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26.09.2025 | (rsn) – Mit einem 36-Kilometer-Solo hat Harry Hudson in Kigali im WM-Straßenrennen der Junioren die Goldmedaille gewonnen und sich damit als erster Brite in die Siegerliste dieses Wettbewerbs eingetragen. Der 18-Jährige setzte sich nach 119,8 Kilometern am Convention Center souverän durch und sicherte Großbritannien zudem den zweiten WM-Titel, nachdem Zoe Bäckstedt bereits das U23-Zeitfahren der Frauenfür sich hatte entscheiden können.
Mit 16 Sekunden Rückstand holte sich der Franzose Johan Blanc im Sprintduell gegen den Polen Jan Michal Jackowiak die Silbermedaille. Auf den Plätzen vier und fünf rundeten Max Hinds (+0:22) und Matthew Peace (+0:24) die beeindruckende Vorstellung des britischen Teams ab.
“Das muss ich erst mal verarbeiten. Ich weiß noch gar nicht, was hier gerade passiert. Ja…ja…ich weiß es nicht. Ich bin einfach glücklich“, kommentierte Hudson seinen Coup, bei dem er alle Konkurrenten mit seiner Attacke auf der drittletzten Runde überrascht hatte.
“Ich habe in dem Moment einfach gesehen, dass die anderen die Beine hochgenommen haben. Davor war es an dem Berg ziemlich schwer, also bin ich losgefahren. Ich bin anschließend mein Tempo gefahren und eine Runde vor dem Ziel dachte ich, dass ich eingeholt werde. Meine Verfolger waren da nah dran", blickte Hudson zurück. Er zog weiter voll durch, während seine Konkurrenten wieder rausnahmen und der Abstand größer wurde.
So erreichte der Spitzenreiter den Schlussanstieg mit rund 15 Sekunden Vorsprung. "Da habe ich wirklich gelitten. Ich glaube, da war ein Franzose hinter mir. Aber ich konnte vorn bleiben. Es ist Wahnsinn, dass ich die erste WM in Afrika gewonnen habe. Überhaupt einen WM-Titel zu gewinnen ist Wahnsinn. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, so der neue Weltmeister, der im Frühjahr bereits - mit etwas Glück - die Juniorenausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich hatte gewinnen können.
Auch das deutsche Aufgebot wusste zu überzeugen. Als bester Fahrer des Quartetts von German Cycling wurde Moritz Mauss zeitgleich mit Hinds Neunter vor seinem Teamkollegen Benedikt Benz. Bester Österreicher war Michael Hettegger (+0:27) auf Rang 13.
“Es waren brutale Bedingungen, extrem warm. Das Rennen war lange offen. Schade, dass wir nicht das Ergebnis erzielen konnten, das wir uns erhofft hatten. Aber manchmal funktioniert es halt nicht“, kommentierte der 18-jährige Mauss in einer Pressemitteilung von German Cycling das Abschneiden des deutschen Teams.
Der gleichaltrige Benz gab zu, dass man sich von Hudsons frühzeitiger Attacke habe überraschen lassen: “Wir hatten nicht damit gerechnet, dass er so früh geht und durchkommt. Unsere Teamtaktik, alle Gruppen zu besetzen, war manchmal nicht umzusetzen, weil es zu viele Attacken gab. Ich habe es in den ersten sechs Runden gemacht und meine Teamkollegen dann noch bis zum vorletzten Anstieg unterstützt, aber dann war meine Kraft zu Ende.“
Bundestrainer Marcel Franz zog ein durchwachsenes Fazit: “Zwei Fahrer unter den Top-Ten sind ein gutes Ergebnis, aber eine Medaille wäre besser gewesen und das war unser Ziel. Das haben wir leider verfehlt. Beim letzten Angriff hatten wir nicht mehr die Frische, die nötig gewesen wäre, um ganz nach vorn zu fahren“, erklärte er nach dem Rennen.
Wie die U23-Frauen, mussten die männlichen U19 den 15,1 Kilometer langen Rundkurs von Kigali acht Mal bewältigen. Dabei ging es die Cote de Kigali Golf (0,8 km, 8,1%) nach etwa halber Rundenlänge und dann den über Kopfsteinpflaster führenden Anstieg von Kimihurura (1,3 km, 6,3%) hinauf, der kurz vor der Flamme Rouge endet. Und auch die letzten 500 Meter ins Ziel am Convention Center führten bergan.
Der Österreicher Heimo Fugger und der Schweizer Loic Schertenleib bildeten ein erstes Ausreißerduo, das vom US-Amerikaner Beckam Drake und dem Bulgaren Nicholas Van der Merwe an der Spitze abgelöst wurde. Zur Rennmitte hatten die Beiden rund eine Minute Vorsprung auf das bereits deutlich reduzierte Feld, in dem noch alle vier deutschen Starter dabei waren.
Rund 55 Kilometer vor dem Ziel formierte sich nach einer Beschleunigung des Italieners Mattia Agostinacchio eine siebenköpfige Verfolgergruppe, zu der auch Zeno Levi Winter, der Belgier Seff Van Kerckhove sowie die Spanier Javier Cubillas und Benjamin Noval gehörten. Der Deutsche fiel im Kopfsteinpflasteranstieg zurück, ehe an der Spitze Drake eingangs der letzten 40 Kilometer seinen Begleiter abschüttelte, sich aber nur weitere fünf Kilometer länger vorne halten konnte.
Das Streckenprofil des WM-Straßenrennens der Junioren
Kurz danach griff Hudson an und brachte mehr als 40 Sekunden zwischen sich und das Feld, in dem am Ende der drittletzten Runde Italien das Tempo forcierte, ehe Karl Herzog vergeblich in die Offensive ging. Nachdem die Verfolger den Rückstand nicht wesentlich reduzieren konnten, attackierten 19 Kilometer vor dem Ziel der Italiener Roberto Capello und Cubillas. Sie kamen aber bis eingangs der Schlussrunde nicht näher an den Spitzenreiter heran.
Die letzten 15 Kilometer nahm Hudson mit rund einer halben Minute Vorsprung auf die nächsten Verfolger in Angriff, weitere 20 Sekunden dahinter folgte das Feld, in dem sich auch Benz noch hielt. Der war zunächst hellwach, als Capello und Cubillas an der Cote de Kigali gestellt wurden, musste dann aber Cubillas, Noval und Blanc ziehen lassen.
Noval stürzte allerdings gut drei Kilometer vor dem Ziel, als er den Rückstand auf rund 15 Sekunden verkürzt hatte, und musste alle Medaillenhoffnungen aufgeben. Im finalen Kopfsteinpflaster schloss Jackowiak zu Blanc auf, doch das Duo kam nicht mehr an Hudson heran, der sich souverän die Goldmedaille sicherte. 16 Sekunden dahinter holte sich der Franzose im Sprintduell gegen den Polen Silber. Die beiden Deutschen Mauss und Benz kamen nach starken Leistungen mit der ersten Verfolgergruppe ins Ziel.
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