Keinaths Normandie-Tagebuch / 2. Etappe

Im Rundfahrtrhythmus angekommen

Von Nico Keinath

Foto zu dem Text "Im Rundfahrtrhythmus angekommen"
Nico Keinath (Team NetApp) Foto: ROTH

23.03.2010  |  (rsn) - Inzwischen sind wir im typischen Rundfahrtrhythmus angekommen, das heißt: aufstehen, frühstücken, Koffer richten, Abfahrt Richtung Start, einschreiben und rennfertig machen, Rennen fahren, Rückfahrt ins Hotel, dabei etwas essen, Massage, Abendessen und dann ist der Tag auch schon fast rum. Zusammengefasst also schlafen, essen und radfahren.

Eigentlich sitzen wir ja nur vier bis fünf Stunden pro Tag auf dem Rad, aber beif Rundfahrten verfliegt die Zeit irgendwie immer, die entspannteste Zeit ist da für mich die Autofahrt vor und nach den Rennen. Da kann man noch mal die Kopfhörer aufsetzen und bei guter Musik ein bisschen Ruhe finden. In der wenig freien Zeit bis zum schlafen schreibe ich nun noch paar Sätze zum heutigen Tag.

Vor der 200 Kilometer langen Etappe hatten wir alle etwas Respekt, da die Rennen hier in Frankreich oft sehr chaotisch laufen. Umso erstaunlicher war es, dass die Etappe sehr ruhig anlief. Es ging recht früh eine kleine Gruppe und danach bummelten wir dann erstmal herum.

Im Lauf des Rennens wurde es dann immer schneller und der Wind sorgte dafür, dass es auch noch auf die Windkante ging. So war das Feld zwischenzeitlich recht zerpflückt, zum Ziel hin lief aber wieder alles zusammen, was uns alle sehr erstaunte, hatte die Spitzengruppe 80 Kilometer vor dem Ziel doch noch 12 Minuten.

Auf den letzten Kilometern wurde es dann noch mal sehr hektisch. Es wurde viel attackiert, aber wir waren recht kompakt vorne im Feld vertreten und zeigten uns als eine der aktivsten Mannschaften. Im Sprint setzten wir dann alles auf Schorni, unseren schnellsten Mann. Für mich hieß es, ihn in Position zu fahren, was auch gut klappte. Ich konnte Schorni bis 700 Meter bringen, im Sprint fehlte ihm dann allerdings etwas die Kraft und er landete "nur" auf Platz acht.

Trotzdem war die Stimmung nach der Etappe gut bei uns, da wir besonders auf den letzten Kilometern gemerkt haben, dass wir alle gut drauf sind. Daher sind wir jetzt alle sehr optimistisch gestimmt, dass es die nächsten Tage auch noch weiter nach vorne reicht. Nur eine Sache trübt die Stimmung etwas: Morgen stehen zwei Halbetappen auf dem Programm, das heißt sehr, sehr viel Stress. Halbetappen sind einfach eine unnötige Erfindung...

Bis dann

Nico

Nico Keinath tritt mit seinem Team NetApp bei der Tour de Normandie (Kat. 2.2) an. Der 23 Jahre alte Tübinger führt auf Radsport News Tagebuch über die achttägige Rundfahrt durch den französischen Norden.

Weitere Radsportnachrichten

22.12.2025Van der Poel macht den Sand-Hattrick in Hofstade perfekt

(rsn) - Antwerpen, Koksijde und Hofstade – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat drei Sandrennen in drei Tagen gewonnen und seinen vierten Saisonsieg bei seinem vierten Einsatz gefeiert.

22.12.2025Brand holt sich in Hofstade auch das vierte X2O-Rennen

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) baut ihre Serien weiter aus. Bei der X2O Badkamers Trofee in Hofstade gewann die Niederländerin zum neunten Mal in Folge, was gleichzeitig ihr 56. Podi

22.12.2025Aus dem Anfahrer wird der Sprintkapitän van Poppel

(rsn) – Bisher war Danny van Poppel vornehmlich in der Rolle als erstklassiger Anfahrer im Trikot von Red Bull – Bora – hansgrohe zu sehen. Doch bereits bei der vergangenen Tour of Holland, bei

22.12.2025An das DM-Zeitfahren ein Häkchen drangesetzt

(rsn) – Nach fünf Jahren beim Red Bull-Bora-Rennstall kehrte Maximilian Schachmann Anfang dieser Saison zu Soudal – Quick-Step zurück, wo er 2017 seine Profikarriere begonnen hatte und im Jahr d

22.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

22.12.2025Palzer à la Rocky: “Ab jetzt wird geboxt“

(rsn) – Nach knapp fünf Jahren bei Red Bull – Bora – hansgrohe ist Anton Palzers Karriere als Radprofi beendet. Der 31-jährige Berchtesgadener nahm das nun zum Anlass, um in einem Instagram-Be

22.12.2025Van der Poel spielt mit Rücktrittsgedanken vom Cross

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) dominiert die Cyclocross-Szene auch in dieser Saison nach Belieben. Doch im Anschluss an seinen überlegen herausgefahrenen Sieg in Koksijde erklÃ

22.12.2025Tour Down Under bestätigt offiziell erstes Aufgebot

(rsn) – Die Organisatoren der Tour Down Under (2.UWT), mit der am 21. Januar 2026 in Australien die kommende WorldTour-Serie eröffnet wird, haben das erste der insgesamt 20 Aufgebote bestätigt. St

22.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

22.12.2025Die Puzzleteile fügen sich langsam zu einem Ganzen zusammen

(rsn) – Ganze acht Rundfahrten mit 51 Renntagen im Sattel werden nicht viele Profis im Frauen-Peloton in der vergangenen Saison absolviert haben. Für Petra Stiasny, die bis zum Jahresende noch bei

21.12.2025Hendrikx beschert Heizomat zwei Top-Resultate in zwei Tagen

(rsn) - “Mit Kevin und Mees haben wir vor, in die Top Ten der Weltcups reinzufahren“, erklärte Heizomat-Cube-Teamchef Stefan Herrmann Ende Oktober gegenüber RSN. Während der Schweizer Meister K

21.12.2025Van der Poel auch nach dem Weltcup in Koksijde mit weißer Weste

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) setzte seine makellose Bilanz in diesem Cross-Winter beim Weltcup in Koksijde fort. Nachdem ihm seine Teamkameraden im Stile eines Mannschaftsz

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)