UAE Tour: Ciccone und Bilbao komplettieren Podium

Pogacar stürmt am Jebel Hafeet zum dritten Gesamtsieg

Von Marc Zeiringer

Foto zu dem Text "Pogacar stürmt am Jebel Hafeet zum dritten Gesamtsieg"
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates - XRG) hat zum dritten Mal in seiner Karriere ode UAE Tour gewonnen. | Foto: Cor Vos

23.02.2025  |  (rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) auch die zweite Bergetappe der UAE Tour (2.UWT) für sich entschieden und souverän seinen dritten Gesamtsieg beim Heimspiel seines Teams eingefahren.

Nach einer Attacke am Schlussanstieg bereits rund acht Kilometer vor dem Ziel holte sich der Weltmeister die abschließende 7. Etappe über 176 Kilometer vom Al Ain Hazza Bin Zayed Stadium zur Bergankunft am Jebel Hafeet auf rund 1.000 Metern Höhe als Solist mit 32 Sekunden Vorsprung auf den Italiener Giulio Ciccone (Lidl – Trek).

Weitere drei Sekunden dahinter wurde der Spanier Pello Bilbao (Bahrain Victorious) Tagesdritter. Ciccones österreichsicher Teamkollege Patrick Konrad belegte den neunten Platz, Red-Bull-Kapitän Finn Fisher-Black kam als Siebter ins Ziel. “Es war ein guter Tag für mich. Es hätte mir auch nichts ausgemacht, mich zurückzuhalten und gelassen zum Berg zu fahren. Mit zwei Helfern wäre das auch okay gewesen. Sie waren beide keine Kletterer und haben so lange geholfen, wie sie konnten. Danach bin ich solo weggefahren. Ich wollte mich nicht überraschen lassen und bin mein Tempo bis oben gefahren“, erklärte Pogacar nach seinem vierten Sieg am Jebel Hafeet.

Aber schon vor dem Schlussanstieg musste Pogacar aufmerksam sein, denn das Feld teilte sich auf einer Windkante bereits nach 50 Kilometern, was für viel Hektik sorgte. “Es gab Seitenwind, was ideal war, um für Chaos zu sorgen. Wir mussten aufpassen und irgendwann kam es dann zur Teilung des Feldes. Zu Beginn dachte ich nicht, dass wir gut zusammenarbeiten würden, aber es hat funktioniert und wir kamen bis zum Ziel“, erzählte Pogacar, der mit Rune Herregodts und Florian Vermeersch nur noch zwei Helfer an seiner Seite gehabt hatte.

Dagegen verpassten Titelverteidiger Lennert Van Eetvelt (Lotto) und Jay Vine (UAE – Emirates – XRG) ebenso wie Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) und Felix Gall (Decathlon – AG2R – La Mondiale) den Sprung in die Gruppe um Pogacar. Der Gesamtzweite Joshua Tarling (Ineos Grenadiers), der ebenfalls früh gestürzt war, fiel im Schlussanstieg zurück und rutschte im Klassement auf Platz 21 zurück.

Hier setzte sich Pogacar, der nach der UAE Tour erst wieder mit dem Critérium du Dauphiné im Juni ein Mehretappenrennen bestreiten wird, letztlich souverän mit 1:14 Minuten Vorsprung auf Ciccone durch. Bilbao (+1:19) beendete die Rundfahrt wie im Vorjahr auf Rang drei, Fisher-Black (+2:43) fiel hinter Ivan Romeo (Movistar / +1:26) und Oscar Onley (Picnic – PostNL / +2:10) auf Rang sechs zurück, Konrad (+4:00) rückte dagegen noch auf den zehnten Platz vor, Steinhauser wurde als bester deutscher Fahrer Zwölfter (+5:01).

Das Grüne Trikot ging an den zweifachen Etappensieger Jonathan Milan (Lidl – Trek), die Zwischensprintwertung sicherte sich der Serbe Dorde Duric (Solution Tech – Vini Fantini). Romeo rückte noch an die Spitze der Nachwuchswertung.

So lief die 7. Etappe der UAE Tour:

Die finale Etappe der UAE Tour begann am Sonntag sehr hektisch. Nach knapp zehn Kilometern gingen bei einem Sturz im Feld sieben Fahrer zu Boden. Der Gesamtzweite Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) kam glimpflich und konnte das Rennen fortsetzen. Niklas Behrens (Visma – Lease a Bike), Chris Froome (Israel – Premier Tech) und Arvid de Kleijn (Tudor) dagegen mussten die Rundfahrt vorzeitig beenden.

