--> -->
27.09.2013 | (rsn) - In einem Weltmeisterschafts-Rennen zählen normalerweise nur die ersten drei Plätze. Es geht um Medaillen, und die gibt es eben nur auf dem Podium. Doch für die deutsche U23-Nationalmannschaft war auch der achte Platz von Silvio Herklotz auf der schweren Strecke von Florenz letztlich ein Erfolg. „Wir haben ein gutes Ergebnis erzielt“, bilanzierte Bundestrainer Ralf Grabsch.
Und auch Herklotz selbst befand: „Ich kann zufrieden sein. Das war nochmal ein schöner Abschluss einer guten Saison.“ Eine gute Saison, die bei ihrem Höhepunkt, der Tour de l’Avenir, einen Dämpfer erhielt. Herklotz wurde krank, musste die französische Rundfahrt früh aufgeben. „Ich musste mich auskurieren, habe mich dann aber im Training nochmal gut vorbereitet und ich denke, dass ich dann das Maximum herausgeholt habe“, so der 19-Jährige vom Team Stölting.
Ohne die Krankheit wäre das derzeit wohl größte deutsche Rundfahrt-Talent möglicherweise auch bei seiner ersten U23-WM zu noch mehr in der Lage gewesen, merkte Grabsch an. „Ich habe Silvio gesagt, dass er am Ende des langen Berges attackieren soll, wenn er die Beine dazu hat, da wo es steiler wird - oder eben erst an der ganz steilen Rampe später“, erzählte der Bundestrainer. „Wenn er richtig in Top-Form ist, dann ist er dazu sogar in der Lage. Aber soweit war er noch nicht - das ist jetzt keine Kritik, überhaupt nicht! Das war heute wirklich so, wie ich es mir vorgestellt habe.“
Die Taktik der U23 ging auf dem Rundkurs in der Toskana voll auf. „Unser Plan war, dass wir die Gruppen besetzen, in denen Franzosen oder Italiener sind und das haben wir gemacht“, erklärte Jasha Sütterlin, der nach seinem Defekt im Einzelzeitfahren im Straßenrennen der zweitstärkste in Grabschs Team war und auf dem 26. Rang ins Ziel kam. Doch Sütterlins Aufgabe war es eben nicht, ein Resultat zu erzielen, sondern eine gefährliche Gruppe zu besetzen, und genau das tat er in der drittletzten Runde, als die Franzosen eine Attacke nach der anderen ritten.
„Dass Jasha zur Stelle war, als eine richtig gute Gruppe weg war, die auch schon 50 Sekunden Vorsprung hatte war sehr gut“, lobte Grabsch deshalb den Deutschen Zeitfahrmeister. „Wir waren immer im Bilde, was ich auch vorausgesetzt hatte. Ich habe gesagt, dass wir uns 170 Kilometer lang immer konzentrieren und das Rennen unter Kontrolle haben müssen. Das geht nicht immer, aber im entscheidenden Moment waren wir da.“
Sütterlin fuhr knapp eine Runde in der Spitzengruppe, wurde dann am langen Fiesole-Anstieg in der vorletzten Runde erstmals und in der 16 Prozent steilen Salviati-Rampe schließlich endgültig abgehängt. „Ich habe Krämpfe bekommen“, begründete der Mann vom Team Thüringer Energie. Er fiel anschließend ins Hauptfeld zurück und hatte seinen Job getan, als zu Beginn der Schlussrunde Herklotz die Hauptrolle im BDR-Team übernahm. „Silvio war erst nicht da. Aber dann kam er von hinten wieder ran, und damit war für mich die Sache erledigt.“
Dass Herklotz zu Beginn der Schlussrunde von hinten wieder ans Feld herankommen musste, hatte einen simplen Grund: Der 19-Jährige hatte sich auf der vorletzten Runde etwas „verpokert“, wie er es selbst nannte. Er hielt sich lange Zeit weit hinten im Feld auf, um Kräfte zu sparen, „weil ich wusste, dass die letzten zwei Runden entscheidend sein würden“, erklärte er später. „Aber dann ist in der Abfahrt von Fiesole eine Lücke aufgegangen.“
Diese musste der deutsche Kapitän anschließend mit einigen wenigen anderen Fahrern gemeinsam schließen. „Die zuzufahren hat natürlich Körner gekostet, die hinten raus vielleicht gefehlt haben. Aber ganz optimal läuft es eben nie“, nahm er den kleinen Fehler locker. Und auch Grabsch wollte das nicht kritisieren. „Das kann ich ihm im ersten U23-Jahr nicht verübeln. Ich kann wirklich nichts Schlechtes sagen, denn er hat unter seinen Umständen mit der Krankheit im Vorfeld das Maximum herausgeholt“, sagte der sichtlich begeisterte Nationaltrainer.
