Interview zur Tour de France

Schumacher: Das Gelbe Trikot wäre ein Traum

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Stefan Schumacher (Gerolsteiner) Foto: Christoph Adamietz

03.07.2008  |  (rsn) – Stefan Schumacher (Gerolsteiner) machten im Frühjahr Stürze und Verletzungen zu schaffen. Jetzt hofft der 26-jährige Nürtinger auf eine erfolgreiche Tour de France. Vor allem für die erste Woche hat sich Schumacher viel vorgenommen: „Da will ich schon bei 100 Prozent sein“, so der WM-Dritte im Gespräch mit Radsport News.

Warst du mit der Tour de Suisse als abschließendes Rennen deiner Tourvorbereitung zufrieden?

Schumacher: Die Tour de Suisse war für mich jetzt von den Resultaten her nicht super erfolgreich. Ich habe aber gemerkt, dass die Form da ist. Auf der Etappe, die Markus gewonnen hat, da hätte ich auch Chancen gehabt, den Sieg einzufahren, wenn es wieder zusammengelaufen wäre. Ich war aber vorne dabei und habe den sechsten Platz belegt. Das war eine der schwersten Etappen der Tour de Suisse, und wenn man da unter die ersten Zehn kommt, dann ist die Form auf jeden Fall da. Ich habe mich gegen Ende der Rundfahrt dann leider etwas erkältet. Das war aber nicht dramatisch. Ich wollte dann einfach kein Risiko mehr eingehen und bin ausgestiegen.

Die Tour startet gleich mit einer schweren Etappe. Bist du da schon bei 100 Prozent?

Schumacher: Für die erste Tourwoche habe ich mir auf jeden Fall vorgenommen, bei 100 Prozent zu sein. Das ist für mich die interessanteste Woche der Tour. Gerade diese Mini-Bergankunft auf der ersten Etappe kommt mir entgegen. Sie wird wohl so ähnlich sein wie die Etappe, die ich beim Giro gewonnen habe und bei der ich ins Rosa Trikot gefahren bin.

Ist das auch ein Ziel für die Tour - Sieg auf der ersten Etappe und dann Gelb?

Schumacher: Ja, das wäre natürlich ein absoluter Traum, diese Etappe zu gewinnen und dann in Gelb zu fahren. Es gibt aber in der ersten Woche viele Gelegenheiten für mich, um auf mich aufmerksam zu machen. Am vierten Tag ist schon das erste Zeitfahren. Die 30 Kilometer, das ist eigentlich meine Wunschdistanz. Nach vier Tagen habe ich auch eher die Chance, gegen die Klassementfahrer zu bestehen als nach drei Wochen. Danach geht es ins Zentralmassiv, was auch noch meinem Terrain entspricht.

Stellst du dich dann in der zweiten und dritten Woche ganz in den Dienst der Mannschaft?

Schumacher: Das kann man so von vornherein nicht sagen. Es wird sich zeigen, wie unsere Klassementfahrer unterwegs sind. Nach den Pyrenäen wird man schlauer sein, wozu Markus und Bernhard in der Lage sind. Sollte es für die Beiden wider Erwarten nicht so gut laufen, dann stehen für die Mannschaft arbeitsmäßig keine großen Aufgaben mehr auf dem Programm. Da geht es für uns dann weiter um Etappensiege. Auch im weiteren Verlauf gibt es Etappen, die mir liegen. Wenn es für mich in der ersten Woche nicht klappt, dann habe ich ja noch zwei weitere, in denen ich es probieren werde. Es gibt viele mittelschwere Etappen, die vom Profil her fast einem Ardennenklassiker entsprechen…

Die Tour 2007 lief für dich alles andere als wunschgemäß. Hast du das abgehakt?

Schumacher: Im Sport gibt es immer Ups and Downs. Das war natürlich ein “Down“. In diesen drei Wochen war bei mir einfach der Wurm drin. Ich bin schon angeknockt ins Rennen gegangen, dann gab es viele Turbulenzen in der Tour selbst. Da ist es auch schwer gefallen, sich heiß zu machen. Es haben aber sicherlich auch ein paar Prozent an der Form gefehlt. Ich hoffe, dass ich dieses Jahr diese restlichen Prozent in den Beinen haben werde. Ich weiß, was ich kann, da habe ich keine Angst vor der Tour.

Tom Boonen wird bei der wegen seines positiven Kokain-Tests nicht dabei sein. Darauf haben sein Teamchef Lefevere, aber auch Astana-Chef Bruyneel zu deinem Fall Parallelen gezogen. Was sagst du dazu?

Schumacher: Zu dem Fall Boonen sage ich gar nichts. Erstens habe ich mich nicht ausführlich damit beschäftigt. Und zweitens ist es nicht meine Art, mich aus der Ferne über andere zu äußern. Ich kann nur über mich sprechen. Und mein Fall, wenn man ihn so nennen will, ist abgeschlossen. Sport-, strafrechtlich und teamintern. Das war eine Imagegeschichte, die natürlich keinem gefallen hat. Aber die Sache ist wie gesagt aus der Welt geräumt. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was Levefere, vor allem aber Bruyneel, der weder mit der einen noch mit der anderen Sache etwas zu tun hat, damit bezwecken wollten.

Mit Stefan Schumacher sprach Matthias Seng.

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