Kanadier gelingt Start-Ziel-Sieg zum Dauphiné-Auftakt

Veilleux sammelt solo fast alle Trikots ein

Foto zu dem Text "Veilleux sammelt solo fast alle Trikots ein"
David Veilleux (Europcar) | Foto: ROTH

02.06.2013  |  (rsn) - David Veilleux (Europcar) hat die 1. Etappe des Critérium du Dauphiné gewonnen. Der Kanadier setzte sich nach einem beeindruckenden Kraftakt in Champéry als Solist durch und feierte den bisher größten Erfolg seiner Karriere. Neben dem Tagessieg und dem damit verbundenen Gelben Trikot des Gesamtführenden sicherte sich der 25-Jährige außerdem das Bergtrikot und die Führung in der Punktewertung, also das Grüne Trikot.

„Das ist ein unglaubliches Gefühl. Es ist das erste Mal, dass ich bei der Dauphiné starte. Das Niveau hier ist sehr hoch, deswegen hätte ich überhaupt nicht damit gerechnet, dass so etwas Großes herausspringen könnte", sagte Veilleux nach seinem Coup.

Platz zwei ging nach 121 Kilometern mit 1:56 Minute Rückstand an den Belgier Gianni Meersman (Omega Pharma - Quick-Step), der den Sprint des stark ausgedünnten Hauptfeldes vor Tom Jelte Slagter (Blanco) sowie dem Sky-Duo Richie Porte und Chris Froome für sich entschied.

Das Hauptfeld hatte erst knapp zwei Kilometer vor dem Ziel Veilleux' ehemalige Begleiter Ricardo Garcia (Euskaltel) und Thomas Damuseau (Argos-Shimano) eingeholt. Beide waren gemeinsam mit dem Kanadier und Jean-Marc Bideau (Bretagne-Seche) sofort nach Beginn der Etappe im Start- und Zielort Champéry ausgerissen und hatten schnell einen Vorsprung von sieben Minuten herausgefahren.

Nach 33 der 121 Kilometer machte sich ein weiterer Angreifer aus dem Hauptfeld auf den Weg nach vorne: Tony Martin (Omega Pharma - Quick-Step). Der Deutsche hatte im Vorfeld angekündigt, beim Dauphiné seine Bergform testen zu wollen. Das tat er mit einer langen Flucht über 70 Kilometer, während der er dem Feld zunächst drei Minuten abnahm und diesen Abstand dann lange halten konnte, bevor er unter dem hohen Schlusstempo der Favoritenteams 18 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt wurde. Unterwegs hatte Martin den aus der Spitzengruppe zurückgefallenen Bideau eingeholt und abgehängt.

An Garcia, Damuseau und vor allem Veilleux kam der Zeitfahrweltmeister aber nicht heran. Letzterer attackierte am Col du Corbier rund 38 Kilometer vor dem Ziel seine Begleiter und schüttelte sie scheinbar problemlos ab, um anschließend alleine dem Sieg entgegenzufahren. Was zunächst wie ein hoffnungsloses Unternehmen aussah, entwickelte sich mehr und mehr zu einem Parforceritt des jungen Kanadiers, der seinen Vorsprung gegenüber dem von Movistar angeführten Hauptfeld lange konstant bei fünf Minuten halten konnte und erst an den letzten zwei Anstiegen Boden verlor.

Im Ziel jubelte Veilleux ausgelassen und lautstark über seinen Sieg, während Garcia und Damuseau vom Hauptfeld eingeholt wurden und Ivan Santaromita (BMC) noch einen letzten Vorstoß wagte. Doch der Italiener konnte sich nur kurzzeitig von der Konkurrenz absetzen, um 500 Meter vor dem Ziel doch wieder eingefangen zu werden.

Unter den Anwärtern auf den Gesamtsieg gab es keine Attacken, und doch offenbarten zwei zuvor als Mitfavoriten eingeschätzte Fahrer Probleme: Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM) konnte dem Tempo des Hauptfeldes schon am Anstieg zum Col du Corbier etwa bei Rennhälfte nicht mehr folgen, und Andrew Talansky (Garmin-Sharp) verlor den Anschluss am Pas de Morgins etwas mehr als 20 Kilometer vor dem Ziel. Während der US-Amerikaner 8:16 Minuten nach Veilleux als 106. ins Ziel kam, verlor De Gendt als 138. im Grupetto ganze 14 Minuten.