Kurz zuvor hatten sich die ersten Fahrer vom Feld abgesetzt. Zunächst fuhren Alexey Lutsenko (Israel – Premier Tech) und Donde Duric (Solution Tech - Vini Fantini) mit jeweils einem Teamkollegen weg. Wenig später gesellten sich sieben Verfolger dazu, unter ihnen auch Jonathan Milan (Lidl – Trek). Der Italiener konnte bei Kilometer 61,6 dann auch den ersten Zwischensprint des Tages vor Duric gewinnen. Beide sicherten so ihre Führungen in der Punktewertung (Milan) sowie der Zwischensprintwertung (Falle Duric) ab.

Kurze Zeit zuvor hatte der Wind zugenommen und das Peloton teilte sich auf einer Windkante in zwei Teile. Pogacar, Tarling, Onley, Romeo, Fisher-Black, Ciccone, Bilbao und viele weitere Fahrer setzten sich vom Peloton ab und konnten exakt 100 Kilometer vor dem Ziel zu den Spitzenreitern aufschließen. Soudal – Quick-Step war dabei sogar komplett in der Spitzengruppe präsent. Mit Jay Vine (UAE – Emirates – XRG) und Titelverteidiger Lennert Van Eetvelt (Lotto) hatten es nur zwei der besten Klassementfahrer nicht in die Spitzengruppe geschafft.

Die nunmehr 43 Mann starke Gruppe baute danach ihren Vorsprung auf mehr als zwei Minuten aus. Bis zum Beginn des Schlussanstiegs elf Kilometer vor dem Ende der Etappe war der Abstand dann sogar noch auf über drei Minuten angewachsen.

Das Streckenprofil der 7. Etappe der UAE Tour | Foto: Veranstalter

Schon auf den ersten Metern des Jebel Hafeet übernahmen Rune Herregodts und Florian Vermeersch für ihren Kapitän Pogacar die Führungsarbeit und schraubten das Tempo hoch. Da er allerdings nur diese beiden Teamkollegen noch vor sich hatte, attackierte der Gesamtführende bereits 7,8 Kilometer vor dem Ziel und fuhr sich mühelos mehr als 30 Sekunden Vorsprung heraus.

Ciccone und Onley bildeten dahinter die erste kleine Verfolgergruppe. Der Brite konnte das Tempo von Ciccone drei Kilometer vor dem Ende dann aber nicht mehr mitgehen. Bilbao attackierte aus der zweiten Verfolgergruppe heraus, zu der nochRomeo, Fisher-Black und Castrillo gehörten, und schloss zu Ciccone auf.

Am Ende gewann Pogacar ungefährdet mit gut einer halben Minute Vorsprung auf Ciccone, der auf den letzten Metern Bilbao noch hatte abschütteln können. Romeo und Onley kamen deutlich abgeschlagen auf den Rängen vier und fünf ins Ziel.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.02.2025U23-Weltmeister Behrens muss mehrere Wochen pausieren

(rsn) – Das dritte Rennen als Profi brachte für Niklas Behrens (Visma – Lease a Bike) das erste DNF seit 2023. Der U23-Weltmeister war bei seiner WorldTour-Premiere auf der Schlussetappe der UAE

24.02.2025Pogacar und Vingegaard zu Saisonbeginn im Gleichschritt

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) sind nicht nur programmgemäß in die Saison 2025 gestartet. Die beiden Tour-de-France-Gewinner der ve

23.02.2025Bilbao dreht am Jebel Hafeet die Zeit zurück

(rsn) - Meide jeden unter 30, so könnte das Motto der UAE Tour lauten. Denn die seit 2019 ausgetragene WorldTour-Veranstaltung in den Emiraten ist kein Rennen für die Routiniers im Feld. Immer wiede

23.02.2025Gestürzt: Behrens, Froome und de Kleijn müssen UAE Tour aufgeben

(rsn) – Nach nur wenigen Kilometern der Schlussetappe der UAE Tour hat U23-Weltmeister Niklas Behrens in Folge eines Sturzes das Rennen aufgeben müssen. Das bestätigte sein Team Visma – Lease a

22.02.2025Gelangweilter Pogacar “bewundert die Stadt“

(rsn) – “Ein ruhiger Tag im Büro“ ist die Übersetzung einer im englischen Sprachraum gängigen Phrase, wenn es darum, bemüht zu versuchen, Langeweile ein wenig positiver zu umschreiben. Abges

22.02.2025Groenewegen und Gaviria treten nicht mehr an

(rsn) - Dylan Groenewegen (Jayco - AlUla) tritt nicht mehr zum Start der 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) an. Der Niederländer, der am Vortag in einen der Stürze im Finale verwickelt war, muss darauf

21.02.2025Pogacar sorgt mit Jux-Attacke nach Pipipause für schnellste UAE-Etappe

(rsn) – Tadej Pogacar hat aus einem Scherz heraus die 5. Etappe der UAE Tour (2.UWT) belebt und so mit dafür gesorgt, dass sie mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 48,7 km/h zur schnellsten M

