Vorschau WM-Straßenrennen U23

Klemme & Co. auf Medaillenjagd

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Dominic Klemme

Foto: ROTH

26.09.2008  |  (rsn) - Auch am vierten Tag der WM in Varese kann der Bund Deutscher Radfahrer auf eine weitere Medaille hoffen. Beim Straßenrennen der U23 über 173 Kilometer zählen Dominic Klemme und Paul Voß zum Favoritenkreis.

Allerdings ist die Konkurrenz im Kampf um die begehrten Medaillen ausgesprochen groß. Der 17,3-Kilometer lange und zehn Mal zu bewältigende Rundkurs bietet mehrere Möglichkeiten zu Attacken. Zu Beginn wartet ein 1.200 Meter langer Anstieg mit durchschnittlich 6,5 Prozent Steigung auf die Fahrer. In der zweiten Hälfte des Rennens steht dann ein 3,1 Kilometer langer Anstieg mit durchschnittlich 4,5 Prozent Steigung und Maximalsteigung von 11 Prozent auf dem Programm. Auch das Finale wird auf leicht ansteigender Strecke ausgefahren.

Die Strecke dürfte vor allem Klemme entgegenkommen. Der 21-jährige Bielefelder vom deutschen Continental-Team 3C-Gruppe zeigte zuletzt seine starke Form bei der Tour de L`Avenir, wo er gleich zwei Etappen für sich entscheiden konnte. Davor gewann er das Eintagesrennen Druivenkoers-Overijsel und eine Etappe bei der Regio-Tour. Mit seinem Teamkollegen Paul Voß hat der BDR ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Dem 22-jährige Potsdamer gelang in der zu Ende gehenden Saison zwar noch kein Sieg. Mehrere Spitzenplatzierungen sprangen trotzdem heraus, so etwa im Frühjahr bei Lüttich-Bastogne-Lüttich der U23 der achte Rang oder bei der Bayern-Rundfahrt auf der dritten Etappe Platz zwei hinter Gerald Ciolek. Nach neunten Plätzen bei der DM in Bochum und der Gesamtwertung der Thüringen-Rundfahrt glänzte Voß mit Rang zwei beim Straßenrennen der U23-EM. John Degenkolb, Martin Reimer, Simon Geschke und Dominik Nerz komplettieren das BDR-Team. Sollten die beiden Kapitäne schwächeln, ist jeder dieses Quartetts in der Lage, in die Entscheidung einzugreifen.

Zum großen Kreis der Medaillenkandidaten zählt Cyril Gautier. Der Franzose gewann in diesem Jahr als Solist die U23-EM – vor Voss. Zuletzt präsentierte er sich als Sechster beim GP d`Isbergues in sehr guter Verfassung. Gautier, der sich auf anspruchsvollem Terrain zu Hause fühlt, wird die ansteigende Zielgerade sicherlich entgegenkommen. Zur Seite steht ihm unter anderem sein Landsmann Blel Kadri. Der 22-Jährige kommt gut am Berg zurecht und ist auch in einem Sprint einer Gruppe zu beachten.

In überragender Verassung ist derzeit der Belgier Jan Bakelants. Der 22-Jährige gewann vor zwei Wochen die Tour de l`Avenir. Dass er sich bei schweren Eintagesrennen äußerst wohl fühlt, zeigte Bakelants in diesem Jahr mit seinem Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich der U23. Zudem gewann er die schwere Rundfahrt Circuit des Ardennes. Im Sprint hat Bakelants allerdings seine Schwächen. Mit Nikolas Maes, Klaas Lodewyck und Thomas de Gendt hat der Kapitän der Belgier drei starke Helfer an seiner Seite, die auch selbst Spitzenplatzierungen herausfahren können.

Die Hoffnungen der Niederländer ruhen auf den Schultern von Coen Vermeltfoort. Der 20-Jährige ist zwar bergauf nicht so stark wie Bakelants oder Gautier, dafür aber deutlich endschneller. Mit seinem Sieg beim U23-Rennen von Paris-Roubaix demonstrierte er, dass ihm auch schwere Eintagesrennen liegen. Bei der Tour de l`Avenir gewann er zuletzt eine Etappe im Massensprint. Wird das Rennen in den Anstiegen gemächlich gefahren, dann hat Vermeltfoort gute Chancen, in der ersten Gruppe ins Ziel zu kommen, um dann um die Goldmedaille zu sprinten.

Ebenfalls auf der Rechnung haben muss man Rui Costa. Der Portugiese beendete den schweren Giro delle Regioni und zuletzt die Tour de l`Avenir jeweils auf dem zweiten Rang. Auch der Italiener Damiano Caruso, dem drei Top-Ten-Platzierungen bei der Tour de l`Avenir gelangen, ist zur Zeit gut drauf. Mit Simone Ponzi, zuletzt Sieger beim Giro del Canavese, und Daniel Oss haben die Italiener beim Heimspiel zwei weitere Medaillenkandidaten im Kader.

Ähnlich wie Caruso hat auch der US-Amerikaner Tejay van Garderen, der ebenfalls bei der Tour de l`Avenir überzeugen konnte und dort eine Etappe gewann, eine gute Form. Der 20-Jährige hat seine Stärken am Berg, ist aber auch im Sprint einer kleinen Gruppe zu unterschätzen. Kommt es dagegen zum Sprint einer größeren Gruppe, dann haben auch die Australier Simon Clarke und Wesley Sulzberger, der Norweger Alexander Kristoff sowie der Pole Maciej Paterski ihre Chancen. Am Berg die Entscheidung suchen müssen die Außenseiter Robert Kiserlovski (Kroatien), Daniel Martin (Irland), Marcel Wyss (Schweiz), Kristjan Koren (Slowenien) und David Veilleux (Kanada).

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