Franzose gewinnt 87. Bretagne Classic

Madouas krönt in Plouay Küngs fabelhafte Vorarbeit

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Valentin Madouas (Groupama - FDJ) hat die 87. Bretagne Classic gewonnen. Hinter ihm jubelt sein Teamkollege Stefan Küng. | Foto: Cor Vos

03.09.2023  |  (rsn) – Valentin Madouas (Groupama – FDJ) hat bei der 87. Bretagne Classic (1.UWT) von der perfekten Vorarbeit seines Teamkollegen Stefan Küng profitiert und sich den bisher größten Erfolg seiner Karriere gesichert.

Der Französische Meister ließ über 258 hügelige Kilometer mit Start und Ziel in Plouay im Sprint eines Spitzenquartetts seinen Landsmann Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies) und den starken Österreicher Felix Großschartner (UAE Team Emirates) hinter sich und wurde Nachfolger des diesmal fehlenden Vorjahressiegers Wout Van Aert (Jumbo – Visma). Der 29-jährige Küng, der nach einer langen Flucht im Finale noch wirkungsvoll für Madouas gearbeitet hatte, wurde mit einer Sekunde Rückstand Vierter.

“Hier in Plouay mit diesem Trikot zu gewinnen, ist wirklich außergewöhnlich. Es war ein Traum, dieses Rennen zu gewinnen. Was will man mehr, wenn man es unter diesen Bedingungen schafft“, kommentierte der 27-jährige Madouas den siebten Sieg seiner Profikarriere.“ Stefan hat sie etwas ausgebremst und ich bin mit Tempo von hinten gekommen. Ich habe mir gesagt, im schlimmsten Fall werden sie mich auf den letzten 25 Metern erwischen und ich werde auf dem Podium stehen. Ich musste sie von Anfang an distanzieren, und als ich das geschafft hatte, musste ich einfach durchziehen und auf die Linie schauen. Ich hatte Krämpfe der Sprint war nicht der beste, aber das ist egal.“

Aus der ersten Verfolgergruppe heraus sicherte sich der Belgier Jasper De Buyst (Lotto – Dstny) mit 17 Sekunden Rückstand den fünften Platz vor Großschartners Schweizer Teamkollegen Marc Hirschi und dem Belgier Tiesj Benoot (Jumbo – Visma). Der 22-jährige Däne Frederik Wandahl war als zeitgleicher Achter bester Fahrer von Bora – hansgrohe. Als bester deutscher Profi kam der Oberurseler John Degenkolb (DSM – firmenich) mit dem Feld 35 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel und belegte Platz 14.

Keine Rolle spielte dagegen Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck). Der Niederländer wurde bei seinem ersten Rennen im Regenbogentrikot abgehängt und kam mit fast neun Minuten Rückstand auf Platz 74 ins Ziel.

So lief die 87. Bretagne Classic:

Alessandro Tonelli (Green Project - Bardiani CSF-Faizanè) und Aaron Van der Beken (Bingoal WB) bildeten bei besten sommerlichen Bedingungen die kleine Ausreißergruppe des Tages, die sich auf der hügeligen Schleife durch den äußersten Westen Frankreichs, auf der fast 60 kleinere Hügel bewältigt werden mussten, einen Vorsprung von maximal sieben Minuten erarbeiten konnte. Im Feld übernahm zunächst Alpecin – Deceuninck die Verantwortung und reduzierte den Rückstand schnell um rund die Hälfte. Bereits 86 Kilometer vor dem Ziel war das Duo wieder eingeholt.

Sechs Kilometer später sorgte Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) mit einer Attacke an einem über Schotter führenden Anstieg für eine Teilung des Feldes, der unter anderem auch der dreimalige Weltmeister Peter Sagan (TotalEnergies) zum Opfer fiel. In der Abfahrt lösten sich Mick van Dijke (Jumbo – Visma) und Küng, bekamen aber zunächst nur rund 25 Sekunden zugestanden.

Da sich im Feld dann aber niemand für die Verfolgung zuständig fühlte, vergrößerte das Duo seinen Vorsprung auf rund zwei Minuten. Zwischen Spitze und Verfolgern befanden sich Giovanni Moscon (Astana Qazaqstan) und Lilian Calmejane (Intermarché - Circus – Wanty), die aber 53 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen waren. Im Feld hatten Soudal, UAE Emirates und Movistar die Führung übernommen, wogegen van der Poels Teamkollegen aus den vorderen Reihen verschwunden waren, auch deshalb, weil der Weltmeister am Ende der Gruppe in Schwierigkeiten steckte.

Die Streckenkarte der 87. Bretagne Classic | Foto: Veranstalter

45 Kilometer vor dem Ziel gingen bei einem Sturz in einer 90-Grad-Kurve rund zehn Fahrer zu Boden, darunter mit dem Irischen Meister Ben Healy (EF Education – EasyPost) auch einer der Favoriten. Mit vereinten Kräften gelang es den Verfolgern, den Rückstand auf die beiden Ausreißer 35 Kilometer vor dem Ziel auf rund 40 Sekunden zu reduzieren, ehe Küng mit einer Tempobeschleunigung seinen Begleiter abschüttelte.

30 Kilometer vor dem Ziel setzte Jonas Rutsch (EF Education – EasyPost) zu einer Aufholjagd an, die allerdings nach wenigen Kilometern wieder beendet war. Den nächsten Angriff startete Hirschi, zeitgleich verloren van der Poel und auch Christoph Laporte (Jumbo – Visma) den Anschluss an das Feld, das 25 Kilometer vor dem Ziel in mehrere Teile zerfiel, wobei sich Jasper Philipsen zunächst noch vorne behaupten konnte.

Trotz diverser weiterer Angriffe behauptete Küng einen Vorsprung von rund 30 Sekunden. Erst ein Angriff von Benoit Cosnefroy (AG2R Citroen) beendete 18 Kilometer vor dem Ziel Küngs Ausreißversuch und führte zur Bildung einer neuen Spitzengruppe, die bei Erreichen des 15 Kilometer langen Rundkurses auf schließlich 14 Fahrer angewachsen war, darunter neben Cosnefroy, Küng und Madouas auch das Bora-Duo Wandahl und Jai Hindley sowie mit Alex Aranburu (Movistar) auch ein Sprinter.

Als sich zwölf Kilometer vor dem Ziel drei Fahrer absetzten, war einer davon der bärenstarke Küng, der einer Attacke von Großschartner und Wandahl folgen konnte. Kurz darauf schlossen auch noch Madouas und Burgaudeau auf und trugen ihren Teil dazu bei, dass der Vorsprung auf die wieder deutlich angewachsene Verfolgergruppe auf mehr als 30 Sekunden anwuchs.

Fünf Kilometer vor dem Ziel reduzierte sich kleine Spitze in einem weiteren Anstieg nach einer Attacke von Großschartner um Wandahl, der wieder von den Verfolgern eingefangen wurde. Dagegen behauptete das Quartett seinen Vorsprung und machte in Plouay den Sieg unter sich aus. Dabei stellte sich Küng ganz in den Dienst seines Teamkollegen und führte die Gruppe auf die leicht ansteigende Zielgerade, wo dann Madouas aus letzter Position auf den letzten rund 300 Metern antrat und in einem langgezogenen Sprint den sichtlich unzufriedenen Burgaudeau und Großschartner hinter sich ließ.

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