour de Langkawi (2.Pro, MAS)
  • Radrennen Frauen

  • EM - Straßenrennen der U23 (EC, FRA)
  • EM - Straßenrennen der (EC, FRA)