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25.07.2025 | (rsn) - Es war leider nicht herauszufinden, ob das Nordlicht aus der Provinz Gelderland mit dem größten Coup der Fangemeinde des FC St. Pauli aus Hamburg vertraut ist. Als der Bundesligaklub aus dem hohen Norden 2002 als Tabellenletzter den FC Bayern besiegte, der als Triple-Triumphator ans Millerntor reiste - nach Meisterschaft, Champions League-Sieg und Weltpokalerfolg - flockten sich Spieler wie Fans das hübsche Wortungetüm “Weltpokalsiegerbesieger“ auf die Hemden.
Mit ähnlichem Recht könnte sich Arensman bei dieser Tour als “Toursiegerbesieger“ vermarkten. Gleich zwei Mal hielt er bei dieser 112. Tour de France als Ausreißer Tadej Pogacar stand. Auf der Pyrenäenpassstraße über Bagneres-de-Luchon kam er nach 108 Kilometern in der Fluchtgruppe mit 1:08 Minuten Vorsprung vor dem Slowenen ins Ziel.
Beim letzten Alpenpass dieser Tour waren es zwei Sekunden, die er vor dem Duo Vingegaard / Pogacar rettete. Dem Slowenen zwei Etappensiege wegzuschnappen, die dieser selbst gern in seinen Palmares stehen gehabt hätte, ist schon ein dickes Ding. Dementsprechend losgelöst war Arensman auch im Ziel. “Tadej und Jonas sind fast wie Aliens. Ich kann nicht glauben, dass ich sie geschlagen habe“, meinte er.
___STEADY_PAYWALL___ Zu seiner Freude trug bei, dass es bei dieser 19. Etappe nicht aus der Fluchtgruppe heraus glückte, sondern direkt aus dem Kreis der “Fast-Außerirdischen": “Ich kann es nicht glauben. Eine Etappe in der Tour gewonnen zu haben, war schon unglaublich. Das war aus der Gruppe, heute habe ich es aus der Favoritengruppe heraus geschafft – gegen die stärksten Fahrer der Welt. Ich glaube, ich träume. Ich habe keine Ahnung, was ich da gerade geschafft habe“, so der 25-Jährige.
 Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) auf dem Weg zum zweiten Etappensieg bei dieser Tour | Foto: Cor Vos
 Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) auf dem Weg zum zweiten Etappensieg bei dieser Tour | Foto: Cor Vos 
Gut, Arensman profitierte von der abwartenden Fahrweise der Top-Favoriten. Pogacar hielt sich zurück, weil er mit einem Antritt Vingegaards rechnete. “Ich habe mir gedacht, dass Jonas vielleicht auch die Etappe gewinnen will, aber dann hat er sich nur an mein Rad gehängt“, wunderte er sich. Warum Vingegaard seinen großen Sprüchen der letzten Tage – er würde für einen Angriff auf Gelb auch Platz 2 aufs Spiel setzen, sagte er mehrfach – keine dementsprechenden Taten folgen ließ, bleibt das Geheimnis des Dänen.
Pogacar, der selbst gern gewonnen hätte – mit vier Etappensiegen derzeit liegt er zwei unter der Marke des letzten Jahres – begnügte sich dann aber mit konservativer Renninterpretation. “Die Attacke von Arensman war gut, ich habe mich aber dazu entschieden, in meinem Rhythmus zu bleiben. Ich bin einfach nur froh, dass es vorbei ist. Zwei Tage bis Paris“, meinte er.
Aber natürlich gehört auch Courage dazu, es zu versuchen. “Nach der Abfahrt in Richtung La Plagne haben wir über Funk besprochen, dass heute die letzte Bergetappe ist und ich kein Klassement zu verteidigen habe. Ich wollte ein paar Kilometer dran bleiben und dann gucken, wie die Beine sind. Der Anstieg begann und ich hatte die Situation gut unter Kontrolle. Die anderen haben sich angeguckt und da habe ich es einfach probiert“, schilderte er die entscheidende Situation.
 Der Niederländer konnte es kaum glauben, dass er die Ziellinie vor Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard erreichte | Foto: Cor Vos
 Der Niederländer konnte es kaum glauben, dass er die Ziellinie vor Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard erreichte | Foto: Cor Vos 
Mit am Funk hing dabei der Sportliche Leiter Zak Dempster. Der hatte sich vor dem Start der Etappe gegenüber RSN schon vorsichtig optimistisch geäußert. “Wenn Pogacar entscheidet, die Etappe gewinnen zu wollen, ist man seiner Gnade ausgeliefert. Das ist die Realität. Gleichzeitig wird er sich mit Blick auf Vingegaard und andere Podiumsfahrer aber nicht in eine Situation begeben, in der er die Kontrolle außer Hand gibt. Wir müssen einfach hoffen, dass sich eine Chance ergibt und wir dann mitspringen können. Und dann wird der Vorsprung hoffentlich groß genug, wie an dem Tag in den Pyrenäen.“
Dabei dachte der frühere Bora-Profi in erster Linie an Arensman. “Er hat noch immer gute Beine. Viel kommt darauf an, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein. Man muss dabei auch ruhig bleiben. Ben O’Connor hat das gestern genauso gemacht wie Thymen in den Pyrenäen“, sagte er RSN.
Und mit dem Sieg auf der 19. Etappe soll für seinen Rennstall auch noch nicht Schluss sein. “Wir glauben heute und sogar morgen weiter an uns“, meinte Dempster, und übte sich ein wenig in Galgenhumor: “Es wird sowieso eine Gruppe der lebenden Toten. Wer heute überlebt, kann es morgen nochmal probieren.“
 Fix und fertig lag der Niederländer nach seinem zweiten Triumph bei dieser Tour auf dem Boden. | Foto: Cor Vos
 Fix und fertig lag der Niederländer nach seinem zweiten Triumph bei dieser Tour auf dem Boden. | Foto: Cor Vos
So sieht das auch Arensman. Freilich traute er sich nicht auch noch das Dreierpack zu. Teamkollege Tobias Foss soll es stattdessen auf dem vorletzten Tagesabschnitt richten. Foss begleitete Arensman noch in den Anstieg hinein. “Dann habe ich ihm aber gesagt, dass er gleich ausscheren soll und dass morgen sein Tag wird“, berichtete der Niederländer vom Zwei-Tagesplan.Â
Der fand sofort Billigung beim Norweger: “Wir haben mit Zak besprochen, dass ich Thymen in den Anstieg hineinhelfe und es dann mit Blick auf morgen ruhig angehen lasse. Heute war Thymens Tag – ich denke wir haben da eine gute Wahl getroffen. Ich bin bereit, morgen zu kämpfen.“
Schön, dass es noch Fahrer bei dieser Tour gibt, die mental und physisch so gut beieinander sind, um wenigstens zu versuchen, das seltsame Stillhalteabkommen der beiden Gesamtführenden in den Alpen für sich auszunutzen.
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