Tour de Suisse: Martin verteidigt Gelb

Massensturz überschattet Petacchis Sieg

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Alessandro Petacchi (Lampre) gewinnt die 4. Etappe der Tour de Suisse Foto: ROTH

15.06.2010  |  (rsn) – Ein schwerer Sturz 50 Meter vor dem Ziel hat die 4. Etappe der Tour de Suisse überschattet. Im Massensprint in Wettingen verhakten sich der Brite Mark Cavendish (HTC-Columbia) und Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) ineinander und rissen sich gegenseitig zu Boden. Unmittelbar dahinter stürzten auch Gerald Ciolek (Milram), Tom Boonen (Quick Step) und weitere Fahrer. Wie schwer sie verletzt sind, war unmittelbar nach dem Rennen noch nicht klar. Bei Ciolek wurde am Abend Entwarnung gegeben (s. Meldung).

Das 192,2 Kilometer lange Teilstück von Schwarzenburg nach Wettingen gewann der Italiener Alessandro Petacchi (Lampre) vor dem Dänen Matti Breschel (Saxo Bank) und seinem Landsmann Marco Marcato (Vacansoleil). Hinter dem Spanier Joaquin Rojas (Caisse d’Epargne) wurde der Australier Robbie McEwen (Katjuscha) Fünfter.

Tony Martin (HTC-Columbia), der noch rechtzeitig abbremsen konnte und ebenso wie der Schweizer Fabian Cancellara (Saxo Bank) nicht in den Sturz verwickelt war, verteidigte sein Gelbes Trikot.

Zuvor hatte auf dem relativ flachen Tagesabschnitt mit nur zwei Bergwertungen der 3. Kategorie Brice Feillu (Vacansoleil) das Renngeschehen bestimmt. Der 24 Jahre alte Franzose war bereits nach zehn Kilometern ausgebüchst und hatte auf seinem Soloritt über mehr als 150 Kilometer einen zwischenzeitlichen Vorsprung von knapp zehn Minuten auf das Feld herausgefahren, in dem sich Columbia fast den ganzen Tag für die Nachführarbeit verantwortlich zeigte.

Kurz vor der zweiten und letzten Überfahrt über den Regensberg war Feillus Flucht bei strahlendem Sonnenschein rund 25 Kilometer vor dem Ziel beendet. Kurz darauf folgten vergebliche Angriffe von Feillus niederländischem Teamkollegen Wouter Mols, des Belgiers Greg van Avermaet (Omega Pharma-Lotto) sowie des Kanadiers Ryder Hesjedal (Garmin-Tranistions). Im Finale probierte es van Avermaet s Teamkollege und Landsmann Philippe Gilbert und kurz darauf der Kasache Assan Bassajew (Astana), doch die Sprinterteams ließen nichts mehr zu.

Im Zielsprint zog der in Führung liegende Cavendish nach rechts und touchierte den fast auf gleicher Höhe liegenden Haussler, der gleichfalls eine Bewegung in die Mitte machte. Direkt dahinter konnten Ciolek und weitere Fahrer nicht mehr ausweichen und stürzten ebenfalls. Die Turbulenzen im Finale nutzte Petacchi, der unbedrängt vor Breschel zum Tagessieg fuhr. Ohne den dramatischen Zwischenfall hätte wohl Cavendish gewonnen.

Kleiner Trost für Columbia war, dass Tony Martin sein am Vortag erkämpftes Gelbes Trikot verteidigen konnte. Der 25-Jährige kam mit Mühe und Not gerade noch rechtzeitig vor den stürzenden Kollegen zum Stehen. Im Gesamtklassement führt er mit einer Sekunde auf Cancellara und acht auf den Schweden Thomas Lövkvist (Sky). Auf den ersten Plätzen gab es keine Veränderungen. Neuer Führender in der Bergwertung ist der Spanier Aitor Hernandez (Euskaltel).

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