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26.09.2025 | (rsn) – Exakt ein Jahr nach seinem Triumph im WM-Juniorenrennen von Zürich hat Lorenzo Finn auch im U23-Straßerennen der Weltmeisterschaften von Kigali das Regenbogentrikot erobert. Der bei den Red Bull Rookies unter Vertrag stehende 18-jährige Italiener verwies nach 164,6 Kilometern am Convention Center Jan Huber mit 31 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei, nachdem er den zwei Jahre älteren Schweizer knapp sieben Kilometer vor dem Ziel abgeschüttelt hatte.
Bronze holte sich mit 1:13 Minuten Rückstand der Österreicher Marco Schrettl, der wie Finn zu Beginn des letzten Anstiegs seine Begleiter losgeworden war. Rang vier belegte der Spanier Hector Alvarez, Fünfter wurde der Pole Mateusz Gajdulewicz (+1:42). Mit Robin Donzé (+2:24) auf Platz acht landete ein weiterer Schweizer in den Top Ten, die Max Bock (+2:34), der beste deutsche Fahrer, als Elfter knapp verpasste.
Dagegen hatten zwei hoch gehandelte Medaillenkandidaten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun: Der Belgier Jarno Widar verpasste den Sprung in die entscheidende Gruppe und belegte von Krämpfen geplagt mit 11:45 Minuten Rückstand nur Rang 34, U23-Giro-Gewinner Jakob Omrzel (+4:32) wurde Vierzehnter.
“Es ist genau ein Jahr her und, genau wie das letzte Mal, unglaublich, besonders mit den Zuschauern hier. Auf den letzten 500 Metern haben mir schon die Ohren weh getan. So viele Leute aus unterschiedlichen Nationen haben mich angefeuert. Die Menschen hier in Kigali sind fantastisch, es war eine wunderbare Woche, natürlich besonders wegen dieses Ergebnisses, aber es ist auch so ein Erlebnis, an das ich mich mein Leben lang erinnern werde“, sagte Finn im Ziel-Interview, nachdem er als siebter Italiener U23-Weltmeister und somit Nachfolger des letztjährigen Titelträgers Niklas Behrens geworden war.
Zuvor hatte er eine ebenso starke wie clevere Vorstellung gezeigt. “Wir wollten zuerst schauen, was Belgien machen wird. Sie haben es auf der ersten Hälfte gut kontrolliert, also haben wir versucht, Kräfte zu sparen. Danach gab es Attacken von allen Seiten, ich hatte aber glücklicherweise gute Beine. Zuerst dachte ich, dass es schwer wird. Ich habe dann aber mit meinen Teamkollegen gesprochen und für die war es auch sehr hart“, erzählte der Goldmedaillengewinner, der es schließlich nicht auf einen Sprint ankommen lassen wollte und deshalb frühzeitig die Initiative ergriff.
“In einem Sprint war die Chance größer zu verlieren, ich musste es also mit einem Solo versuchen. Der Schweizer war aber auch stark“, lobte Finn seinen Kontrahenten Huber, der im Finale zwar nicht mehr folgen konnte, sich aber souverän die Silbermedaille sicherte.
“Ich bin superglücklich. Für uns ist das ein Traumtag. Wir sind hier mit einem sehr kleinen Team mit nur drei Fahrern. Dann den zweiten Platz zu holen mit Jan Huber, ist für uns wie ein Sieg. Eine wirkliche Überraschung ist es für uns, nach seiner Leistung bei der Tour de l’Avenir, aber nicht. Ich habe voll an ihn geglaubt, er ist für uns sowas wie die Entdeckung des Jahres“, freute sich der Schweizer Nationaltrainer Michael Schär über den zweiten Platz seines Schützlings, dem er eine große Karriere zutraut: “Er ist sehr cool, damit meine ich sehr abgeklärt, eiskalt. Niemals nervös, macht sich keine Gedanken über Druck. Seine psychische Stärke ist sehr beeindruckend. Er ist ein Kletterer, er wird kein Sprinter und kein Zeitfahrer, sondern ein Klassementfahrer“, prognostizierte der Ex-Profi.