21.02.2025Jury-Fahrzeug sorgt für Ärger bei den Sprinter-Teams im Peloton

(rsn) – Der Vorstoß von Tadej Pogacar mit seinem Teamkollegen und Landsmann Domen Novak (UAE – Emirates – XRG) in die Ausreißergruppe des Tages hat auf der 5. Etappe der UAE Tour (2.UWT) für

21.02.2025Nach chaotischem Finale hat Merlier Grund zu jubeln

(rsn) - Wie erwartet endete auch die 5. Etappe der UAE Tour mit einer Sprintentscheidung. Auf den letzten gut drei Kilometern des insgesamt 160 Kilometer langen Teilstücks rund um Dubai mit Ziel an d

20.02.2025Jakobsen meldet sich mit furiosem letzten Kilometer zurück

(rsn) - Kaum hatte Teamchef Iwan Spekenbrink seinem Top-Sprinter Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL ) in einem Interview mit wielerflits.nl sein Vertrauen ausgesprochen, zahlte es ihm dieser auf der zw

20.02.2025Milan hat nach Windkanten-Spektakel im Sprint die Nase vorn

(rsn) – Lange Zeit sah es so aus, als würde das vierte Teilstück der UAE Tour (2.UWT) mehr werden als eine klassische Sprinteretappe. Mehrere Windstaffeln und ihre Besetzungen boten das Potenzial,

19.02.2025Pogacar lässt am Jebel Jais Prophezeiung wahr werden

(rsn) – Er hatte es vorausgesagt und am Ende auch alles dafür getan, dass es dazu kam. Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat die 3. Etappe der UAE Tour gewonnen, die nach 181 Kilometern mit

Weitere Radsportnachrichten

02.12.2025Trinca Colonel bleibt bei Liv - AlUla – Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.12.2025“Kaum Luft zum Ausruhen“: Eschborn-Frankfurt verschärft Profil

(rsn) – Ein neuer Anstieg, der gleich drei Mal bewältigt werden muss, und eine stark veränderte Taunus-Passage sollen den Profis das Leben bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) noch schwerer machen. Das

02.12.2025Tausch von Giro und Vuelta? RCS Sport lehnt Pogacars Idee ab

(rsn) – Giro-Veranstalter RCS Sport hält nichts von Tadej Pogacars jüngstem Vorschlag, die Termine von Italien- und Spanien-Rundfahrt zu tauschen. “Der Giro hat seinen traditionellen Termin, und

02.12.2025Kehren Strade und Sanremo in van Aerts Programm zurück?

(rsn) – Erstmals seit mehreren Jahren könnten die italienischen Klassiker Strade Bianche und Mailand-Sanremo wieder in Wout van Aerts Frühjahrsprogramm auftauchen. Der spektakuläre Rennen über d

02.12.2025Ganna bringt die Olympische Fackel nach Italien

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) wird zu den Fackelträgern der Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand-Cortina gehören. Der zweimalige Zeitfahrweltmeister wird gemeinsam mit der Tennissp

02.12.2025Extrem gut entwickelt und die Nische im Team gefunden

(rsn) – Wenige Monate vor seinem Profidebüt bei Bora – hansgrohe bestritt Ben Zwiehoff im Juli 2020 bei der polnischen Rundfahrt Dookola Mazowsza (2.2) sein erstes UCI-Rennen auf der Straße. F

02.12.2025Simon Yates würde gern Giro-Titelverteidigung in Angriff nehmen

(rsn) – Zwar steht auch bei Visma – Lease a Bike die Rollenverteilung für die drei großen Rundfahrten des kommenden Jahres noch nicht fest. Nach der Streckenpräsentation des Giro d’Italia 202

02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

02.12.2025Nach Kniebeschwerden “wieder die alte Ricarda werden“

(rsn) – Schon zum zweiten Mal in Folge spielt im Jahresrückblick von Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM – zondacrypto) ihr Knie eine unerfreuliche Rolle. Dabei war sie 2023 im Alter von gerade

01.12.2025Alle Etappen im Detail: Die Strecke des Giro d´Italia 2026

(rsn) – Der 109. Giro d´Italia (2.UWT) wird im Mai 2026 über 21 Etappen und 3.459 Kilometer mit 49.150 Höhenmetern führen. Vom Grande Partenza in Bulgarien führen die ersten drei Teilstücke du

01.12.2025Finestre und Nevegal-Bergzeitfahren sollen Frauen-Giro 2026 entscheiden

(rsn) – Der 37. Giro d´Italia Women (2.WWT) wird über neun Etappen mit 1.153,7 Kilometer sowie 12.500 Höhenmetern führen und als Highlight den Colle delle Finestre bereithalten. Die Italien-Rund

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)