Vorschau WM-Teamzeitfahren

Martin und Co wollen Titel gegen starke Konkurrenz verteidigen

Foto zu dem Text "Martin und Co wollen Titel gegen starke Konkurrenz verteidigen"
Das Team Omega Pharma-Quick Step bei der Zeitfahr WM 2012 | Foto: ROTH

21.09.2013  |  (rsn) - Nach der Premiere im Vorjahr findet bei der diesjährigen Straßen-WM in Florenz erneut ein WM-Mannschaftszeitfahren statt. Dort treten am Sonntag die Fahrer allerdings - wie auch schon 2012- nicht in Nationalmannschaften an, sondern starten für ihren herkömmlichen Rennstall. Insgesamt sind 36 Teams mit von der Partie, darunter alle 19 aus der WorldTour.

Auf dem fast topfebenen, 56,2 Kilometer langen Kurs, der die sechs Fahrer umfassenden Teams von Montecatina Terme nach Florenz führt, gibt es nur zu Beginn des Rennens nach sieben Kilometer einen etwa 1,5 Kilometer langen Anstieg. Dieser könnte am Ende aber sogar über Sieg und Niederlage entscheiden. "Das ist eine wichtige Stelle. Den Anstieg hat man in drei Minuten gefahren, aber da muss alles passen", erklärte der Sportliche Leiter von BMC, Max Sciandri, gegenüber Cyclingnews.

Der Italiener, an dessen Haustür die Zeitfahrstrecke vorbeiführt, erwartet wie vor einem Jahr ein knappes Ergebnis. Damals verlor seine Mannschaft in Valkenburg kurz vor dem Ziel im Cauberg die Ordnung und letztlich auch das Rennen um drei Sekunden. Diesmal möchte BMC, das vom US-Amerikaner Taylor Phinney angeführt hat, den Spieß umdrehen und die Konkurrenz hinter sich lassen. "Im letzten Jahr waren wir nahe dran. Dieses Jahr wollen wir ganz oben stehen", kündigte General Manager Jim Ochowicz an.

Zu den schärfsten Rivalen von BMC zählt der Titelverteidiger Omega Pharma-Quick-Step, der von Tony Martin angeführt wird. Der belgische Rennstall geht in der fast gleichen Besetzung wie im Vorjahr an den Start und hofft dadurch auch auf das gleiche Endergebnis. „Der einzig neue Fahrer im Aufgebot ist Michal Kwiatkowski. Wir dürften also eingespielt sein. Unser großes Ziel ist es, den Sieg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Dafür werden wir aber alle uns zur Verfügung stehenden Kräfte aufbieten müssen“, weiß der Sportliche Leiter Tom Steels.

Ebenfalls wieder auf das Podium fahren will die australische Orica-GreenEdge-Mannschaft, aber auch Radioshack-Leopard, das vom Schweizer Fabian Cancellara angeführt wird und Garmin-.Sharp, muss man auf dem Zettel haben.

Orica-GreenEdge, das etwa bei der Tour de France das Mannschaftszeitfahren gewann, bereitete sich vor der WM in einem zweiwöchigen Trainingslager speziell auf den Wettbewerb vor. „All nominierten Fahrer leben in Girona, so war es ganz einfach ein solchen Trainingslager auf die Beine zu stellen“, erklärte der Sportliche Leiter Matt White. „Je flacher der Kurs, desto besser für uns. Die Strecke kommt uns deutlich mehr entgegen als die von Valkenburg mit dem Cauberg“, ist der Australier optimistisch.

Als Zielsetzung gab der Ex-Profi aber dennoch nicht die Goldmedaille aus. „Wir sind äußerst motiviert und man tritt bei Weltmeisterschaften an, um Medaillen zu gewinnen“, wäre White mit einem Platz auf dem Podium zufrieden, fügte aber an. „Natürlich gibt es auch die Chance, Gold zu holen.“

Cancellara, der sich bei der WM hauptsächlich auf das Straßenrennen konzentrieren wird, kündigte gegenüber der Gazzetta dello Sport an, aber auch im Teamzeitfahren 100 Prozent geben zu wollen. "Das ist ein wichtiges Rennen für mich und für das Team. Wir haben bei der Vuelta gezeigt, dass wir in dieser Disziplin stark sind", so der Schweizer.

