Vorschau 8. Ceratizit Challenge by La Vuelta

Giro-Tour-Vuelta-Triple? Van Vleuten Top-Favoritin

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Giro-Tour-Vuelta-Triple? Van Vleuten Top-Favoritin"
Annemiek van Vleuten hat im Juli den Giro d´Italia und auch die Tour de France der Frauen gewonnen. | Foto: Cor Vos

07.09.2022  |  (rsn) – Wie bei den Männern, so bei den Frauen: Vom Prestige her ist das Frauenrennen der Vuelta a Espana eine Stufe unter dem Giro d'Italia und der Tour de France anzusiedeln. Doch das am Mittwoch beginnende, fünftägige Event ist eben doch der Frauen-Ableger einer Grand Tour der Männer und hat dadurch eine gewisse Strahlkraft – in diesem Jahr mehr denn je, denn die Besetzung ist so gut wie nie und fast alle Top-Rundfahrerinnen stehen am Start, allen voran: Annemiek van Vleuten (Movistar).

Schon im Frühjahr hatte Movistar-Teamchef Sebastian Unzue radsport-news.com verraten, dass nicht nur das Double aus Giro und Tour ein Ziel für seine Spitzenfahrerin in diesem Jahr sei, sondern dass man anschließend auch die Vuelta noch gewinnen wolle und so das Triple anpeile. Nun ist es soweit: Van Vleuten hat sowohl den Giro als auch die Tour im Juli für sich entschieden und steht als Titelverteidigerin auch in Spanien in dieser Woche ganz oben auf der langen Favoritinnenliste.

Beeindruckene Besetzung in Sachen Gesamtwertung

Neben Van Vleuten stehen die gesamten Top 10 der Tour bei der Vuelta erneut am Start, und auch aus den Top 10 des Giro fehlen lediglich drei. Das Rennen, das von 2015 bis 2017 als Eintagesrennen ausgetragen wurde und seit 2019 jedes Jahr um eine Etappe angewachsen ist, lockt seit 2021 aber durch sein Streckenprofil auch sehr stark eben diese Rundfahrerinnen mit Kletter-Qualitäten an. Denn mit der siebten Austragung rückte die Vuelta ihr Frauenrennen erstmals von Madrid weg und ließ es in Galizien stattfinden – mit deutlich bergigerem Profil.

2022 nun kehrt man für die Schlussetappe zwar nach Madrid zurück, der Sonntag aber ist auch schon der einzige Tag für die Sprinterinnen um Weltmeisterin Elisa Balsamo (Trek – Segafredo) sowie Lotte Kopecky (SD Worx), Marta Bastianelli (UAE Team ADQ), Chiara Consonni (Valcar – Travel & Service), Alexandra Manly (BikeExchange – Jayco), Emma Norsgaard (Movistar) und Maria Giulia Confalonieri (Ceratizit – WNT).

Ausgewogene, aber schwere Strecke ohne Bergankunft

Vor dem auf dem Innenstadtrundkurs der Vorjahre ausgetragenen Schlussakt aber wird es erneut bergig – auch wenn der Parcours insgesamt wohl der ausgeglichenste ist, den die Vuelta der Frauen bisher zu bieten hatte.

Den Auftakt macht in Marina de Cudeyo in Kantabrien zwar noch ein nur leicht welliges Mannschaftszeitfahren über 19,9 Kilometer, doch schon die 2. Etappe rund um Colindres beinhaltet je zwei Anstiege der 1. und 2. Kategorie. Tagsdrauf ist die Zahl der Bergpreise zwar geringer, doch die 3. Etappe führt trotzdem fast durchgehend bergan und endet in Aguilar de Campoo 900 Meter höher, als sie in Camargo beginnt.

Das vierte Teilstück ist insgesamt eher flach, endet aber mit einer 2,4 Kilometer langen Schlussrampe und somit einem Bergaufsprint, bevor in Madrid schließlich am Schlusstag der einzige wahre Massensprint zu erwarten ist.

Königsetappe schon am zweiten Tag

Die Gesamtwertung sollte an den ersten beiden Tagen trotzdem schon die deutlichsten Konturen angenommen haben. Der knapp 20 Kilometer lange, kollektive Kampf gegen die Uhr am Mittwoch dürfte bereits für einige Abstände unter den Favoritinnen sorgen. Und die Anstiege Fuente Las Varas (6 km bei 6,2 Prozent) sowie Campo La Cruz (3,2 km bei 8 Prozent) im Finale der 2. Etappe dürften trotz noch flacher zehn Schlusskilometer die Spreu vom Weizen trennen. Es scheint wahrscheinlich, dass die Frau, die dort das Führungstrikot erobert, auch am Sonntag in Madrid die Rundfahrt für sich entscheidet.

