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31.10.2005 | Zu Anfang des Jahres stand seine Zukunft noch in den Sternen, nach nur einem halben Jahr als Profi zählt Linus Gerdemann zu den begehrtesten Jungprofis im Peloton. Nach seinem überraschenden Wechsel zu T-Mobile sprach der 23 jährigen Münsteraner mit Radsport aktiv über die Gründe für seinen vorzeitigen Weggang von seinem bisherigen Team CSC und über seine sportlichen Erwartungen im Ullrich-Team.
Hätten Sie damit gerechnet, dass sie nach nur einem Jahr CSC schon wieder nach Deutschland zurückkehren?
Gerdemann:Überhaupt nicht. Ich hatte ja noch ein Jahr Vertrag bei CSC und Bjarne Riis hatte mir auch einen Dreijahresvertrag bis Ende 2008 angeboten. Nach meinem guten ersten Profijahr haben aber schon mehrere Teams Interesse an mir gezeigt und ich musste mich entscheiden, wie es weitergeht. Unter den Interessenten, mit denen ich Gespräche geführt habe, war auch T-Mobile.
Riis hat Sie entlassen, als sie das Angebot zur Vertragsverlängerung ablehnten. Er hat aber nicht sie persönlich kritisiert, sondern T-Mobile. Können Sie verstehen, wenn Riis jetzt sauer auf Ihren neuen Rennstall ist?
Gerdemann:Ich verstehe Bjarnes Entscheidung, mich schon jetzt freizustellen und nicht erst am Ende der nächsten Saison. Es macht für CSC keinen Sinn, weiter einen jungen Fahrer auszubilden, der das Team dann verlassen wird. Zu seiner Kritik am Verhalten von T-Mobile kann ich nichts sagen, da müssten Sie ihn schon selbst fragen. Ich persönlich kann nichts Negatives am Verhalten von T-Mobile entdecken.
Sind Sie dem Lockruf des Geldes gefolgt?
Gerdemann:Das Geld allein war sicher nicht ausschlaggebend. Die sportliche Perspektive stimmt bei T-Mobile einfach. Die Teamleitung hat die Mannschaft verjüngt, das Team befindet sich im Neuaufbau. Man spielt die Karte Nachwuchs, und das ist auch die Chance für mich. Mein Ziel ist ganz klar: Ich möchte mich in der Weltklasse etablieren, und ich glaube, dass mir bei T-Mobile die Voraussetzungen dazu geboten werden. Natürlich ist es für einen deutschen Fahrer auch schön, in einem deutschen Rennstall zu fahren. Hier habe ich jetzt drei Jahre Zeit, mich sportlich weiter zu entwickeln und zu einem Spitzenfahrer zu reifen.
Der Konkurrenzkampf bei T-Mobile wird sehr groß sein. Fürchten Sie nicht, dabei auf der Strecke zu bleiben?
Gerdemann:Bequemlichkeit ist eh’ nie gut und durchbeißen muss man sich überall. Ich werde hier ja nicht bei Null anfangen. Bei T-Mobile kennt man meine sportlichen Qualitäten. Meine Verpflichtung ist ja auch eine Anerkennung meiner Leistung, die über die Saison hin gezeigt habe. Bei CSC hätte ich im kommenden Jahr mit Basso, Voigt und Julich ebenso meine Kapitäne gehabt, für die ich hätte arbeiten müssen.
Welche Erwartungen haben Sie für das erste Jahr?
Gerdemann:Ich werde mich natürlich zuerst in die Mannschaftshierarchie einfügen müssen. Ich möchte im kommenden Jahr meine Physis weiter entwickeln, weiter wertvolle Erfahrungen sammeln – und natürlich auch gute Ergebnisse einfahren. Und in zwei, drei Jahren will ich mich dann in der Weltspitze etabliert haben.
Bjarne Riis hatte ihnen schon einen Platz in der CSC Tour-Mannschaft in Aussicht gestellt. Wie beurteilen Sie Ihre Tour-Chancen jetzt bei T-Mobile?
Gerdemann:Ich möchte im nächsten Jahr eine Drei-Wochen-Rundfahrt absolvieren, welche ist mir egal. Entscheidend wird sein, wie ich in die Saison starten werde, welches Bild ich zu Anfang abgebe. Bei T-Mobile gibt es ja einen, der um den Toursieg mitfahren wird, deshalb wird ihm eine erfahrene Mannschaft zur Seite gestellt werden – das war bei CSC in diesem Jahr nicht anders. Falls ich 2006 bei der Tour nicht dabei sein sollte, wäre ich nicht enttäuscht. Ich nehme das eher gelassen.
Wie geht es für den T-Mobile-Neuzugang Linus Gerdemann in den nächsten Wochen weiter?
Gerdemann:Ich werde jetzt wieder mit leichten Training beginnen und dann private Trainingslager absolvieren. Im November haben wir das erste Mannschaftstreffen und im Januar steht das erste Teamtrainingslager auf Mallorca auf dem Programm.
Vor ungefähr zehn Monaten mussten Sie befürchten, den Sprung in ein ProTour-Team nicht zu schaffen. Nach Ablauf Ihrer ersten Profisaison werden Sie schon für das zweite Weltklasseteam fahren. Wie geht ein junger Fahrer mit solchen Erfahrungen um?
Gerdemann:Es war wirklich ein turbulentes Jahr für mich, und das zeigt mir die Schnelllebigkeit des Radsports. Aber es kann auch ganz schnell wieder nach unten gehen. Deshalb werde ich auch in Zukunft hart an mir arbeiten, um weiter meinen Weg gehen zu können.
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