O Gran Camino: Valverde-Nachfolger gesucht

Vingegaard steigt nach kurzem Hin und Her in seine Saison ein

Von Sebastian Lindner

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Jonas Vingegaard gibt bei der spanischen Rundfahrt Gran Camino sein Saisondebüt. | Foto: Cor Vos

22.02.2023  |  (rsn) – Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) steht vor seinem Saisondebüt. Der Däne startet am Donnerstag bei der viertägigen Rundfahrt Gran Camino (2.1) im Nordwesten Spaniens in sein Rennjahr. Nach dem Cro Race und der Lombardei-Rundfahrt ist es erst das dritte Rennen, bei dem er seit seinem großen Coup im Juli wieder an den Start geht.

Vingegaard weilt schon seit geraumer Zeit in Galizien, bereitete sich dort mit seiner Mannschaft auf seinen Saisoneinstieg vor. In Santiago de Compostela, wo die Rundfahrt endet, war das Teamhotel bereits bezogen. Am Dienstag jedoch reiste der 26-Jährige wieder ab, ans andere Ende von Spanien. Dort verbringt der Däne seit einigen Jahren mit seiner Familie – Partnerin Trine Marie Hansen und der gemeinsamen, 2020 geborenen Tochter Frida – die Winter, um sich besser auf die anstehende Saison vorbereiten zu können.

Private Umstände, so heißt es, zwangen Vingegaard in den Flieger. Genaueres ist nicht bekannt. Jumbo – Visma habe allerdings verlauten lassen, dass seine Teilnahme am Rennen nicht in Gefahr sei, meldete das niederländische Radsport-Portal wielerflits.nl. Am Mittwochabend werde seine Rückkehr erwartet.

Keine optimalen Voraussetzungen für den Dänen, der dem Vernehmen nach grundsätzlich gut durch den Winter gekommen sein soll, um seine Saison ähnlich grandios zu starten wie sein großer Konkurrent um den Tour-Sieg, Tadej Pogacar, auf den er erstmals bei Paris-Nizza treffen wird. Pogacar kann nach sechs Renntagen bereits vier Siege vorweisen.

Zweite Austragung mit 10.000 Höhenmetern und vier WorldTeams

Dabei böte Gran Camino vom Profil her für Vingegaard durchaus die Möglichkeit, ähnlich furios zu starten. Zwei der drei hügeligen Etappen enden auf einem Berg, auch das abschließende Zeitfahren über knapp 18 Kilometer ist durchaus profiliert und dürfte ihm liegen. Im letzten Jahr, es war die erste Austragung der noch jungen Rundfahrt, gewann Alejandro Valverde eine Etappe und die Gesamtwertung – es waren die letzten Siege als Profi für die nach der Saison zurückgetretene spanische Radsportlegende.

Die vier Etappen, jede führt durch eine der vier galizischen Provinzen, bringen es auf insgesamt rund 10.000 Höhenmeter, wovon 336 auf das Zeitfahren entfallen und sich der Rest relativ gleichmäßig auf die übrigen Teilstücke verteilt.

18 Teams stehen am Start, aus der WorldTour sind neben Jumbo – Visma und natürlich Movistar auch Astana Qazaqstan und Cofidis am Start. Aus diesen vier Teams dürfte sich auch die größte Konkurrenz für Vingegaard rekrutieren. Movistar greift mit Ruben Guerreiro und Ivan Sosa, der im letzten Jahr Fünfter wurde, nach der Titelverteidigung. Astana schickt David de la Cruz und Joe Dombrowski ins Rennen um die Gesamtwertung. 

Für Cofidis steht neben Simon Geschke als einzigem Deutschen eine spanische Armada am Start, bei der mit Ruben Fernandez, Jesus Herrada und Ion Izagirre gleich drei Fahrer aus den Top 9 der Erstaustragung dabei sind. An der Seite von Vingegaard sind mit Attila Valter, Rohan Dennis und Steven Kruijswijk ebenfalls drei bergfeste Profis, die mitunter auch eigene Ambitionen hegen könnten.

Die Etappen des Gran Camino:
1. Etappe: Muralla de Lugo-Sarria, 191,5 km
2. Etappe: A Guarda-Monte Trega, 188,1 km
3. Etappe: Parque Natural da Encina da Lastra-Rubia, 170,6 km
4. Etappe: Novo Milladoiro-Santiago de la Compostela, 17,9 km (EZF)

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