Die größte Kritik an der eigenen Leistung übte letztlich also Herklotz selbst. Denn er machte bei sich auch im Finale noch einmal einen Fehler aus, als die Verfolgergruppe um Bronze sprintete. „Da habe ich etwas zu lange gewartet“, so der Youngster, der im Gegensatz zu seinen älteren Teamkollegen Rick Zabel (zu BMC) und Sütterlin (zu Movistar) noch nicht in die World Tour will.
Er fährt 2014 und 2015 noch beim Team Stölting, das 2015 vom Continental- zum Pro-Continental-Team werden wird. „Ich denke, das ist eine gute Entwicklung: noch ein Jahr Continental, dann ein Jahr Pro-Continental.“ Und dann stehen ihm wahrscheinlich sowieso alle Türen auf, wenn er so weiter macht wie bisher.
(rsn) - Bei der Straßen-WM in Florenz haben Fahrraddiebe erneut zugeschlagen. Wie das dänische Team meldete, wurden ihm nach Ende der Titelkämpfe insgesamt 30 Rahmen und 50 Paar Laufräder gestohle
01.10.2013Polnisches Team kehrt ernüchtert von der WM zurück(rsn) – Aus der Traum für die polnische Nationalmannschaft von einer Medaille bei den Straßenweltmeisterschaften in Florenz. Auf den Weg in die Toskana begaben sich die Polen mit insgesamt 29 Fahr
30.09.2013Bei den Attacken der Kletterer musste Gilbert passen(rsn) – Obwohl er seit seinem WM-Triumph von Valkenburg fast ein Jahr ohne Sieg geblieben war, hätte Philippe Gilbert das Regenbogentrikot – auf dem ja bekanntlich ein Fluch lasten soll – nur z
30.09.2013Froome, Wiggins und Co. die große Enttäuschung im Straßenrennen(rsn) - Als sich das Fahrerfeld bei der 80. Straßen-WM in Lucca in Bewegung setzte, um die 272 Kilometer in Richtung Ziellinie am Nelson Mandela Forum in Angriff zu nehmen, regnete es sprichwörtli
30.09.2013Denifl: Büroklammer verhinderte mögliche Top-Platzierung bei WM(rsn) - Der Auftritt der Österreicher am Sonntag im WM-Straßenrennen war von vielen Stürzen überschattet. So kamen mit Riccardo Zoidl, der sich eine Adduktorenverletzung zuzog, Bernhard Eisel, Ste
30.09.2013Rodriguez und Valverde spielten ihr Spiel (fast) perfekt(rsn) - Vor dem Straßenrennen der Weltmeisterschaften schaute alles auf Lokal-Matador Vincenzo Nibali. Der Italiener war der meistgenannte Favorit und musste mit riesigem Druck umgehen. Für Alejandr
30.09.2013Moster: „Eine Weltmeisterschaft mit Licht und Schatten“(rsn) – „Licht und Schatten“ – so lautet die Bilanz des Bundes Deutscher Radfahrer nach dem letzten von zwölf Wettbewerben der Straßen-WM von Florenz. Der Freiburger Simon Geschke belegte i
29.09.2013Geschkes Ergebnis der Lohn für starke Teamleistung(rsn) - Auch wenn der WM-Titel letztlich unter den Bergfahrern ausgemacht wurde und mit Dominik Nerz der stärkste Kletterer des Teams früh ausgeschieden war, konnte die deutsche Nationalmannschaft
29.09.2013Huzarski: 240 Kilometer im Dauerregen auf der Flucht(rsn) - Im Grunde gibt es nur zwei Sorten von Rennfahrern. Die einen hassen es, im Regen zu fahren, den anderen sind die während des Rennens herrschenden Wetterbedingungen egal. Konstant rufen sie ih
29.09.2013Cancellara: „Das Resultat ist eigentlich fast sekundär"(rsn) – Im WM-Straßenrennen von Florenz wurde es für Fabian Cancellara nichts mit der erhofften Medaille. Nach 272,5 schweren Kilometern von Lucca nach Florenz belegte der Schweizer, der im Zeitfa
29.09.2013Rui Costa zeigt beim Pokerspiel von Florenz die besten NervenFlorenz (rsn/dpa) - Rui Costa war der große Profiteur des Pokerspiels der Favoriten in Florenz. Der 26 Jährige holte überraschend als erster Portugiese den WM-Titel auf der Straße und stürzt
