--> -->
23.07.2005 | Bevor ich zum Sieger der gestrigen Etappe komme, noch einige Sätze zu einem Fahrer, der bei dieser Tour von Tag zu Tag stärker wird: Ich meine Oscar Pereiro. Der Spanier vom Team Phonak hätte sicherlich nichts dagegen, wenn die Tour noch eine Woche länger dauern würde. Ich weiß nicht, zum wievielten Mal Pereiro während der letzten zehn Tage in einer Ausreißergruppe vertreten war, aber er ist ganz offenbar in einer blendenden Verfassung. Auch gestern fuhr er in der Fluchtgruppe oft an der Spitze, machte immer wieder Tempo. Am Ende sprang kein zweiter Tagessieg heraus. Trotzdem Pereiro zu den Gewinnern, weil er sich im Gesamtklassement auf Rang zehn verbesserte. Das Gefühl der eigenen Stärke wird ihm auch für das heutige Zeitfahren Kraft und Moral geben.
Überrascht wurde der bärenstarke Spanier aber vom italienischen Fuchs Giuseppe Guerini. Der T-Mobile-Oldie hatte eigentlich nicht mehr als Außenseiterchancen in dem erwarteten Sprint der vier Ausreißer. Die aber hat er optimal und mit all seiner Cleverness und Routine genutzt. „Turbo-Beppe“ setzte punktgenau seine Attacke und ließ sich den Sieg auf den letzten Metern nicht mehr nehmen. Angenehmer Nebeneffekt von Guerinis Triumph: T-Mobile hat die Teamwertung praktisch gewonnen. Das ist eine fantastische Leistung, die ein bisschen über das verfehlte Hauptziel, nämlich das Gelbe Trikot für Jan Ullrich, hinwegtrösten wird.
Für Team Gerolsteiner ging es heute nur darum, Levi Leipheimer sicher ins Ziel zu bringen. Diesem übergeordneten Ziel mussten sich alle Fahrer unterordnen, auch Ronny Scholz. Der hatte sich kurz vor der ersten Bergwertung zusammen mit Christophe Moreau vom Feld leicht abgesetzt. Da der Franzose aber im Gesamtklassement Rivale von Ronnys Kapitän Leipheimer ist, musste Scholz seine eigenen Ambitionen zurückstellen und sich wieder vom Feld schlucken lassen.
Dass im Hauptfeld Davitamon und Credit Agricole im letzten Teil des Rennens die Nachführarbeit leisteten, überraschte mich nicht. Schließlich gefährdete Pereiro deren Klassementfahrer Moreau und Evans. Davitamon fuhr aber auch für Robbie McEwen, leider wohl vergebens. Robbie gewann zwar den Sprint des Hauptfeldes, aber der Kampf um das Grüne Trikot ist für ihn wohl verloren. Ich gebe ihm aber gute Chancen, am Sonntag den Massensprint auf den Champs-Elysees zu gewinnen und damit seinen vierten Etappensieg bei dieser Tour zu holen.
Wenn wir schon beim Ausblick sind: Ich erwarte beim heutigen Einzelzeitfahren einen packenden Kampf zwischen Jan Ullrich und Mickael Rasmussen um Gesamtrang drei. Und ich bin mir gar nicht so sicher, dass es eine klare Angelegenheit für Jan wird. Natürlich ist er der bessere Zeitfahrer und hat deshalb schon die besseren Karten. Aber man darf Rasmussens Zeitabstand vom Eröffnungszeitfahren nicht einfach auf die 55 Kilometer heute hochrechnen. Schließlich hatte er an diesem ersten Tag der Tour noch gar nicht die Gesamtwertung im Auge. Außerdem ist der Kurs um St.- Etienne hügelig und kommt deshalb dem schmalen Dänen entgegen. Rasmussen werden heute Flügel wachsen, er wird um jede Sekunde kämpfen. Jan wird all seine Kraft in die Waagschale werfen müssen, um Rasmussen zu besiegen.
