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05.08.2010 | (rsn) – Mit seinem ersten Saisonsieg hat Daniel Martin (Garmin-Transitions) auf der 5. Etappe der Polen-Rundfahrt das Gelbe Trikot des Gesamtführenden übernommen. Der 23-jährige Ire erreichte nach 149 Kilometern von Astrzebie Zdrój nach Ustron die Bergankunft in rund 700 Metern Höhe als Solist mit 20 Sekunden Vorsprung auf den Slowenen Grega Bole (Lampre) und den Polen Silvester Szmyd (Liquigas).
Martin trat etwa in der Hälfte des rund sieben Kilometer langen Schlussanstieg aus der größeren Spitzengruppe heraus an und sicherte sich souverän den Tagessieg. "Ich hatte gehofft, hier zu gewinnen, aber ich hatte nicht damit gerechnet, nach der Etappe das Gelbe Trikot zu tragen", sagte er im Ziel. "Es ist ein tolles Gefühl, der Gesamtführende des Rennens zu sein. Wir sind mit einem starken Aufgebot nach Polen gekommen und unser Ziel ist, das Rennen zu gewinnen."
Hinter dem Kletterspezialisten, der schon mit Rang drei bei der Brixia-Rundfahrt überzeugen konnte, machte eine neun Fahrer starke Verfolgergruppe die restlichen Podiumsplätze unter sich aus. Dabei setzte sich Bole, bereits Zweiter der gestrigen Etappe, im Sprint vor dem Kletterspezialisten Szymd durch. Vierter wurde der Italiener Mauro Santambrogio (BMC Racing), Platz fünf ging an Boles italienischen Teamkollegen Diego Ulissi.
Rang sechs belegte der Niederländer Bauke Mollema (Rabobank) vor dem Schweizer Michael Albasini (Swi) Team HTC – Columbia und Marek Rutkiewicz aus dem starken polnischen Nationaltean. Martins US-amerikanischer Teamkollege Tom Danielson kam auf Rang neun ins Ziel, Titelverteidiger Alessandro Ballan (BMC Racing) musste sich mit Platz zehn zufrieden geben. Bester deutscher Fahrer war Dominik Nerz, der 1:18 Minuten hinter Martin Rang 22 belegte. Sein Teamkollege Paul Voß kam auf Platz 24 (+1:21). Der Berliner Simon Geschke (Skil-Shimano), der gestern als Etappenvierter überzeugte, landete auf Rang 38 (+1:49).
Im Gesamtklassement hat Martin 14 Sekunden Vorsprung auf Bole und 21 auf Ballan. Die ersten 15 Fahrer der Gesamtwertung liegen innerhalb einer knappen Minute. Voß belegt als bester deutscher Fahrer Rang 19 (+1:29).
Auf der 5. Etappe hatte sich die Ausreißergruppe des Tages mit dem Polen Maciek Bodnar (Liquigas), dem Slowenen Borut Bozic (Vacansoleil) und dem Briten Ben Swift (Sky) nach 26 Kilometern gebildet und knapp vier Minuten Vorsprung herausgefahren. Auf fünf Runden zu je 17,2 Kilometern musste fünfmal der knapp sechs Kilometer lange Kategorie 1-Anstieg nach Zameczek (Schlösschen) bewältigt werden, wo sich seit den 1920er Jahren die Sommerresidenz des polnischen Staatspräsidenten befindet.
Der Niederländer Johnny Hoogerland (Vacansoleil), Träger des Bergtrikots, setzte auf der dritten der fünf Bergwertungen gemeinsam mit Martin Reimer (Cervelo Test Team) und dem Polen Mateusz Taciak (Nationalteam) den Ausreißern nach. Kaum hatten die Verfolger zum Spitzentrio aufgeschlossen, konnten Reimer und Bodnar dem Tempo nicht mehr folgen.
Hoogerland, Taciak, Bozic und Swift verteidigten ihren knappen Vorsprung bis kurz vor der letzten der fünf Runden. Gut 20 Kilometer vor dem Ziel beendete das Hauptfeld schließlich den Ausreißversuch. Im letzten der fünf Anstiege reduzierte sich das Peloton, um in der folgenden Abfahrt wieder anzuwachsen. In der Anfahrt zum Schlussanstieg sorgte Caisse d’Epargne in voller Mannschaftsstärke für das Tempo. Kurz darauf wurden die Spanier von der polnischen Nationalmannschaft abgelöst wurde. Die Gastgeber machten Dampf für ihren Kapitän Marek Rutkiewicz.
VVorne dabei war auch das Milram-Quartett Markus Fothen, Roy Sentjens, Nerz und Voß, das anschließend mit den Favoriten den selektiven, bis zu acht Prozent steilen Schlussanstieg inklusive einer kurzen Kopfsteinpflasterpassage in Angriff nahm. Auf den letzten Kilometern hinauf zur Bergankunft entwickelte sich ein Ausscheidungsrennen, in dem 3,5 Kilometer vor dem Ziel Martin die entscheidende Attacke setzte und den bisher größten Erfolg seiner noch jungen Karriere einfuhr.
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