Iserbyt verteidigt als Dritter Weltcup-Führung

Ronhaar jubelt in Dublin nach starkem Konter gegen Sweeck

Foto zu dem Text "Ronhaar jubelt in Dublin nach starkem Konter gegen Sweeck "
Pim Ronhaar (Baloise – Trek Lions) hat in Dublin den zweiten Weltcup-Sieg seiner Karriere gefeiert. | Foto: Cor Vos

26.11.2023  |  (rsn) – Pim Ronhaar (Baloise – Trek Lions) hat in Dublin den zweiten Weltcup-Sieg seiner Karriere gefeiert. Der 22-jährige Niederländer setzte sich im strömenden Regen in einem packenden Duell mit zwei Sekunden Vorsprung vor dem Belgier Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) durch. Als Dritter verteidigte dessen Landsmann Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal / +0:20) nach dem fünften Lauf des Cross-Weltcups seine Führung im Gesamtklassement.

Mit Joran Wyseure (Crelan - Corendon / +0:28), Jens Adams (Athletes for Hope / 0:37) und Ronhaars Teamkollege Thibau Nys (+0:59) folgten drei weitere Belgier auf den Plätzen vier bis sechs. Der Schweizer Kevin Kuhn (Circus - ReUz - Technord) wurde mit 1:19 Minuten Rückstand Neunter. Deutsche Teilnehmer waren nicht am Start.

“Am Anfang dachte ich, dass Thibau das Rennen locker gewinnen würde. Aber ich war immer in Lauerposition, weil ich vom letzten Jahr wusste, dass es die beste Taktik sein würde, weil es in der ersten Rennhälfte kompakt zugehen würde“, sagte Ronhaar, der 2022 in der irischen Hauptstadt Achter geworden war, im Sieger-Interview.

Nachdem Teamkollege Nys aber wieder eingefangen worden war, schlug Ronhaars Stunde. “Zwei oder drei Runden vor Schluss sah ich, dass ich eine Lücke auf Eli hatte und da gab ich alles. Ich habe mich sehr gut gefühlt. Die Sandpassage war nicht meine Sache, aber in der letzten Runde bin ich die wirklich gut gefahren. Aber dann hat mich Laurens auf den letzten 500 Metern überholt und ich dachte ‘Shit, ich werde das nicht gewinnen.‘ Dann habe ich auf den richtigen Moment gewartet und gewartet, und als ich attackierte, habe ich mich so stark gefühlt. Dann habe ich hinter mich geblickt und gesehen, dass er nicht mehr da war“, schilderte er das packende Finale.

“Ich hatte in der vorletzten Runde einen platten Reifen und danach musste ich eine ziemlich große Lücke schließen und am Ende war es zuviel für mich. Nachdem ich Pim gestellt hatte, habe ich direkt versucht, ihn loszuwerden, aber meine Beine waren dann leer, als er kurz vor dem Ziel attackierte. Ohne den Platten wäre der Sieg möglich gewesen wäre“, sagte Sweeck im Ziel nach seinem bisher besten Saisonergebnis.

“In dem tiefen Matsch, der für mich ein Nachteil war, war das ein ziemlich hartes Rennen für mich. Die letzte Runde habe ich mich leer gefühlt, zudem lief es in der Sandpassage da nicht besonders, so dass ich noch um den dritten Platz kämpfen musste. Ich war dann froh, als es vorbei war“, sagte der 26-jährige Iserbyt, der sich am Samstag in Kortrijk noch den Sieg im X2O-Cross von Kortrijk geholt hatte.

Im Gesamtklassement kommt Iserbyt auf nunmehr 147 Zähler und damit 19 mehr als Ronhaar, der auf Rang zwei vorrückte und seinen diesmal fehlenden Landsmann und Teamkollegen Lars van der Haar auf den dritten Platz verdrängte.

So lief der Weltcup in Dublin:

Nach einem starken Start musste Iserbyt zunächst Nys und Toon Vandebosch (Crelan - Corendon) an sich vorbeiziehen lassen und geriet durch einen Sturz auf glitschigem Untergrund sogar noch weiter ins Hintertreffen. Das Spitzenduo hatte im strömenden Regen nach der ersten von sieben Runden allerdings nur fünf Sekunden Vorsprung auf eine größere Gruppe um den Weltcup-Gesamtführenden.

