Vorschau 35. Algarve Rundfahrt

Triumphiert erstmals ein Deutscher?

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Algarve-Rundfahrt 2008

Foto: ROTH

17.02.2009  |  (rsn) – Bei der am Mittwoch beginnenden 35. Algarve-Rundfahrt (18. – 22. Februar/ Kat. 2.1) steht das Saisondebüt des letztjährigen Giro- und Vuelta-Siegers Alberto Contador (Astana) im Mittelpunkt. Während seine Teamkollegen Levi Leipheimer und Lance Armstrong bei der Kalifornien-Rundfahrt um den Sieg fahren, rollt sich Contador gemeinsam mit Andreas Klöden in Portugal für die bevorstehenden Aufgaben ein. Das Profil des fünftägigen Rennens dürfte den beiden Rundfahrtspezialisten liegen. Bleibt allerdings abzuwarten, ob sie schon die nötige (Früh)-Form haben.

Dabei bietet die Rundfahrt, an der gleich elf ProTour-Teams teilnehmen, für jeden Fahrertyp etwas. Die Sprinter werden wohl auf drei Etappen zum Zug kommen. Die ambitionierten Kletterer werden sich auf den dritten Tag konzentrieren und versuchen, bei der Bergankunft ein Polster auf die Zeitfahrer herauszufahren, die tags darauf im Kampf gegen die Uhr ihre Stärke ausspielen werden. Besonders motiviert werden beim Heimspiel wieder die portugiesischen Fahrer und Teams sein. Nach zwei Jahren ohne Erfolgserlebnisse peilen die Portugiesen um Candido Barbosa (Palmeiras) diesmal zumindest wieder einen Etappenerfolg an.

Die Strecke: Den Auftakt der fünftägigen Rundfahrt entlang der Algarve bildet die 173 Kilometer lange Etappe von Albufeira nach Olhao. Bei nur zwei Bergwertungen der 3. Kategorie – die letzte 80 Kilometer vor dem Ziel – werden sich die Sprinter beste Chancen ausrechnen. Auch auf der folgenden, 182 Kilometer langen Etappe von Lagoa nach Lagos ist mit einer Sprintentscheidung zu rechnen. Die drei Anstiege des Tages (alle 3. Kat.) befinden sich in der ersten Rennhälfte. Die Zielgerade ist leicht ansteigend und dürfte Sprintertypen wie Gerald Ciolek (Milram) entgegenkommen.

Fast auszuschließen ist dagegen, dass auch die 3. Etappe mit einer Sprintankkunft endet. Auf dem über weite Strecken sehr hügeligen Teilstück von Villa Real S.Antonio nach Malhao steht mit dem wieder ins Programm genommenen Alto do Malhao eine Bergankunft der 2. Kategorie an. An diesem Tag müssen die Kletterer gegenüber den Zeitfahrern einen möglichst großen Vorsprung herausfahren, denn am vierten Tag folgt ein 33,4 Kilometer langes, leicht welliges Einzelzeitfahren von Castro Marin nach Tavira. An diesen beiden Tagen wird sich das Klassement entscheiden. Die Schlussetappe hingegen dürften bergfeste Ausreißer oder wiederum die Sprinter unter sich ausmachen. Kommen auf dem 169 Kilometer langen Teilstück von Villa Do Bispo nach Portimãodie die Sprinter bei Rennmitte halbwegs unbeschadet über den Anstieg der 2. Kategorie, so steht einer finalen Sprintankunft nichts mehr im Weg.

Die Favoriten: Auch wenn wohl drei der fünf Etappen im Massensprint entschieden werden, so wird der Rundfahrtsieg eher an einen guten Zeitfahrer mit Qualitäten am Berg gehen. Wieder auf der Rechnung haben muss man das Quick.Step-Duo Stijn Devolder und Sylvain Chavanel (damals noch Cofidis), die im Vorjahr die Plätze eins und zwei in der Gesamtwertung belegten. Zu ihren schärfsten Rivalen zählen der Franzose Jerome Coppel (Fdjeux), die Spanier David Blanco (Palmeiras), Hector Guerra und Ruben Plaza (beide Liberty Seguros) sowie der Schotte David Millar (Garmin-Slipstream). Sollten die Zeitfahrspezialisten Tony Martin oder Bert Grabsch (beide Columbia) die Bergankunft ohne größeren Zeitverlust meistern, dann könnte es auch zum ersten deutschen Gesamtsieg in der Geschichte der Rundfahrt kommen. Auch Markus Fothen (Milram) könnte im Kampf um den Gesamtsieg ein Wörtchen mitreden. Gespannt sein darf man auf Alberto Contador und Andreas Klöden, die - entsprechende Form vorausgesetzt - beide ebenfalls zum Favoritenkreis zu zählen sind.

In den Sprintentscheidungen wird das Team Milram mit Gerald Ciolek und Robert Förster zu beachten sein. Beide zeigten bei ihren ersten Renneinsätzen in Mallorca beziehungsweise Katar gute Frühform. Im Vorjahr feierte Förster zudem gleich zwei Etappensiege. Diesmal wird er wohl aber als Anfahrer für Ciolek antreten. Hauptrivale der beiden Deutschen dürfte wohl der Australier Robbie McEwen (Katjuscha) sein. Aber auch Heinrich Haussler (Cervelo) ist nach seinen starken Leistungen in Katar Einiges zuzutrauen - ebenso wie dem Litauer Tomas Vaitkus (Astana), der sich im Vorjahr in die Siegerliste eintragen konnte. 

Auf die Sprintentscheidungen spekulieren auch der Spanier Koldo Fernandez (Euskaltel), der Franzose Sebastien Chavanel (Fdjeux), der Belgier Greg van Avermaet (Silence-Lotto) und dessen Landsmann Wouter Weylandt (Quick.Step), der in Abwesenheit von Allan Davis und Tom Boonen freie Fahrt bekommt. Auch der Niederländer Hans Dekkers (Garmin) und der Italiener Angelo Furlan (Lampre) zählen zu den schnellen Männern im Feld. Gespannt sein darf man auf den Auftritt von Theo Bos. Der Niederländer gehört auf der Bahn zu den schnellsten Fahrern der Welt und möchte das nun auch - im Rabobank Continental Team - auf der Straße beweisen.

Die Etappen:

18. Februar: Etappe 1: Albufeira - Olhao 173,6 Km
19. Februar: Etappe 2: Lagoa – Lagos 183,5 Km
20. Februar: Etappe 3: Villa Real S.Antonio – Malhao (Loule) 175 Km
21. Februar: Etappe 4: Castro Marin – Tavira (EZF) 33,7 Km
22. Februar: Etappe 5: Villa Do Bispo – Portimão 168,8 Km

Die Teams: Milram, Quick.Step, Astana, Silence-Lotto, Euskaltel, Fdjeux, Garmin-Slipstream, Lampre, Cofidis, Columbia, Katjuscha, Topsport Vlaanderen, Vacansoleil, Cervelo, CC Loulé, Madeinox Boavista, Liberty Seguros, Barbot, Palmeiras Resort, Paredes Rota Moveis, Rabobank Continental, An Post Cycling Team

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