65. Critérium du Dauphiné: Meersman erneut Zweiter

Die Konkurrenz arbeitet, Viviani siegt

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Elia Viviani (Cannondale) gewinnt die 2. Etappe des 65. Critérium du Dauphiné. | Foto: ROTH

03.06.2013  |  (rsn) - Elia Viviani (Cannondale) hat in Oyonnax die 2. Etappe des Critérium du Dauphiné gewonnen. Der 24-jährige Italiener setzte sich am Ende des 191 Kilometer langen und alles andere als flachen Teilstücks im Sprint eines großen ersten Feldes vor Gianni Meersman (Omega Pharma - Quick-Step) und Tony Gallopin (RadioShack-Leopard) durch. Das Gelbe Trikot des Gesamtführenden verteidigte der Kanadier David Veilleux (Europcar).

„Dieser Sieg ist toll für mich und das Team, das heute gut auf mich aufgepasst hat. Es ist mein erster Sieg der Saison nach zwei zweiten Plätzen hinter Mark Cavendish beim Giro“, freute sich Viviani, der zum ersten Mal seit der 1. Etappe der Peking-Rundfahrt im vergangenen Oktober ein Profi-Rennen gewann. Die Cannondale-Mannschaft hatte sich im Verlauf des Tages an den sechs Anstiegen lange zurückgehalten und erst auf den letzten 1500 Metern die Kontrolle über das Tempo im Feld übernommen.

Dann aber bereiteten sie den Sprint für Viviani vor, und der vollendete schließlich auf den letzten 200 Metern aus dem Windschatten seines größten Kontrahenten Meersman, dem wie schon am Sonntag nur Platz zwei blieb. „Ich wusste, dass Meersman stark ist und habe deshalb sein Hinterrad gewählt“, erklärte Viviani. „Dann bin ich 150 Meter vor dem Ziel aus seinem Windschatten vorbeigezogen - es war perfekt. Gegen so einen Mann ist es immer schwer, aber ich habe es heute geschafft.“

Gerechnet hatten mit Vivianis Anwesenheit in der ersten Gruppe am Ende einer schweren Voralpen-Etappe nicht viele. Doch der Italiener betonte, noch immer vom Giro zu profitieren: „Ich bin mit einer guten Form aus dem Giro gekommen und deshalb klettere ich momentan besser als andere Sprinter wie Thor Hushovd oder Nacer Bouhanni.“

Während Cannondale erst spät nach vorn in den Wind rückte, hatte Meersmans Omega Pharma - Quick-Step-Team bereits die gesamten letzten 40 Kilometer hart dafür gearbeitet, dass es überhaupt zum Sprint kommen konnte. Zunächst holten die Belgier die vier Ausreißer des Tages zurück, dann wehrten sie am letzten Berg einige Attacken ab und stellten in der Abfahrt zum Ziel auch den letzten Angreifer Rein Taaramae (Cofidis). Unter anderem stellte dabei auch Sylvain Chavanel seine eigenen Ambitionen hinten an, als er dem Feld in der Abfahrt vom letzten Anstieg versehentlich davongefahren war und anschließend auf Meersman und Co. wartete.

Bevor Omega Pharma - Quick-Step das Zepter übernahm, hatte zunächst das Europcar-Team des Auftakt-Überraschungssiegers Veilleux das Rennen kontrolliert und den Rückstand zur vierköpfigen Spitzengruppe des Tages in Grenzen gehalten. Da dort allerdings, wie bereits am Sonntag, erneut Thomas Damuseau (Argos-Shimano) dabei war, verlor Veilleux die Führung in der Bergwertung an den Franzosen, der das Gepunktete Trikot auch am Montag bereits stellvertretend für den „Gelben“ Veilleux getragen hatte.

Damuseau hatte sich mit Rudy Molard (Cofidis) und Arnaud Gérard (Bretagne-Seche) nach 22 Kilometern aus dem Hauptfeld gelöst und bei Kilometer 56 durch José Mendes (NetApp-Endura) noch einen dritten Begleiter bekommen. Trotzdem sicherte sich der neue beste Kletterer der Rundfahrt die ersten vier Bergpreise des Tages, bevor er gemeinsam mit Gérard und Mendes ins Feld zurückfiel. Einzig Molard bäumte sich noch einmal auf und rettete sich auch noch über die fünfte Bergwertung, wurde am Fuß des letzten Anstiegs 14 Kilometer vor dem Ziel aber ebenfalls gestellt.

Dort versuchten dann zunächst José Herrada (Movistar) und Juan Antonio Flecha (Vacansoleil-DCM), sich vom Feld zu lösen, doch erst der Angriff von Rein Taaramae (Cofidis) zwölf Kilometer vor dem Ziel saß. Der Este stürzte sich als Solist in die Abfahrt zum Ziel, doch weil Chavanel und seine Omega-Teamkollegen dahinter mit Vollgas und vollstem Vertrauen in die Sprintstärke von Meersman die Verfolgung organisierten, war auch Taaramae 1500 Meter vor dem Ziel zurück im Feld.

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