Bester Deutscher war Dominik Nerz (BMC), der zeitgleich mit Froome, Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) und den anderen Favoriten als 26. das Ziel erreichte. Auch der tschechische NetApp-Endura-Profi Leopold König erreichte als Zehnter in der ersten Gruppe das Ziel.

Das Rennen aufgegeben hatte unterwegs hingegen der Franzose Thierry Hupond vom Team Argos-Shimano. Dessen deutscher Teamkollege Nikias Arndt erreichte Champéry mit 19:02 Minuten Rückstand als 175. und Tagesletzter. Er blieb damit jedoch noch deutlich innerhalb des Zeitlimits.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

21.06.2013MPCC suspendiert Mitgliedschaft der Europcar-Equipe

(rsn) – Die Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport (Mouvement Pour un Cyclisme Crédible - MPCC) hat bis auf weiteres die französische Europcar-Equipe suspendiert. Zudem gehören Europcar-Team

10.06.2013Dauphiné: Rolland hätte zur Schlussetappe nicht starten dürfen

(rsn) - Tour-Etappensieger Pierre Rolland und seinem Team Europcar droht mächtig Ärger. Der Franzose soll mit einer verdächtigen Probe aufgefallen sein. Dabei handelte es sich zwar nicht um einen D

10.06.2013Martin kritisiert Abfahrt von Alpe d´Huez

(rsn) - Zur letzten Etappe des Critérium du Dauphiné  trat Tony Martin (Omega Pharma-Quickstep) nicht mehr  an. Der 28-Jährige hatte mit dem Gewinn des Zeitfahrens und einigen Bergtests seine Zi

09.06.2013Froome wandelt auf Wiggins´ Spuren

Risoul (rsn/dpa) - Christopher Froome (Sky) wandelt auf den Spuren seines derzeit verletzten Teamkollegen Bradley Wiggins und geht als Top-Favorit in die am 29. Juni auf Korsika beginnende Tour de Fra

09.06.2013Froome gewinnt 65. Critérium du Dauphiné

(rsn) – Christopher Froome und sein Sky-Team sind bereit für die Tour de France. Der 28 Jahre alte Brite gewann am Sonntag ganz überlegen das 65. Critérium du Dauphiné vor seinem australischen T

08.06.2013Samuel Sanchez kocht Fuglsang ab

(rsn) - Samuel Sanchez (Euskaltel) hat in Superdévoluy die 7. Etappe des Critérium du Dauphiné gewonnen und somit zwei Tage nach seiner Tour-Absage die schmerzhaften Niederlagen vom Giro d´Itali

08.06.2013Contador gibt für Rogers den Edelhelfer

(rsn) – Alberto Contador (Saxo Tinkoff) hat sich bei der 65. Austragung des Criterium du Dauphiné wahrlich nicht in Bestform präsentiert. Dies hinderte den Spanier allerdings nicht, sich auf der s

08.06.2013Samuel Sanchez siegt in Superdévoluy

(rsn) – Samuel Sanchez (Euskaltel-Euskadi) hat auf der 7. Etappe des 65. Critérium du Dauphiné seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Der 35 Jahre alte Spanier setzte sich am Samstag über 187,5 Kilom

08.06.2013König und Voß müssen beim Critérium du Dauphiné aufgeben

(rsn) Bittere Nachricht für NetApp – Endura: Mit Leopold König und Paul Voß können gleich zwei Fahrer des deutschen Zweitdivisionärs nicht mehr zur heutigen 7. Etappe des Critérium du Dauphin

08.06.2013Contador: „Froome ist derzeit der Stärkste"

(rsn) – Auch wenn er beim 65. Critérium du Dauphiné deutlichen Rückstand auf seinen Konkurrenten Christopher Froome (Sky) hat, ist Alberto Contador (Saxo - Tinkoff) mit seiner Form und mit dem bi

07.06.2013Bleibt Meersman wenigstens das grüne Trostpflaster?

(rsn) - Das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers muss für Gianni Meersman (Omega Pharma - Quick-Step) weiterhin als großes Trostpflaster beim Critérium du Dauphiné herhalten. Denn der Belgier h

07.06.2013Voeckler lässt Astana-Duo alt aussehen

(rsn) - Thomas Voeckler (Europcar) hat in Grenoble die 6. Etappe des Critérium du Dauphiné vojn La Léchère nach Grenoble gewonnen und so seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Der französische Publik

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Die zehn deutschen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Zehn deutsche Radprofis und damit so viele wie zuletzt 2021, als noch Tony Martin oder André Greipel am Start waren, werden am 5. Juli in Lille die Tour de France 2025 in Angriff nehmen. Im

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

03.07.2025Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)