29.09.2013Rui Costa wird als erster Portugiese Straßen-Weltmeister(rsn) – Rui Costa hat für den ersten Sieg eines Portugiesen in einem WM-Straßenrennen gesorgt. Der 27-Jährige verwies am Sonntag in einem packenden Sprintduell nach 272 Kilometern von Lucca nach
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d
30.01.2025Van der Poel peilt in Liévin de Vlaemincks Rekord an(rsn) – Am Freitag beginnt in Liévin die Cyclocross-Weltmeisterschaft (31. Januar – 2. Februar). In sieben Rennen werden Regenbogentrikots ausgefahren und German Cycling könnte erstmals seit der
30.01.2025Warm-Up für den nächsten Dreijahres-Zyklus(rsn) – Douglas Ryder fiel in der Vergangenheit nicht unbedingt durch Zurückhaltung und Bescheidenheit auf. Als er 2023 das Team Q36.5 Pro Cycling als Zweitdivisionär ins Leben rief, nachdem sein
30.01.2025Eekhoff stürzt bei AlUla-Tour gegen Laternenpfahl(rsn) – Nach einem schweren Unfall im Finale der 3. Etappe der AlUla-Tour musste Nils Eekhoff (Picnic – PostNL) ins Krankenhaus gebracht werden, wo ein Kieferbruch und ein abgebrochener Zahn diagn
30.01.2025Van den Berg aus Blikras Windschatten zum ersten Saisonsieg(rsn) – Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost) ist perfekt in seine vierte Profisaison eingestiegen. Der 25-jährige Niederländer entschied am zweiten Tag der Mallorca Challenge die Trofeo
30.01.2025Merliers Beine drehen sich auch am Tayma Fort am schnellsten(rsn) – Mit einer souveränen Vorstellung hat Auftaktsieger Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auch die 3. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) für sich entschieden. Der 32-jährige Belgier setzte sich
30.01.2025Die Strecke des Critérium du Dauphiné 2025(rsn) – Das 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) führt vom 8. bis 15. Juni 2025 von Domérat im Departement Allier über acht Etappen zur finalen Bergankunft am Plateau du Mont-Cenis in den Savoier
30.01.2025Cadel Evans Road Race im Rückblick: Die letzten zehn Jahre(rsn) – Seit mittlerweile acht Jahren gehört das 2015 erstmals ausgetragene Cadel Evans Great Ocean Road Race der WorldTour an. Bei den bisherigen sieben Austragungen gab es auch schon zwei deutsch
30.01.2025Auch mit kleinerem Kader vor einer weiteren Wundersaison?(rsn) - Das belgische Team Lotto, seit dieser Saison ohne den bisherigen Co-Sponsor Dstny, ist so etwas wie der Effektivitätsweltmeister im Straßenradsport. Mit einem Etat unterhalb von 20 Millionen
30.01.2025Andresen fügt Welsford erste Sprint-Niederlage 2025 zu(rsn) – Nach drei Etappensiegen bei der Tour Down Under (1. UWT) und zuvor auch drei Sprinterfolgen bei nationalen Kriterien in Australien hat Sam Welsford bei der Surf Coast Classic (1.1) knapp ein
30.01.2025Viel französischer Schlamm und ein bisschen Bieles(rsn) – Zum ersten Mal seit 2004 (Pontchateau) findet die Cross-Weltmeisterschaft wieder in Frankreich statt. Austragungsort ist Liévin, eine 30.000-Einwohner-Stadt im Département Pais-de-Calais i
30.01.2025Kepplinger: “Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist“(rsn) - Vor zwei Jahren begann für Rainer Kepplinger das Abenteuer WorldTour. Bei der damaligen Saudi Tour gab der Österreicher sein Debüt im Trikot von Bahrain Victorious. Nun steht Kepplinger bei