Kwiatkowski im Weißen Trikot der Tour de France

Der „Flowerman“ erfüllt Aldags Hoffnungen

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Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick-Step) | Foto: ROTH

30.06.2013  |  (rsn) - Michal Kwiatkowski hat beste Chancen, zum besten Nachwuchsfahrer der Saison 2013 gewählt zu werden. Der sympathische, manchmal ein wenig schüchtern wirkende Polnische Meister, belegte am Sonntag auf der 2. Etappe der Tour de France Platz drei hinter Jan Bakelants (RadioShack-Leopard) und Peter Sagan (Cannondale). Ein besseres Debüt bei der Frankreich-Rundfahrt hätte sich der 23-Jährige vom Team Omega Pharma-Quick-Step kaum erträumen können.

Mit dem Weißen Trikot erfüllte Kwiatkowski zudem die Hoffnungen seines Teamchefs Rolf Aldag, der vor dem Tour-Start erklärt hatte, seinen Schützling gerne zumindest zeitweise an der Spitze der Nachwuchswertung sehen zu wollen.

„Ich selbst habe mir gar nicht vorgenommen, dieses Trikot zu erobern. Ich weiß nicht, wie lange ich es tragen kann, aber es auch nur einen Tag zu haben, wäre ein schöner Erfolg", so Kwiatkowski, dessen Zielsetzung sich durch den Erfolg aber nicht geändert hat. „Ich denke nicht an das Trikot, ich will einfach nur viel lernen und möglichst in Paris ankommen", erklärte der Tour-Debütant

Kwiatkowski, der von seinen Teamkollegen auch „Flowerman“ genannt wird, sorgte schon schon Ende Januar, als er nach dem Zeitfahren bei Tour de San Luis in Argentinien für einen Tag das Trikot des Gesamtführenden ergattern konnte, für Schlagzeilen. Im Frühling blühte der Youngster so richtig auf. Seine Ergebnisliste kann sich sehen lassen: Zweiter bei der Volta ao Algarve, hervorragender vierter Rang beim Tirreno-Adriatico.

Das war allerdings noch längst nicht alles: Kwiatkowski konnte auch bei den Ardennen-Klassikern überzeugen. Dass er ein guter Zeitfahrer ist, wusste man seit seiner Jugendzeit, als er in dieser Spezialdisziplin Weltmeister wurde. Von seinen Allrounderqualitäten erfuhr man spätestens bei der letztjährigen Polen-Rundfahrt, wo er sich nur Moreno Moser geschlagen geben musste. Im April bewies Kwiatkowski, dass man mit ihm auch bei den Eintagesrennen rechnen muss.

Bei Amstel Gold Race (4.) und Fleche Wallone (5.) zeigte Kwiatkowski, der seine Profikarriere vor drei Jahren begann bei RadioShack, allen Zweiflern, dass er mit der ganz Großen der Branche mithalten und sie sogar ärgern kann. Am Sonntag übernahm Kwiatkowski die Führung in der Nachwuchswertung der Tour. In den kommenden Tagen wird er sie wohl halten können, wenn nichts schief geht. Und falls doch, dann wird es kein Weltuntergang sein, denn Kwiatkowski befindet sich immer noch in der Lernphase, wenn man noch von einer solchen sprechen kann. In den letzten Jahren hatte nur Sagan einen ähnlichen Durchbruch erlebt. Heute war der Pole sehr nah am Slowaken dran.

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