Vorschau 29. Tour of Slovenia

Formtest für Bauhaus und dominiert UAE auch ohne Pogacar?

Von Matthias Seng

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Szene der Slowenien-Rundfahrt 2022 | Foto: Cor Vos

14.06.2023  |  (rsn) – In den beiden vergangenen Jahren drückte Tadej Pogacar (UAE Team) der Tour of Slovenia (2.Pro) seinen Stempel auf. Der Slowene nutzte das Heimspiel als letzten Formtest für die danach folgende Tour de France und sicherte sich jeweils den Gesamtsieg vor einem Teamkollegen. Im Jahr 2021 handelte es sich dabei um Diego Ulissi, in der vergangenen Saison war Rafal Majka “best of the rest“. Pogacars Landsmann Domen Novak sorgte vor Jahresfrist sogar für ein komplettes UAE-Podium.

Bei der 29. Ausgabe der Slowenien-Rundfahrt (14. – 18. Juni) fehlt Topstar und Publikumsmagnet Pogacar allerdings. Der zweimalige Tour-Champion laboriert noch immer an den Folgen seines Kahnbeinbruchs, den er sich bei Lüttich-Bastogne-Lüttich zugezogen hatte, und wird vor der Tour de France nur noch die Slowenischen Meisterschaften bestreiten.

Doch auch in Abwesenheit des Titelverteidigers nimmt dessen Team wieder die Favoritenrolle ein. Ulissi, Gesamtsieger von 2011 und 2019, und Novak sind die Kandidaten für das Klassement; die beiden Kolumbianer Alvaro Hodeg und Sebastian Molano gehören zu den Favoriten in den Sprints und werden unterstützt vom Deutschen Felix Groß.

“Ich habe in Slowenien schon zweimal gewonnen, aber seit dem ersten Sieg im Jahr 2011 ist schon einige Zeit vergangen. Es wird schwer, so etwas zu wiederholen, aber ich fühle mich auch mit meinen 34 Jahren noch stark. Wir kommen mit einem sehr starken Team zur Slowenien-Rundfahrt, auch wenn Tadej Pogacar nicht dabei war“, sagte Ulissi, der zuletzt beim Giro d’Italia ohne Etappensieg geblieben war.

Größte Konkurrenz erwächst UEA Emirates aus den weiteren drei WorldTour-Teams, die für die Slowenien-Rundfahrt gemeldet haben. Bahrain Victorious schickt den Slowenen Matej Mohoric in den Kampf um den Gesamtsieg und setzt in den Sprints auf den Kölner Phil Bauhaus, der 2021 bereits zwei Etappen gewinnen konnten. Für Bauhaus geht es in Slowenien auch noch darum, seine Form für die angedachte Tour-Nominierung zu beweisen.

Ohne Tageserfolg beim Heimspiel ist dagegen noch Mohoric, der beeindruckend stark in die Klassiker-Saison gestartet war, dann aber nach seinem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt kein Top-20-Ergebnis mehr einfahren konnte und in Slowenien nun sein erstes Rennen seit Lüttich-Bastogne-Lüttich bestreitet. “Ich bereite mich auf die Tour de France vor und werde die Slowenien-Rundfahrt als letztes Trainingsrennen nutzen. Es ist genau richtig für mich, nicht zu einfach, aber auch nicht zu schwer“, meinte Mohoric.

Bora – hansgrohe hat mit Giovanni Aleotti, Ide Schelling und Ben Zwiehoff gleich drei Fahrer im Aufgebot, die im Klassement ebenfalls gute Rollen spielen könnten. Jayco – AlUla schließlich erhofft sich durch Dylan Groenewegen und Luka Mezgec Sprintsiege sowie durch den Italienischen Meister Filippo Zana, zuletzt Giro-Etappensieger, ein Spitzenresultat im Schlussklassement.

Diesmal keine Bergankunft, dafür vier Chancen für die Sprinter

Zwar dürften die WorldTour-Teams das Geschehen bestimmen, doch sind auch die ambitionierten Zweitdivisionäre wie Human Powered Health (mit Ausreißerspezialist Sebastian Schönberger), Eolo – Kometa (mit Giro-Etappensieger Davide Bais), Corratec - Selle Italia (mit Karel Vacek), Q36.5 (mit Matteo Badilatti und Matteo Moschetti) und Tudor (mit Simon Pellaud) zu beachten.

Am Start stehen auch fünf Continental-Teams, die sich gegen die Großen beweisen wollen, darunter auch das österreichische Team Vorarlberg mit den Deutschen Pirmin Benz, Jon Knolle und Lukas Meiler sowie dem Österreicher Moran Vermeulen und dem Schweizer Colin Stüssi.

Nachdem in den beiden vergangenen Jahren jeweils zwei Bergankünfte im Streckenplan waren, haben die Organisatoren diesmal leichteres Terrain ausgewählt. Im Programm findet sich nur eine Bergetappe, die am vierten Tag von der slowenischen Hauptstadt Ljubljana nach Kobarid führt. In der zweiten Rennhälfte muss dabei der zehn Kilometer lange und fast neun Prozent steile Kolovrat-Anstieg bewältigt werden. Der zweiten Überquerung folgt aber noch eine 15 Kilometer lange Abfahrt, auf der sich zuvor abgehängten Fahrern die Chance bietet noch aufzuschließen.

Die restlichen vier Etappen weisen zwar ein hügeliges Profil auf, könnten aber, auch wenn in den jeweiligen Finals noch kleinere Anstiege eingestreut sind, allesamt in Sprintentscheidungen enden.

Die Etappen der 29. Slowenien-Rundfahrt:

1. Etappe, 14. Juni: Celje - Rogaska Slatina, 188,6 km
2. Etappe, 15. Juni: Zalec – Ormoz, 163,1 km
3. Etappe, 16. Juni: Grosuplje – Postojna, 173,4 km
4. Etappe, 17. Juni: Ljubljana – Kobarid, 165,6 km
5. Etappe, 18. Juni: Vrhinka - Novo Mesto, 142,6 km

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