In der zweiten Runde fiel Vandebosch zurück, Nys dagegen behauptete seinen knappen Vorsprung auf die schließlich siebenköpfige Verfolgergruppe, die sich dann aber im immer tiefer werdenden Schlamm auf Iserbyt und Ronhaar verkleinerte. Am Ende des dritten Umlaufs hatte das Duo fast zu Nys aufgeschlossen, doch auch die weiteren Verfolger befanden sich in Schlagdistanz und schlossen letztendlich die Lücke.

Zu Beginn von Runde vier löste sich Wyseure aus der noch sechsköpfigen Spitzengruppe, die dann aber wieder zusammenlief, wobei Iserbyt Mühe hatte, seinen Konkurrenten zu folgen. Doch anschließend war der Belgier der Erste, der auf Ronhaars Attacke reagierte. Auch Sweeck blieb dran, wogegen Nys im Sand große Mühe hatte, vom Rad musste und damit auch die hinter ihm folgenden Fahrer behinderte.

In der letzten Kurve war Sweeck mit seinen Kräften am Ende

Dadurch entstand eine Lücke von rund 20 Sekunden auf die ersten drei Fahrer, die eingangs der vorletzten Runde durch insgesamt zehn Sekunden voneinander getrennt waren. An der Konstellation änderte sich dann wenig, ehe Iserbyt nach einem Radwechsel von Ronhaar zunächst näher an diesen herankam und kurz darauf den Anschluss schaffte. Gegen Ende der Runde kam auch Sweeck wieder heran, doch dann beschleunigte Ronhaar erneut und nahm drei Sekunden Vorsprung mit auf die Schlussrunde. 24 Sekunden hinter ihm folgten Wyseure und Adams, die mittlerweile Nys abgeschüttelt hatten.

In der Sandpassage musste Iserbyt, der kurz zuvor von Sweeck überholt worden war, dann vom Rad und seinen Landsmann endgültig ziehen lassen. Der machte sich auf die Verfolgung von Ronhaar, kam tatsächlich an den Sieger von Dendermonde heran und passierte wenig später sogar seinen Konkurrenten in einer schlammigen Bergabpassage. Doch Ronhaar mobilisierte seine letzten Reserven und zog kurz vor der letzten Kurve wieder am entkräfteten Sweeck vorbei, um seinen zweiten Saisonsieg zu bejubeln. Auf Rang drei folgte Iserbyt, der mit 20 Sekunden Rückstand das Podium komplettierte.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

21.12.2025Hendrikx beschert Heizomat zwei Top-Resultate in zwei Tagen

(rsn) - “Mit Kevin und Mees haben wir vor, in die Top Ten der Weltcups reinzufahren“, erklärte Heizomat-Cube-Teamchef Stefan Herrmann Ende Oktober gegenüber RSN. Während der Schweizer Meister K

21.12.2025Van der Poel auch nach dem Weltcup in Koksijde mit weißer Weste

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) setzte seine makellose Bilanz in diesem Cross-Winter beim Weltcup in Koksijde fort. Nachdem ihm seine Teamkameraden im Stile eines Mannschaftsz

21.12.2025Brand holt mit Machtdemonstration ersten Sieg in Koksijde

(rsn) – Zwei Starts, zwei Siege - mit dieser maximalen Ausbeute beendete Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions) das Weltcup-Wochenende beim sechsten Lauf der Serie in Koksijde. Die Niederländerin k

21.12.2025Antwerpen sorgt für Umsturz im Weltcup-Klassement

(rsn) – Wer bei der Fernsehübertragung des Weltcups in Antwerpen nach dem Weißen Trikot des Gesamtführenden suchte, wurde nur in den ersten beiden Minuten fündig. Das lag nicht daran, dass Thiba

20.12.2025Keine “Masterclass“: Van der Poel dennoch eine Klasse für sich

(rsn) – Namur war offenbar nur ein folgenloser Zwischenfall. Nachdem es beim Saisonauftakt von Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) noch spannend zuging, trat der Weltmeister beim Weltcup i

20.12.2025“Lactat überall“: In Antwerpen muss Brand bis zum Sprint zittern

(rsn) – Bei der bisher wohl schwersten Ausgabe des Scheldecross hat die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) ihren ersten Sieg in Antwerpen gefeiert. Erst auf der Zielgerade konnt

