Australier fühlt sich betrogen

McGee: "Gegen die Jahre der Armstrong-Ära gefahren"

Foto zu dem Text "McGee:
Bradley McGee | Foto: ROTH

26.10.2012  |  (rsn) - Bradley McGee, bis Saisonende noch sportlicher Leiter beim Team Saxo Bank-Tinkoff Bank, hat in einem Interview mit der Zeitung The Age erklärt, dass er sich um „seine besten Jahre bei der Tour de France betrogen“ fühle.

 „Ich habe das Gefühl, ein Déjà Vu zu erleben. Meine Gefühle sind die gleichen wie 1998, als das Team Festina von der Tour de France ausgeschlossen wurde. Ich bin einmal mehr enttäuscht, aber dieses Mal nehme ich es persönlich“, ließ der Australier seinen Gefühlen freien Lauf. „Ich bin nicht nur gegen Armstrong gefahren, sondern gegen die Jahre der Armstrong-Ära. Ich fühle, dass meine Profijahre – meine Jahre bei der Tour de France – gestohlen wurden.“

Besonders um die Tour 2005 tut es McGee leid: „Es war das erste Mal, dass ich um eine gute Platzierung im Gesamtklassement mitfahren konnte, aufbauend auf meiner natürlichen Entwicklung. Den Giro 2004 beendete ich als Achter, und 2005 war ich unter den Top Ten bei der Tour de Suisse. Ich hatte gut trainiert, mit strategischen Blöcken von Höhentraining, und ich hatte die volle Unterstützung meines Teams FDJ. Doch nach dem ersten Ruhetag zerschlugen Armstrong und sein Team das Rennen komplett.“

McGee versuchte auf der letzten Etappe nach Paris eine schlechte Rundfahrt noch zu retten, aber er wurde „von keinem geringeren als Alexander Winokurow überrollt, der zwei Jahre später aufgrund von Doping von der Tour ausgeschlossen werden sollte. Je mehr ich darüber nachdenke, desto verrückter macht mich das. Ich habe durch andere, die sich gedopt haben, gute Ergebnisse und auch Einkommen verloren", sagte der mittlerweile 36-Jährige.


„Ich habe niemals Dopingmittel genommen, um meine Leistung zu verbessern, aber ich weiß, dass Radsportler nun einmal unter Verdacht stehen und auch stehen werden, und das leider aus einem guten Grund. Ich kann aber den Glauben der Leute nicht kontrollieren. Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung reden", sagte McGee und gab zu: „Ich bin auch kein Engel. Ich habe meine Fehler und werde auch in Zukunft Fehler machen, aber beim Thema Doping habe bleibe ich meinen ethischen und moralischen Prinzipien treu. Das bedeutet mir genauso viel wie ein Sieg. Meine Erfahrungen sind kein Bestseller, aber sie sind glaubwürdig.“ 

McGee gibt jungen Fahrern drei Regeln mit auf den Weg, die ihn selbst vom Doping abgehalten haben. „Erstens: Kenne die Regeln und den Unterschied zwischen gut und schlecht! Zweitens: Lerne deine Kapazität kennen und setze dir erreichbare Ziele! Drittens: Kenne die Personen deines Umfelds. In diesem Fall haben wir alle eine Verantwortung, von den Eltern von jungen Fahrern über die Trainer bis hin zu den Fans!“, appellierte der Australier an alle. „Das Problem betrifft nicht nur die anderen, es ist hier, direkt vor unserer Nase.“

McGee fuhr von 1998 bis 2007 bei FDJ udn wechselte danach für ein Jahr zu Saxo Bank. Ende der Saison beendete er seine Karriere und wechselte in die sportliche Leitung des Riis-Rennstalls. 2013 wird McGee in seiner Heimat eine Stelle beim South Wales Institute of Sport antreten.

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