Bilanz der Tour de Suisse

Gerolsteiner redet Desaster schön

Von Matthias Seng

19.06.2006  |  Zum Finale der 70. Tour de Suisse versuchte Reimund Dietzen doch noch ein einigermaßen positives Fazit zu ziehen. Vor allem die Leistungen der drei Tour-Starter Markus Fothen, Georg Totschnig und Beat Zberg hob Dietzen hervor. Zwar reichte es beim abschließenden Zeitfahren für keinen der drei genannten zu einer Spitzenplatzierung. Markus Fothen belegte als bester Gerolsteiner Platz 17 - was Dietzen als Anzeichen für einen Formanstieg wertete.

"Bei allen geht es aufwärts“, sagte der ehemalige Spanien-Legionär. „Markus ist eine ordentliche Zeit gefahren. Beat hat seinen Sturz verdaut, und Georg hat ebenfalls ein gutes Ergebnis abgeliefert."

Den „schwarzen Donnerstag“ konnte das Trio mit seinen ordentlichen Leistungen aber nicht vergessen machen. Viel Pech und fehlende Form hatten die Etappe nach La Plunt zu einem Desaster für die Eifel-Equipe werden lassen. Beat Zberg, mit nur 18 Sekunden Rückstand auf Platz 8 im Klassement liegend, war in der Verpflegungskontrolle schwer gestürzt und hatte im Ziel schließlich 19 Minuten verloren. Georg Totschnig „hatte einfach nicht seinen besten Tag", wie Teamchef Hans-Michael Holczer den 26. Platz des Östereichers mit satten 6:36 Minuten Rückstand kommentierte. Und bei Markus Fothen war gar nichts zusammengelaufen: Fast eine halbe Stunde bekam die große Rundfahrt-Hoffnung der Gerolsteiner aufgebrummt, rollte mit dem Grupetto ins Ziel.

Nach den gestrigen 30 Kilometern von Kerzers nach Bern wollte Reimund Dietzen dann auch lieber hoffnungsvoll voraus als im Zorn zurück blicken. "Das war eine gelungene Vorbereitung und Einstimmung auf die Tour de France“, so Gerolsteiners Sportlicher Leiter. „Die Jungs kommen immer besser in Schwung."

Schon in knapp zwei Wochen Zeit müssen Totschnig, Fothen und Zberg zeigen, wie gut sie in Schwung gekommen sind.

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