19.12.2025Van Aert: “Ich bin schon wieder richtig motiviert“

(rsn) - Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) sieht sich für seine Saisonpremiere im Cross gerüstet. “Wie ich mich jetzt fühle, ist völlig anders als letztes Jahr“, sagte der Belgier in einem

19.12.2025Van der Poel vs. Van Aert: Erstes Gigantenduell in Antwerpen

(rsn) – Am Samstag kommt es beim Weltcup in Antwerpen zum mit Spannung erwarteten ersten Aufeinandertreffen von Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und Wout Van Aert (Visma – Lease a Bik

14.12.2025Von Krämpfen geplagt: Überrundeter Fahrer sorgt für Durcheinander

(rsn) – Ein Krampf fühlt sich nie sehr angenehm an. Kaum besser dürfte es für Vilmar Aastrup gemacht haben, dass sein Malheur beim Weltcup in Namur vom belgischen Fernsehen live und in aller Ausf

14.12.2025Trotz “vieler Fehler“: Van der Poel triumphiert in Namur

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) steht im Cross für Perfektion – deshalb aber auch für Langeweile. Von beidem konnte bei seinem Saisoneinstand beim Weltcup in Namur allerdin

14.12.2025Brand auch beim Weltcup in Namur eine uneinnehmbare Festung

(rsn) – Die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch beim Weltcup in Namur zugeschlagen. Mit ihrem zehnten Sieg im zwölften Saisoneinsatz baute die Weltranglistenerste ihre

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

Weitere Radsportnachrichten

23.12.2025Del Grosso schlägt van Aert in Heusden-Zolder im Sprintduell

(rsn) – Tibor del Grosso (Alpecin – Deceuninck) hat in Heusden-Zolder seinen ersten internationalen Profisieg im Cross gefeiert. Bei der Superprestige war er im Sprintduell schneller als Wout van

23.12.202517.600 Fans beim Comeback: Hofstade reif für eine WM?

(rsn) – Erstmals seit 17 Jahren wurde in Hofstade wieder ein Crossrennen ausgetragen – und die Rückkehr in den Kalender war ein voller Erfolg. Nach Angaben der Veranstalter sahen 17.600 Zuschauer

23.12.2025Fouquenet feiert in Heusden-Zolder ihren bisher größten Sieg

(rsn) – Erstmals in ihrer Karriere hat Amandine Fouquenet (Arkéa – B&B Hotels) ein Rennen einer der drei großen Crosserien gewonnen. Bei der Superprestige in Heusden-Zolder kam die Französin a

23.12.2025HLN: Van Aert startet bei Strade Bianche in die Straßensaison 2026

(rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) wird laut einer Meldung der belgischen Tageszeitung bei Strade Bianche und Mailand-Sanremo in seine Straßensaison 2026 starten. Der Belgier hatte die

23.12.2025Manche Dinge “stimmten voll zufrieden, manche halt gar nicht“

(rsn) – Seit Jahren gehört Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck) zu den Aushängeschildern des österreichischen Radsports. Sie sorgt für Topergebnisse in der WorldTour, aber auch im Trik

23.12.2025Italien: Autofahrer schießt auf Trainingsgruppe eines KT-Teams

(rsn) – Die Aggressionen gegen auf öffentlichen Straßen fahrende Radsportler haben offensichtlich eine neue, schockierende Stufe erreicht. Wie das italienische Kontinental-Team S.C. Padovani Polo

23.12.2025Van der Poel nach weiterer Attacke: “Schon besser als Bier“

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) ist in seiner Karriere schon öfter an der Strecke angepöbelt und attackiert worden – unter anderem mit Bierbechern. Beim diesjährigen Paris

23.12.2025Weltmeisterin Vallières verlängert mit EF Education - Oatly

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

23.12.2025Unscheinbare Größe mit starker Saison und viel Grund zum Jubeln

(rsn) – 29 Saisonsiege durfte Felix Großschartner in der Saison 2025 mit seiner Mannschaft feiern und erstmals seit 2021 war auch ein eigener erster Platz außerhalb von Österreichischen Meistersc

23.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

22.12.2025Van der Poel macht den Sand-Hattrick in Hofstade perfekt

(rsn) - Antwerpen, Koksijde und Hofstade – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat drei Sandrennen in drei Tagen gewonnen und seinen vierten Saisonsieg bei seinem vierten Einsatz gefeiert.

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)