Tour-Konkurrenz wittert Morgenluft

Froome kämpfte sich wieder ohne Team ins Ziel

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Christopher Froome (Sky) auf der 13. Tour-Etappe... | Foto: ROTH

13.07.2013  |  (rsn) – Auf der ersten Pyrenäen-Etappe am vergangenen Samstag schien Team Sky mit Kapitän Chris Froome noch übermächtig zu sein. Doch seitdem machte das Team des Gesamtführenden auf gleich zwei Tagesabschnitten der 100. Tour de France keine gute Figur. Nachdem der Kapitän bereits auf der zweiten Pyrenäen-Etappe nach einem Großangriff der Konkurrenz auf sich alleine gestellt war, schwächelten Froomes Helfer auch am Freitag auf der von Windkanten-Attacken geprägten 13. Etappe.

Völlig überraschend verlor das Gelbe Trikot 1:08 Minuten auf die Spitzengruppe um den Niederländer Bauke Mollema (Belkin) und den Spanier Alberto Contador (Saxo Tinkoff), dessen Team auf den letzten 30 Kilometern mit einer Art Teamzeitfahren auf der Windkante den Briten ins Hintertreffen brachte.

Während sich Saxo-Tinkoff an der Spitze als starke Einheit präsentierte, versuchten Froomes Teamkollegen vergebens, die Lücke wieder zu schließen. Contadors Truppe konnte den Vorsprung sogar Sekunde um Sekunde ausbauten, im Feld fiel dagegen ein Sky-Fahrer nach dem anderen zurückfallen. Schließlich kam Froome als einziger seines Teams in der ersten Verfolgergruppe ins Ziel kam.

„Auch wenn eine Minute eine Minute ist, sind wir nicht besorgt. Nach dem ersten frühen Split im Feld hatten wir all unsere sieben Fahrer in der ersten Gruppe. Und man darf nicht vergessen, dass einige unsere Jungs keine Spezialisten für solche Windkanten-Rennen sind“, suchte der Sportliche Leiter Servais Knaven etwas bemüht nach Erklärungen.

Eine weitere ist ganz sicher, dass mit dem Norweger Edvald Boasson Hagen und dem Weißrussen Vasile Kyryienka zwei wichtige Helfer aus dem Rennen sind, die Froome hätten gerade bei solchen Bedingungen helfen können. „Vor allem Edvald hat heute gefehlt“, gestand der Gesamtführende nach dem Rennen ein.

Die Konkurrenz will das Momentum natürlich ausnutzen und das dezimierte und von Blessuren geplagte Sky-Team weiter attackieren. Gerade Contador hat nach seinem Teil-Erfolg vom Freitag Lunte gerochen und wird sein Team wieder in die Offensive schicken. „Wir werden in den Alpen wieder attackieren. Es wird schwer, Froome noch abzufangen, aber bei der Tour können 1000 Sachen passieren“; so der Spanier zuversichtlich.

Ein weiterer Nachteil für Sky könnte sein, dass Saxo-Tinkoff - mit dem Gesamtdritten Contador und dem Gesamtvierten Roman Kreuziger - und das Team Belkin - mit dem Gesamtzweiten Bauke Mollema und dem Gesamtfünften Laurens ten Dam - jeweils zwei aussichtsreich positionierte Fahrer in den Kampf werfen können.

Das eröffnet auf den anstehenden Bergetappen taktische Möglichkeiten. Bei abwechselnden Attacken könnte Froome früh isoliert sein und müsste dann jede Attacke mitgehen. Der weiß auch um seine gar nicht mehr so komfortable Lage. „Mit nur sechs Teamkollegen an meiner Seite wird es eine große Herausforderung, Gelb bis Paris zu tragen", sagte Froome.

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