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27.09.2025 | (rsn) – Nachdem sie sich bei der WM in Zürich 2024 noch Cat Ferguson hatte geschlagen geben müssen, war im diesjährigen Straßenrennen der Juniorinnen keine schneller als Paula Ostiz. Die 18-jährige Spanierin verwies nach 74 Kilometern mit Start und Ziel am Convention Center von Kigali im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe die Italienerin Chantal Pegolo auf den zweiten Platz und wurde damit als erste U19-Fahrerin ihres Landes Straßen-Weltmeisterin.
Eine starke Leistung zeigte auch die erst 16-jährige Schweizerin Anja Grossmann, die an den Anstiegen zu den stärksten Fahrerinnen gehörte und sich schließlich Bronze sicherte. Auf den Plätzen vier und fünf folgten die Kanadierin Sidney Swierenga und Pegolos Landsfrau Giada Silo (+0:03). Das Quintett hatte sich im Schlussanstieg nach Grossmanns Tempoverschärfung aus dem Feld gelöst, um die Medaillen unter sich auszumachen.
Allerdings schafften mehrere abgehängte Fahrerinnen auf den letzten Metern noch den Anschluss, darunter die Französin Thais Poitier, die zeitgleich mit Silo Sechst wurde, und die stark Äthiopierin Kahsay Tsige Kiros, die eine beeindruckende Vorstellung mit dem siebten Platz abschloss.
“Ein Traum ist wahr geworden. Mir fehlen die Worte. Meine Familie schaut mir zu, das ganze Team und das ganze Land, und ich muss ihnen allen einfach danken. Ich muss ihnen allen einfach danken“, sprudelte es aus der neuen Weltmeisterin im Ziel-Interview heraus.
Zuvor hatten ihre Teamkolleginnen das über weite Strecken ohne Höhepunkt verlaufende Rennen weitgehen kontrolliert und auch einige Nadelstiche gesetzt, ehe die Kapitänin im Schlussanstieg in Aktion trat. “Ich wusste, dass ich bis zum Schluss alles zurückhalten musste, weil ich mir alle anderen Rennen angesehen hatte. Und manchmal hat es mich an den Anstiegen etwas gekostet. Ich hatte am Ende sogar ein paar Krämpfe. Ich wollte es mir einfach für den Sprint aufsparen, und so hat es geklappt. Ich kann es immer noch nicht glauben“, so Ostiz, die nach ihrem Triumph die Tränen nicht zurückhalten konnte.
Deutsche Juniorinnen waren nicht am Start, auch der österreichische Radsportverband hatte keine Vertreterinnen nach Kigali geschickt.
Im Vergleich zu den Junioren mussten die weiblichen U19 den 15,1 Kilometer langen Rundkurs von Kigali drei Mal weniger, nämlich nur fünf Mal bewältigen. Dabei ging es die Cote de Kigali Golf (0,8 km, 8,1%) nach etwa halber Rundenlänge hinauf und dann den über Kopfsteinpflaster führenden Anstieg von Kimihurura (1,3 km, 6,3%), der kurz vor der Flamme Rouge endet. Und auch die letzten 500 Meter ins Ziel am Convention Center führten bergan.
Lange Zeit konnte sich keine Fahrerin absetzen, ehe gut 40 Kilometer vor dem Ziel die Spanierin Leyre Almena zu einem Solo ansetzte, mit dem sie sich rund eine halbe Minute Vorsprung herausfuhr. Nach kurzer Flucht wurde Almena aber am Kimihurura-Anstieg vom Feld eingefangen, in dem sich die Äthiopierin Kiros vor allem an den Anstiegen stark präsentierte.
Das Streckenprofil des WM-Straßenrennens der Juniorinnen
Bis zur vorletzten Überquerung der Cote de Kigali tat sich nichts. An der bis zu elf Prozent steilen Rampe zog das spanische Team das Feld in die Länge, ehe es im Kopfsteinpflasteranstieg nach einer Tempoverschärfung durch die Schweiz und Australien auseinander fiel. Zu Beginn der Schlussrunde attackierte die Niederländerin Roos Müller zwei Mal vergeblich.
Danach war erst mal wieder die Luft raus und zahlreiche, zuvor abgehängten Fahrerinnen schafften wieder den Anschluss. Auch an der Cote de Kigali ging es kontrolliert zu, wobei sich die Grossmann immer an der Spitze zeigte und einige Angriffe neutralisierte.
Vor dem Schlussanstieg übernahmen die Spanierinnen die Kontrolle, dann war es Grossmann, die beschleunigte und eine fünfköpfige Spitzengruppe initiierte, die sich auf dem Kopfsteinpflaster absetzte. Danach wurde aber erneut das Tempo verschleppt, so dass Kiros und weitere abgehängte Fahrerinnen wieder an das Quintett herankamen. Doch 200 Meter vor dem Ziel trat Ostiz an und sicherte sich mit einem kraftvollen Sprint die Goldmedaille vor Pegolo und Grossmann. Dagegen verpassten Swierenga und Silo das Podium, Kiros wurde hinter Poirier starke Siebte.
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