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06.06.2013 | (rsn) - Chris Froome (Sky) hat auf der 5. Etappe des Critérium du Dauphiné klargestellt, dass er nicht nur im Zeitfahren bereits besser in Form ist als Alberto Contador (Saxo-Tinkoff), sondern auch am Berg. Der Brite gewann in Valmorel nach 139 Kilometern die einzige Bergankunft der Ehrenkategorie, die in dieser Woche auf dem Programm steht, mit vier Sekunden Vorsprung auf seinen großen Kontrahenten aus Spanien. Platz drei ging an den erst kurz vor dem Ziel gestellten Ausreißer Matthew Busche (RadioShack-Leopard).
Durch den Etappensieg übernahm Froome auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden vom jungen Australier Rohan Dennis (Garmin-Sharp), der bis 2,3 Kilometer vor dem Ziel bei den Besten mithalten konnte, dann aber keine Kraft mehr hatte und letztlich 59 Sekunden verlor. „Unsere Arbeit galt heute dem Gelben Trikot“, sagte Froome, der Gesamtvierte des Vorjahres. „Der Tagessieg war nicht unbedingt unser Ziel, aber nachdem die Jungs so toll gearbeitet haben, dachte ich mir, es sei das Mindeste, was ich ihnen zurückgeben müsste.“
Das Team Sky hatte im Schlussanstieg mit hohem Tempo dafür gesorgt, dass das Hauptfeld immer kleiner wurde und letztlich nur noch zwölf Mann gemeinsam hinter dem allein an der Spitze fahrenden Busche auf die letzten 2000 Meter gingen. „Richie hat einen fantastischen Job gemacht. Er und Peter Kennaugh haben die ganze Zeit kontrolliert“, lobte Froome seine beiden letzten Helfer.
1,5 Kilometer vor dem Ziel war es zwar trotzdem Contador, der attackierte und sich ein Stück absetzte. Doch für Froome schien das kein großes Problem zu sein. Er blieb noch etwas an Portes Hinterrad und entschloss sich erst an der 1000-Meter-Marke zum eigenen Gegenangriff. In Windeseile marschierte Froome an Rein Taaramae (Cofidis) vorbei, der als einziger Contador gefolgt war und holte kurz darauf auch Contador ein.
Froome fuhr sofort vorbei und drückte dem Spanier sein Tempo auf. Als der Spanier dann Probleme bekam, dem Sky-Mann zu folgen, beschleunigte dieser erneut, fuhr 200 Meter vor dem Ziel an Busche vorbei und sicherte sich den Etappensieg. 24 Stunden nachdem der Brite dem Spanier im Kampf gegen die Uhr 2:44 Minuten abgenommen hatte, demonstrierte er also auch am Berg eindrucksvoll, wer gut drei Wochen vor dem Start der Tour de France besser in Form ist.
„Das Zeitfahren und der heutige Tag waren zwei sehr wichtige Tests“, erklärte der Tagessieger und sagte dann das, was alle Radsport-Fans mit Blick auf die Spannung bei der Tour de France befürchten: Der Brite kann noch besser. „Ich fühle mich noch nicht bei 100 Prozent und habe noch viel Arbeit, um für die Tour perfekt in Form zu kommen“, glaubt Froome.
Bevor Contador auf den letzten zwei Kilometern den Fehdehandschuh warf, hatte auch sein Landsmann Alejandro Valverde (Movistar) bereits mitten im Schlussanstieg attackiert, kam dank der Verfolgungsarbeit von Sky aber nie richtig weg und musste sich letztlich wieder in der Favoritengruppe einreihen. Den Zielstrich erreichte er hinter Froome, Contador und Busche mit zehn Sekunden Rückstand als Vierter, zwei Sekunden vor Contadors Teamkollege Michael Rogers (Saxo-Tinkoff), Daniel Moreno (Katusha) und Taaramae.
Vor dem 12,7 Kilometer langen Schlussanstieg nach Valmorel bestimmte zunächst eine 15 Fahrer starke Spitzengruppe rund um das NetApp-Endura-Duo Bartosz Huzarski und David De La Cruz das Rennen, der auch Bergkönig Thomas Damuseau (Argos-Shimano) angehörte. Er gewann die ersten drei Bergwertungen des Tages und sicherte sich so für einen weiteren Tag das Bergtrikot.
Rund fünf Kilometer bevor es in den Schlussanstieg ging, setzten sich Huzarski, Daniel Teklehaimanot (Orica-GreenEdge) und Frantisek Rabon (Omega Pharma - Quick-Step) aus der Spitzengruppe ab und nahmen das schwere Finale zu dritt in Angriff. Tim Wellens (Lotto-Belisol), der zu Beginn des Tages den ersten Angriff geritten und so die Spitzengruppe initiiert hatte, schloss am Berg auf und setzte sich bald alleine ab.
Doch der Belgier wurde gut fünf Kilometer vor dem Ziel von Matthew Busche (RadioShack-Leopard) einge- und schließlich überholt. Der 28-jährige US-Amerikaner saß ebenfalls den ganzen Tag in der Ausreißergruppe, wartete im Schlussanstieg aber sehr lange, bis er sein Tempo erhöhte und schien davon am Ende zu profitieren. Busche ließ Wellens nach einigen gemeinsamen Metern stehen und sah bereits wie der Sieger aus.
Als 1,5 Kilometer vor dem Ziel aber durch Contadors Angriff in der Verfolgergruppe das Tempo explodierte, musste Busche zittern. Und weil Froome am Ende gegenüber Contador noch seine Macht demonstrieren wollte, wurde der US-Amerikaner auf den letzten 200 Metern tatsächlich doch noch eingeholt.
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