Sekunden-Vorsprung in Luxemburg verteidigt

Ohne Radio lässt Gerdemann keine Attacken zu

Foto zu dem Text "Ohne Radio lässt Gerdemann keine Attacken zu"
Linus Gerdemann in Gelb beim Einschreiben vor der 3. Etappe der Luxemburg-Rundfahrt 2011. Foto: ROTH

04.06.2011  |  Roost (rsn) - Linus Gerdemann hat am vorletzten Tag der 71. Luxemburg-Rundfahrt das Gelbe Trikot erfolgreich vor den Franzosen Alexandre Geniez (Skil Shimano) und Tony Gallopin (Cofidis) verteidigt. Auf der dritten Etappe von Eschweiler nach Roost (185 km) erreichte der Münsteraner vom Team Leopard-Trek als 16. das Ziel mit dem Hauptfeld.

Den Etappensieg sicherte sich der Italiener Davide Appollonio (Sky) gerade noch rechtzeitig vor einem heftigen Gewitterregen im Sprint vor dem Russen Denis Galimzyanow (Katjuscha) und dem Franzosen Mickael Delage (FDJ). Apollonios Siegfahrt endete mit einem Schreck. Der Sprinter stürzte 20 Meter nach der Ziellinie.

"Ich habe die Unterstützung des stärksten und professionellsten Teams im Peloton. Es macht Spaß, Rennen mit dieser Unterstützung zu fahren", lobte Gerdemann seine Mannschaft im Ziel überschwänglich, die fast alleine drei Ausreißer zurückholte, zu denen auch Johannes Fröhlinger (Skil-Shimano) gehörte. Der Freiburger zeigte auf dem dritten Teilabschnitt eine starke Leistung. Viel fehlte nicht und der 26-Jährige wäre zumindest auf das Podium gefahren.

Schon kurz nach dem Start hatte Fröhlinger einer sechsköpfigen Spitzengruppe mit dem neuseeländer Jesse Sergent (RadioShack), den Franzosen Sebastien Turgot (Europcar) und Anthony Geslin (FDJ), dem Dänen Morten Knudsen (Differdange) und dem Belgier Thomas Degand (Verandas Willems) angehört, die schnell eine Minute Vorsprung herausfuhr.

Am Niklosbierg setzten sich Fröhlinger und Geslin von ihren vier Begleitern ab. Später schaffte nur der Österreicher Mathias Brändle (Geox) noch den Anschluss und zu Dritt fuhren sie einen Maximalvorsprung von vier Minuten heraus.

Doch Leopard-Trek setzte im Heimrennen alles daran, das Gelbe Trikot von Gerdemann zu verteidigen und stellte das Trio in der zweiten von drei Schlussrunden (à 9 km) elf Kilometer vor dem Ziel. "Im Circuit fuhren wir mit sieben Fahrern an der Spitze. Drei vor mir und drei hinter mehr", erzählte Gerdemann. "Ohne die Radios war jede Attacke gefährlich, weil wir so nicht erfuhren, wo der jeweilige Angreifer platziert ist. Es war also notwendig, alle Attacken zu kontern."

Zu einem Zwischenfall kam es auf dem Anstieg zur "Knupp", als ein Kamera-Motorrad im Schritttempo ein Fahrzeug der Tourdirektion überholen wollte und beim Ausscheren zwei Zuschauer leicht verletzte.

Auch auf der 4. und letzten Etappe am Sonntag von Mersch nach Luxemburg-Stadt (152,1 km) versucht Gerdemann, seine knappe Führung vor dem Franzosen Alexandre Geniez (Skil - Shimano) zu behaupten. "Zwei Sekunden Vorsprung sind nicht viel. Wir müssen sehr konzentriert sein, besonders auf den Schlussrunden. Mein Ziel ist es, das Trikot auch morgen noch zu besitzen."

 

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