Mehr als Rang drei in der Gesamtwertung wird für den T-Mobile-Kapitän nicht drin sein. Ivan Basso hat seine Zeitfahrqualitäten deutlich verbessert, so dass er sich gegen den anstürmenden Ullrich behaupten dürfte. Aber um den Tagessieg wird der Italiener nicht mitfahren. Der wird zwischen Lance Armstrong und Jan Ullrich entschieden werden. Das wird der letzte große Fight zwischen diesen beiden Ausnahmefahrern werden. Wir dürfen uns alle auf dieses Duell freuen.
Zur PersonHeiko Salzwedel ist einer der erfolgreichsten deutschen Radsporttrainer. Er führte im Jahr 1989 als Nationaltrainer der DDR-Bahnradfahrer den Vierer zu WM-Gold. Nach der Auflösung der DDR wurde er australischer Nationaltrainer und betreute Fahrer wie Robbie McEwen, Henk Vogels, Mathew White, Patrick Jonker und Kathy Watt. In seiner Profi-Mannschaft ZVVZ-GIANT-A.I.S. begannen Sportler wie Jens Voigt, Tomas Konecny, Jan Hruska, Nick Gates oder die beiden älteren Brüder von Michael Rogers (Deane und Peter) ihre erfolgreiche internationale Karriere.
Weitere Stationen des 48 jährigen Globetrotters aus dem thüringischen Schmalkalden waren das Amt des Leistungssportreferent beim Bund Deutscher Radfahrer, Teammanager im Britischen Radsportverband sowie Chef-Trainer der deutschen Frauen-Profimannschaft Equipe Nürnberger. Derzeit ist Salzwedel für die Nachwuchsförderung bei T-Mobile zuständig und Nationaltrainer der dänischen Bahn-Radsportler.
Heiko Salzwedel im Internet: http://www.sl-sports.com
(sid) - Auf der Königsetappe der 92. Tour de France zeigten Lance Armstrong und Ivan Basso dem Mitfavoriten Jan Ullrich erneut die Grenzen auf - das musste auch das T-Mobile-Team neidlos anerkenn
(sid) - In der "schwarzen Stadt" Agde an der Mittelmeer-Mündung der Herault beginnt beim Aufstieg in die Pyrenäen das letzte Bergduell zwischen Lance Armstrong und Jan Ullrich bei de
(sid) - Nur drei Tage nach seiner Fahrt ins Gelbe Trikot ist für Jens Voigt das Kapitel Tour de France vorzeitig beendet. Der Berliner Profi des CSC-Rennstalls, gezeichnet von einer scheren Bronc
Chambord (dpa) - Der tiefe Fall war schmerzhaft und folgenschwer. Das Gelbe Trikot hing David Zabriskie nur noch in Fetzen am Körper. Der Sturz im Team-Zeitfahren 1,8 Kilometer vor dem Ziel in Blois
(sid) - Jeweils am gleichen Zielort gehen die kommenden vier Auflagen der Tour de Suisse zu Ende. Die Zieldurchfahrt der Radprofis wird bis ins Jahr 2009 auf dem Bundesplatz in Bern über die B
Ulrichen/Berlin (dpa) - Im Zeitfahren ist Jan Ullrich bereits top, an seiner Bergfestigkeit muss er noch arbeiten. 13 Tage vor dem Start der Tour de France konnte der T-Mobile-Kapitän eine alles in a
(sid) - Jan Ullrich hat den Gesamtsieg und eine mögliche Titelverteidigung bei der 69. Auflage der Tour de Suisse verpasst. Der T-Mobile-Kapitän landete im Schlussklassement mit 1:36 Minuten
Tag der Entscheidung bei der Tour de Suisse. Die heutige Schlussetappe von Ullrichen nach Ullrichen ist zwar nur 100 Kilometer lang, hat es aber in sich. Der Alpencircuit genannte Rundkurs ist ein e
Verbier/Schweiz (dpa) - Jan Ullrich geht als Zweiter der Gesamtwertung auf die schwere Schluss-Etappe bei der 69. Tour de Suisse. Auf der vorletzten Etappe über 162 Kilometer zwischen Lenk und dem 15