Bei Garmin-Sharp finden sich mit David Millar, Christian Vandevelde, Rohan Dennis, Andrew Talansky und David Zabriskie gleich fünf starke Zeitfahrer im Aufgebot. "Das ist eine Strecke für Spezialisten. Manchmal kann man mit einem gut gemischten Team auf einem technisch anspruchsvollen Kurs mithalten. Dieser Kurs ist aber nicht anspruchsvoll, so dass die Mannschaft mit den besten Mannschaftszeitfahrern gewinnen wird. Wir haben große Erfahrung in dieser Disziplin", zeigte sich der Schotte David Millar gegenüber Cyclingnews für Sonntag optimistisch.

Gespannt sein darf man zudem auf die Leistung von Team Sky, das trotz der Abwesenheit von Bradley Wiggins eine schlagkräftige Truppe an den Start schicken wird. Chris Froome, Geraint Thomas, Richie Porte, Edvald Boasson Hagen, Vasil Kyrienka und Kanstantin Siutsou sind allesamt starke Zeitfahrer und können auf dem Rollerkurs ihre Tempohärte ausspielen.

Eine ausgeglichene Formation schicken aber auch Lotto-Belisol um André Greipel und Belkin mit Robert Wagner ins Rennen. „Wir wollen in die Top Ten. Im letzten Jahr waren wir 17. Das war enttäuschend. Bei der Tour haben wir gezeigt, dass wir die Disziplin beherrschen“, sagte Herman Frison, Sportlicher Leiter von Lott-Belisol. Die gleiche Zielsetzung hat auch Belkin. „Ein Platz in den Top Ten wäre super“, sagte Wagner zu Radsport News.

Außenseiterchancen dürften auch Saxo Tinkoff mit dem Iren Nicholas Roche, dem Dänen Michael Morkov und dem Italiener Manuele Boaro und die beider Vuelta erfolgreiche Astana-Formation um Janez Brajkovic und Jakob Fuglsang haben.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.10.2013WM: Auch dänisches Team Opfer von Fahrraddieben

(rsn) - Bei der Straßen-WM in Florenz haben Fahrraddiebe erneut zugeschlagen. Wie das dänische Team meldete, wurden ihm nach Ende der Titelkämpfe insgesamt 30 Rahmen und 50 Paar Laufräder gestohle

01.10.2013Polnisches Team kehrt ernüchtert von der WM zurück

(rsn) – Aus der Traum für die polnische Nationalmannschaft von einer Medaille bei den Straßenweltmeisterschaften in Florenz. Auf den Weg in die Toskana begaben sich die Polen mit insgesamt 29 Fahr

30.09.2013Bei den Attacken der Kletterer musste Gilbert passen

(rsn) – Obwohl er seit seinem WM-Triumph von Valkenburg fast ein Jahr ohne Sieg geblieben war, hätte Philippe Gilbert das Regenbogentrikot – auf dem ja bekanntlich ein Fluch lasten soll – nur z

30.09.2013Froome, Wiggins und Co. die große Enttäuschung im Straßenrennen

(rsn) - Als sich das Fahrerfeld bei der 80. Straßen-WM in Lucca in Bewegung setzte, um die 272 Kilometer in Richtung Ziellinie am Nelson Mandela Forum in Angriff zu nehmen, regnete es sprichwörtli

30.09.2013Denifl: Büroklammer verhinderte mögliche Top-Platzierung bei WM

(rsn) - Der Auftritt der Österreicher am Sonntag im WM-Straßenrennen war von vielen Stürzen überschattet. So kamen mit Riccardo Zoidl, der sich eine Adduktorenverletzung zuzog, Bernhard Eisel, Ste

30.09.2013Rodriguez und Valverde spielten ihr Spiel (fast) perfekt

(rsn) - Vor dem Straßenrennen der Weltmeisterschaften schaute alles auf Lokal-Matador Vincenzo Nibali. Der Italiener war der meistgenannte Favorit und musste mit riesigem Druck umgehen. Für Alejandr

30.09.2013Moster: „Eine Weltmeisterschaft mit Licht und Schatten“

(rsn) – „Licht und Schatten“ – so lautet die Bilanz des Bundes Deutscher Radfahrer nach dem letzten von zwölf Wettbewerben der Straßen-WM von Florenz. Der Freiburger Simon Geschke belegte i

