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21.05.2010 | (rsn) – Manuel Belletti (Colnago) hat beim Giro d’Itali für den zweiten Sieg der Italiener gesorgt. Der 24-Jährige entschied die 13. Etappe über 223 Kilometer von Porto Recanati nach Cesenatico aus einer Ausreißergruppe heraus für sich und feierte danach tränenreich seinen Erfolg vor heimischem Publikum. Belletti, der aus der Nachbarstadt Cesena stammt, zog im Zielsprint auf den letzten 100 Metern noch am US-Amerikaner Craig Lewis (HTC-Columbia) vorbei.
"Das ist der schönste Tag in meinem Leben – ein Traum ist wahr geworden”, jubelte Belletti im Ziel. „Es ist wunderbar, so nahe der Heimat zu gewinnen, ich bin ja nur fünf Kilometer von hier entfernt zuhause. Und in Pantanis Heimatstadt zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes.“
Zweiter wurde der Neuseeländer Greg Henderson (Sky) vor dem Spanier Iban Mayoz (Footon-Servetto). Eine gute Rolle spielten wieder die deutschen Fahrer. Paul Voß (Milram) sprintete noch auf den vierten Platz, der Erfurter Sebastian Lang (Omega Pharma-Lotto) wurde Fünfter. Der enttäuschte Lewis, der kurz vor der 1.000 Metermarke attackiert hatte, wurde noch auf Rang acht durchgereicht. Vor ihm platzierten sich der Este Kalle Kriit (Cofidis) und der Franzose Mathieu Claude (Bbox Bouygues Telecom).
Auf den ersten zehn Plätzen der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen. Der Australier Richie Porte (Saxo Bank) verteidigte sein Rosa Trikot vor dem Spanier David Arroyo (Caisse d’Epargne) und dem Kroaten Robert Kiserlovsky (Liquigas). Siebter ist nach wie vor Milram-Kapitän Linus Gerdemann.
Einen kräftigen Sprung auf Platz 14 der Gesamtwertung machte Vladimir Karpets (Katjuscha). Der 30 Jahre alte Russe hatte im letzten Anstieg des Tages aus dem Hauptfeld heraus attackiert und danach im Stil eines Zeitfahrens die letzen 40 Kilometer bis ins Ziel absolviert. Im Ziel hatte er fast 2:30 Minuten Vorsprung auf das Feld herausgefahren, wodurch er sich in der Gesamtwertung zwischen Alexander Winokurow (Astana) und Cadel Evans (BMC Racing) schob. Auch Mayoz zählte zu den Gewinnern des Tages: Er rückte auf Platz 12 vor, einen Rang vor Winokurow.
Die Etappe stand nicht nur im Zeichen einer 17 Mann starken Spitzengruppe, die den Tagessieg unter sich ausmachte, sondern auch von Marco Pantani. Dem vor sechs Jahren in einem Hotelzimmer in Rimini an einer Überdosis Kokain gestorbenen italienischen Radsportidol war das heutige Teilstück gewidmet. Der Zielort Cesenatico war die Heimat des Giro- und Toursiegers von 1998. Im Jahr darauf war Pantani beim Giro wegen eines erhöhten Hämatokritwertes aus dem Rennen genommen worden. Danach war es mit dem Kletterspezialisten, der an Depressionen litt, stetig bergab gegangen.
Bei sehr hohem Tempo im ersten Renndrittel gelang es der 17 köpfigen Gruppe erst nach rund 70 Kilometern, sich vom Feld zu lösen. Zwischenzeitlich betrug ihr Vorsprung rund zehn Minuten, für die Favoriten stellten die Ausreißer aber keine große Gefahr dar. Der Spanier Iban Mayoz (Footon-Servetto) wies als bestplatzierter Fahrer der Gruppe als 25. des Gesamtklassements 16:14 Rückstand auf das Rosa Trikot des Australiers Richie Porte (Saxo Bank) auf.
In der Spitzengruppe mit dabei waren auch Lang und Voß sowie die Schweizer Marcel Wyss (BMC Racing) und Rubens Bertogliati (Androni). Dazu kam mit dem Neuseeländer Greg Henderson (Sky) auch ein prominenter Sprinter. In den beiden Anstiegen des Tages – zwei Berge der 2. Kategorie – fiel die Ausreißergruppe zwar jedes Mal auseinander, aber in den Abfahrten fanden die abgehängten Fahrer jeweils wieder den Anschluss.
Auf den letzten flachen Kilometern zum Ziel hin fiel die Gruppe aber wieder auseinander. Der sehr stark fahrende Lang trat als erster rund 25 Kilometer vor dem Ziel an und sorgte damit für eine Art Initialzündung. Danach bildeten sich immer wieder neue Konstellationen, ohne dass sich eine Gruppe entscheidend absetzen konnte, so dass am Ende noch zehn Fahrer um den Sieg sprinteten. Lewis’ Soloattacke auf den letzten beiden Kilometern sah zunächst erfolgsversprechend aus, doch 100 Meter vor dem Ziel jagten Belletti & Co. noch am 25-Jährigen vorbei.
Das Feld erreichte mit knapp siebeneinhalb Minuten Rückstand auf den Tagessieger das Ziel. Dazwischen befand sich Karpets. Er hatte auf den letzten Kilometern noch Unterstützung von seinem spanischen Teamkollegen Juan Horrach erhalten, der sich aus der Spitzengruppe hatte zurückfallen lassen.
Einen ausführlichen Überblick über den Etappenverlauf finden Sie in unserem LIVE-Ticker.
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