Die 8. Etappe der Schweiz-Rundfahrt führt heute durch bergiges Terrain über 165 Kilometer von Lenk nach Verbier. Kann sich Jan Ullrich das Gelbe Trikot von Bradley McGee zurückerobern? Der T-Mobile
Lenk (dpa) - Linus Gerdemann hat den Favoriten ein Schnippchen geschlagen und auf der 7. Etappe der Tour de Suisse seinen ersten großen internationalen Erfolg verbucht.Der 23-jährige Münsteraner vo
Die heutige 7. Etappe der Schweiz-Rundfahrt führt über 182 Kilometer von Einsiedeln nach Lenk. Die wellige, meist leicht bergauf führende Strecke mit zwei Anstiegen der 3. und 4. Kategorie ist Terr
16.12.2025Nach Seuchenjahr “nochmal zeigen, was der Papa kann“ (rsn) – Wenngleich er an Siegen gemessen eine magere Saison in hinter sich hat, wird Pascal Ackermann mit gehörig Rückenwind ins kommende Jahr gehen. Nach einem zweijährigen Gastspiel beim zulet
16.12.2025Heidemann und Adamietz auch 2026 bei Rembe – rad-net (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
16.12.2025Norsgaard distanziert sich vom Ex-Teamkollegen Lazkano (rsn) – Der Däne Mathias Norsgaard hat am Medientag seines neuen Teams Lidl – Trek in Denia deutliche Worte zu seinem ehemaligen Movistar-Teamkollegen Oier Lazkano gefunden, der im Oktober wegen
16.12.2025Grand-Tour-Triple in einer Saison möglich? Pogacar: “Ja“ (rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat im Rahmen des Medientages seines Teams im Trainingslager in Benidorm gesagt, dass er es tatsächlich für möglich halte, alle drei Grand Tours i
16.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
16.12.2025Gazzetta: Arensman und Bernal auch 2026 gemeinsam zum Giro (rsn) - Thymen Arensman und Egan Bernal werden wohl auch im kommenden Jahr wieder eine Doppelspitze für die Ineos Grenadiers beim Giro d´Italia bilden. Das jedenfalls will der renommierte italienis
16.12.2025Frauenteam bei Red Bull – Bora – hansgrohe bleibt in Warteschleife (rsn) – Der deutsche Rennstall Red Bull – Bora – hansgrohe wird in der Saison 2026 eines von nur noch sieben unter den 18 Männer-WorldTeams sein, an das keine Frauen-Profimannschaft angeschloss
16.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026 (rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan
16.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
16.12.2025Im zweiten Jahr als Helferin die hohen Ziele nur teilweise erreicht (rsn) – Nachdem sich ihr erstes Jahr in der WorldTour noch so angefühlt hatte, “als hätte man mich ins kalte Wasser geschmissen“, konnte sich Justyna Czapla in ihrer zweiten Profisaison – um
15.12.2025Schlauer Roubaix-Plan und am Saisonende Radsport-Detox (rsn) - Jonas Rutsch (Intermarché – Wanty) hat eine recht gute Saison hingelegt, das meinte der Profi aus dem hessischen Erbach selbst. “Ich habe stark angefangen im Frühjahr, war da wirklich au
15.12.2025Pogacar mit bewährten Kräften zur Mission fünfter Toursieg? (rsn) - Tadej Pogacar befindet sich in einer komfortablen Situation: Neben seiner überragenden Klasse kann der zweimalige Weltmeister auch auf ein herausragend stark besetztes Team UAE – Emirates â