Hinter Huber sorgte Schrettl mit seinem dritten Platz für eine witere Überraschung. “Ja, es war brutal emotional für mich, weil ich mit keiner Erwartungshaltung in das Rennen gegangen bin. Und dass ich jetzt mit einer Bronzemedaille wieder heimfliege, das ist einfach unbeschreiblich", sagte der 22-Jährige nach seiner starken Vorstellung. "Ich muss sagen, es fällt schon echt ein großer Druck von meiner Schulter, dass ich jetzt im letzten (U23)-Jahr noch einmal richtig zeigen konnte, was in mir steckt.Ich bin sehr glücklich über die Medaille.”
Trotz einer starken Vorstellung kam der beste Deutsche nicht in Podiusmnähe, hielt sich aber in der ersten größeren Verfolgergruppe. "Ich habe mich an den Favoriten orientiert und bin ein gutes Rennen gefahren, denke ich. Kopfsteinpflaster liegen mir nicht, aber man kann es sich nicht aussuchen,“ sagte Bock in einer Pressemitteilung von German Cycling.
Im Vergleich zu den Junioren mussten die männlichen U23 den 15,1 Kilometer langen Rundkurs von Kigali dreimal öfter, nämlich insgesamt elfmal bewältigen. Dabei ging es die Cote de Kigali Golf (0,8 km, 8,1%) nach etwa halber Rundenlänge und dann den über Kopfsteinpflaster führenden Anstieg von Kimihurura (1,3 km, 6,3%), der kurz vor der Flamme Rouge endet, hinauf. Und auch die letzten 500 Meter ins Ziel am Convention Center führten bergan.
Lange Zeit vereitelte das vom Belgien kontrollierte Feld alle Ausreißversuche, ehe 62 Kilometer vor dem Ziel Schrettl attackierte und eine rund 15-köpfige Spitzengruppe initiierte, der kein deutscher Fahrer angehörte und aus der sich wenig später Alvarez löste. Zeitfahrweltmeister Jakob Söderqvist nahm die Verfolgung auf. Doch es war der Norweger Halvor Dolven, der 50 Kilometer vor dem Ziel den Anschluss schaffte.
Kurz darauf wurde auch dieses Duo im Kimihurura-Kopfsteinpflasteranstieg wieder eingefangen – und zwar durch Finn, Schrettl, Gajdulewicz und Huber. Das Sextett nahm die drittletzte Runde 15 Sekunden vor einer 15-köpfigen Verfolgergruppe um Widar und Omrzel in Angriff, in der mit Bock nur noch ein deutscher Fahrer dabei war.
Das Streckenprofil des WM-Straßenrennens der U23-Männer
Vor allem dank der Tempoarbeit von Finn erarbeitete sich die Gruppe einen Vorsprung von rund 50 Sekunden. Dolven verlor als Erster den Anschluss, ehe Finn im Kimihurura-Anstieg 32 Kilometer vor dem Ziel bis auf Huber seine Begleiter stehen ließ; dahinter versuchte Widar, vergeblich, die Lücke zu verringern. Am Ende der vorletzten Runde lag das Duo 50 Sekunden vor Schrettl und Gajdulewicz sowie eine Minute vor Alvarez, der im Anstieg den Anschluss verloren hatte, dann jedoch wieder herankam. Knapp zwei Minuten Rückstand hatte die achtköpfige Gruppe um Bock, zu der aber weder Widar noch Omrzel gehörten.
Knapp sieben Kilometer vor dem Ziel schüttelte Finn mit einem entschlossenen Antritt den vergeblich kämpfenden Huber an der Cote de Kigali ab; gleiches machte dahinter Schrettl mit seinen beiden Begleitern. Während Finn aber im Kopfsteinpflaster-Schlussanstieg seine Führung ausbauen konnte und sich Gold mit 31 Sekunden Vorsprung auf Huber sicherte, wurde es im Kampf um Bronze spannend. Schrettl konnte die Verfolger schon hinter sich sehen, eher er noch einen Zahn zulegte und letztlich ungefährdet auf Rang drei einfuhr. Bock kam mit der ersten Verfolgergruppe ins Ziel, verpasste jedoch knapp die Top Ten.
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