29.09.2013Geschkes Ergebnis der Lohn für starke Teamleistung

(rsn) - Auch wenn der WM-Titel letztlich unter den Bergfahrern ausgemacht wurde und mit Dominik Nerz der stärkste Kletterer des Teams früh ausgeschieden war, konnte die deutsche Nationalmannschaft

29.09.2013Huzarski: 240 Kilometer im Dauerregen auf der Flucht

(rsn) - Im Grunde gibt es nur zwei Sorten von Rennfahrern. Die einen hassen es, im Regen zu fahren, den anderen sind die während des Rennens herrschenden Wetterbedingungen egal. Konstant rufen sie ih

29.09.2013Cancellara: „Das Resultat ist eigentlich fast sekundär"

(rsn) – Im WM-Straßenrennen von Florenz wurde es für Fabian Cancellara nichts mit der erhofften Medaille. Nach 272,5 schweren Kilometern von Lucca nach Florenz belegte der Schweizer, der im Zeitfa

29.09.2013Rui Costa zeigt beim Pokerspiel von Florenz die besten Nerven

Florenz (rsn/dpa) - Rui Costa war der große Profiteur des Pokerspiels der Favoriten in Florenz. Der 26 Jährige holte überraschend als erster Portugiese den WM-Titel auf der Straße und stürzt

29.09.2013Rui Costa wird als erster Portugiese Straßen-Weltmeister

(rsn) – Rui Costa hat für den ersten Sieg eines Portugiesen in einem WM-Straßenrennen gesorgt. Der 27-Jährige verwies am Sonntag in einem packenden Sprintduell nach 272 Kilometern von Lucca nach

Weitere Radsportnachrichten

02.07.2025Evenepoel: “Auch bei dieser Tour geht es um Geduld“

(rsn) – Vor seiner zweiten Tour de France gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vorsichtig optimistisch. Nachdem er beim Critérium du Dauphiné gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates –

02.07.2025Thomas will bei seiner Abschieds-Tour nochmals alles geben

(rsn) – Als letztes der 23 Teams hat nun auch Ineos Grenadiers sein Aufgebot für die am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France bekannt gegeben. Der britische Rennstall, der seit 2019, als

02.07.2025Die Teams für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

02.07.2025Giro-Zweiter Del Toro startet bei der Tour of Austria

(rsn) – Es hatte sich bereits angedeutet, aber jetzt wurde von den Organisatoren offiziell bestätigt: Auch der Giro-Zweite Isaac Del Toro (UAE – Emirates - XRG) wird am 9. Uli am Start der Tour o

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

02.07.2025Keine Bonussprints bei der Tour de France 2025

(rsn) – Bei den letzten Ausgaben der Tour de France konnten die Fahrer nicht nur im Ziel, sondern auch unterwegs an einigen ausgewählten Stellen Bonussekunden sammeln. Zur diesjährigen 112. Ausgab

02.07.2025Die fünf schweizerischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Mehr als fünf Schweizer bei einer Tour de France gab es zuletzt 2021. Damals waren sechs Eidgenossen am Start des größten Radrennens der Welt. Das ist immer noch weit weg vom Rekordjahr 1

02.07.2025Die drei österreichischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Vom kleinen Zwischenhoch, das 2022 und 2023 gleich sechs österreichische Tour-Starter lieferte – und damit fast so viele wie aus Deutschland – haben sich die Fahrer aus der Alpenrepubli

02.07.2025Das Reglement der Tour de France auf einen Blick

(rsn) – Jeder Radsportfan kennt die Wertungstrikots und weiß meist auch, was sie symbolisieren. Das Gelbe Trikot geht an den Zeitschnellsten, das Grüne an den Punktbesten, das Gepunktete an den F

02.07.2025Das Preisgeld: Wie viel gibt´s wofür bei der Tour de France 2025?

(rsn) - Von Lille nach Paris - über 21 Renntage, zwei Ruhetage und 3338 Kilometer - das ist die Tour de France 2025. Mehr als 80 Stunden Rennzeit werden die Fahrer auf ihrem Weg durch Frankreich im

02.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

01.07.2025Red Bull - Bora - hansgrohe im Sondertrikot zur Tour de France

(rsn) - Das Team Red Bull - Bora - hansgrohe wird in einem Sondertrikot zur 112. Tour de France antreten. Zu Ehren der ´Grande Nation´ tauscht der deutsche WorldTour-Rennstall sein normales Trikot f

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)