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27.07.2025 | (rsn) – Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) hat es geschafft: Auf der 21. Etappe der Tour de France ließ der 24-Jährige nichts mehr anbrennen, bei der Siegerehrung stand der Deutsche als Gesamtdritter neben Titelverteidiger Tadej Pogacar (UAE Team Emiratex – XRG) und Jonas Vingegaard (Team Visma – Lease a Bike) auf dem Podest. An einem einzigen Tag schrieb Lipowitz dreimal Geschichte: im Gesamtklassement, im Weißen Trikot – und ganz für sich selbst.
"Um ehrlich zu sein, bin ich schon eher froh, wenn ich meine Ruhe habe", meinte Lipowitz in einem Interview mit dem SWR. "Ich stehe nicht gern in der Öffentlichkeit." Das war vor dem finalen Akt der 112. Ausgabe der Tour de France, vor dem Trubel in der Millionenstadt Paris. Spätestens seit Sonntagabend ist die Welt eine andere, Lipowitz steht nun nämlich an dem Ort, auf den er bisher ganz gut verzichten konnte: im Rampenlicht.
Trotz der Tatsache, dass die Zeit auf der letzten Etappe aufgrund der Wetterbedingungen bereits 50 Kilometer vor dem Ziel genommen wurde, musste Lipowitz ein letztes Mal Konzentration pur an den Tag legen. Auf den finalen 35 Kilometern setzte nämlich Regen ein, vor allem auf dem Kopfsteinpflaster der französischen Hauptstadt eine heikle Angelegenheit. Doch der Tour-Debütant war die Ruhe selbst und fuhr den historischen Erfolg - Platz drei im Gesamtklassement und das Weiße Trikot - nach Hause.
Apropos nach Hause: Wem galt denn der erste Anruf? "Ich wollte eigentlich meine Familie und meine Freundin anrufen, aber es ist keiner rangegangen", erklärte Lipowitz nach dem Schlussakt in Paris gegenüber der ARD und ordnete anschließend die besondere Herausforderung im Regen ein. "Es waren harte drei Wochen. Die letzte Etappe war am Ende ziemlich hektisch, bei diesem Regen auf dem Kopfsteinpflaster wollte ich einfach nur sicher ins Ziel kommen."
Mit Lipowitz erklomm der erste Deutsche seit 19 Jahren das Podest der Tour de France, insgesamt war dies nur zuvor Kurt Stöpel, Jan Ullrich und zuletzt im Jahr 2006 Andreas Klöden gelungen. Darüber hinaus avancierte der Ulmer zum dritten deutschen Rennfahrer, der das Weiße Trikot mit nach Hause nimmt. Vor ihm vollbrachten nur Dietrich Thurau (1977) und Ullrich (1996, 1997, 1998) dieses Kunststück. Den Eintrag in die Geschichtsbücher feiert Lipowitz aber freilich nicht allein.
"Der Champagner steht da hinten", meinte Ralph Denk, Teammanager von Red Bull – Bora – hansgrohe, im Interview mit der ARD im Hinblick auf die anstehenden Feierlichkeiten bei der deutschen Equipe. "Innerlich freue ich mich sehr, das ist ein großer Moment. Bei der Tour de France standen wir noch nie auf dem Podium, jetzt haben wir es erreicht."
Vorprogrammiert war der Lipowitz-Coup auf diese Weise wohl nicht, aber dennoch ein Produkt fein abgestimmter Teamarbeit. Die Kapitänsfrage begleitete Red Bull – Bora – hansgrohe nämlich durch ganz Frankreich, mit Primoz Roglic und Lipowitz mischten gleich zwei Fahrer um den Platz hinter Pogacar und Vingegaard mit. Von außen wurde stets nach einer Entscheidung gefragt, im Team aber gemeinsam am Erfolg gearbeitet: Der ganz große Druck war auf vier Schultern verteilt. Der Plan mit der flexiblen Rollenverteilung ging auf – und brachte ganz nebenbei das Weiße Trikot ein. Die Fragen dürften aber nicht weniger werden.
Etwa die: Ob man nun sogar von einem Tour-Gesamtsieger aus Deutschland träumen darf? "Natürlich würden wir die Tour am liebsten mit Florian gewinnen", gab Denk zu, nahm aber derlei spektakulären Gedankenspielen direkt den Wind aus den Segeln. "Das primäre Ziel ist es, mit dem Team zu gewinnen." Dieses Team könnte aber nun rund um Lipowitz gebaut werden. Zur möglichen Verpflichtung von Remco Evenepoel hielt sich Denk übrigens bedeckt. "Remco hat bei Soudal Quick – Step noch einen Vertrag. Solange das nicht geklärt ist, ist das kein Thema für uns."
Geschichte hier, Zukunft da – am Ende ist es auch ein ganz persönliches Märchen, das Lipowitz am Sonntagabend vollendet hat. Nach einem Kreuzbandriss im Jahre 2019 wechselte er vom Biathlon in den Radsport, über das Tirol KTM Cycling Team empfahl er sich für größere Aufgaben bei Bora. Vor zwei Jahren absolvierte er seine erste komplette Saison auf der World Tour, mittlerweile fährt er im Konzert der Großen mit. Sowohl bei dem prestigeträchtigen Critérium du Dauphiné als auch bei der Tour waren nur Pogacar und Vingegaard besser als er. Ein Aufstieg, der nicht einmal im Lehrbuch hinterlegt ist.
Wie man einen solchen Coup feiert? "Wir haben nachher noch eine große Party mit dem Team und da fließt vielleicht das eine oder andere alkoholische Getränk", meinte Lipowitz. Danach steht erst einmal Erholung auf dem Plan. "Ich freue mich sehr darauf, morgen einfach mal ausschlafen zu können. Ich bleibe mit meiner Freundin noch einen Tag in Paris, dann vielleicht ein schönes Croissant und einen Kaffee", gab er einen Einblick. "Darauf habe ich mich an den letzten Tagen schon sehr gefreut."
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