Die Gesamtsiegskandidatinnen und ihre Teams haben nicht umsonst allesamt beinahe ihre Bestbesetzung für die Vuelta aufgeboten: Sie wissen, wie wichtig schon das Teamzeitfahren am Mittwoch sein könnte. Van Vleuten beispielsweise hat Katrine Aalerud, Aude Biannic, Sara Martin, Emma Norsgaard und Arlenis Sierra an ihrer Seite – besser könnte Movistar mit seinem aktuellen Kader kaum aufgestellt sein.

Top-Teams bieten fast alles auf

Doch auch SD Worx steht mit Niamh Fisher-Black, Lotte Kopecky, Marlen Reusser, Anna Shackley und Kata Blanka Vas an der Seite von Demi Vollering sehr stark an der Startlinie. Ähnliches gilt für Trek – Segafredo um Elisa Longo Borghini sowie FDJ – Suez Futuroscope um Cecilie Uttrup Ludwig oder DSM mit Juliette Labous und der Deutschen Liane Lippert. Auch Canyon-SRAM hat rund um Katarzyna Niewiadoma ein Spitzen-Line-Up in Spanien dabei.

Wer im Auftaktzeitfahren der Mannschaften am Mittwoch am besten abschneidet, der geht mit sehr guten Karten ins Rennen, da die Etappen 3, 4 und 5 allesamt nicht unbedingt nach großen Zeitabständen für die Gesamtwertung riechen. Das zweite Teilstück hingegen schreit nahezu nach einem frühen Angriff von Top-Favoritin Annemiek van Vleuten und einer Flucht über viele Berge – wie auf der Königsetappe der Tour de France Femmes hinauf nach Le Markstein.

Späte Etappenstarts zugunsten der TV-Zeiten

Aus deutschsprachiger Sicht lohnt sich der Blick nach Spanien ebenfalls: Mit Lippert sowie Linda Riedmann (Jumbo – Visma), Lea Lin Teutenberg (Ceratizit – WNT), Hannah Buch (Roland Cogeas Edelweiß), Hannah Ludwig (Uno-X) und Aileen Schweikart (Bizkaia Durango) stehen sechs deutsche Fahrerinnen am Start. Hinzu kommen die österreichische Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer (Soltec Team) sowie vier Schweizerinnen: Elise Chabbey (Canyon – SRAM), Léa Stern, Petra Stiasny (beide Roland Cogeas Edelweiß) und Tour-Etappensiegerin Marlen Reusser (SD Worx).

Sie alle dürfen sich auf späte Rennen einstellen: Die fünf Etappen sollen erst um etwa 19:30 Uhr zu Ende gehen, damit die Live-Übertragungen nicht mit den entscheidenden Teilstücken der Vuelta der Mäner kollidieren.

Alle Etappen:
1. Etappe, 7.9.: Marina de Cudeyo – Marina de Cudeyo (19,9 km / MZF)
2. Etappe, 8.9.: Colindreis – Colindres (106,5 km)
3. Etappe, 9.9.: Camargo – Aguilar de Campoo (96,5 km)
4. Etappe, 10.9.: Palencia – Segovia (160,5 km)
5. Etappe, 11.9.: Madrid – Marid (96 km)

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.09.2022Balsamo sichert sich überlegen den finalen Sprint in Madrid

(rsn) – Elisa Balsamo (Trek – Segafredo) hat zum Abschluss der 8. Ceratizit Challenge by La Vuelta (2.WWT) in Madrid die 5. Etappe gewonnen und damit in der spanischen Hauptstadt ihren Erfolg von

11.09.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 11. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

10.09.2022Kiesenhofer nach 158-km-Solo kurz vor dem Ziel gestellt

(rsn) – Viel fehlte nicht und Anna Kiesenhofer (Soltec Team) hätte sich mit einem denkwürdigen Solo, das an ihren Olympiasieg von Tokio erinnerte, die 4. Etappe der 8. Ceratizit Challenge by La Vu

10.09.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 10. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

09.09.2022Brown schlägt Chabbey im Ausreißerinnen-Duell

(rsn) – Grace Brown (FDJ – Suez – Futuroscope) hat auf der 3. Etappe der 8. Ceratizit Challenge by La Vuelta nach einem knappen Sprintduell mit Elise Chabbey (Canyon//SRAM Racing) ihren fünften

09.09.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 9. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

08.09.2022Van Vleuten stürmt mit 28-km-Solo ins Rote Trikot

(rsn) – Mit einer Attacke 28 Kilometer vor dem Ziel hat Titelverteidigerin und Top-Favoritin Annemiek van Vleuten (Movistar) die schwere 2. Etappe der 8. Ceratizit Challenge by La Vuelta für sich e

08.09.2022Kiesenhofer: Vuelta-Challenge als sentimentaler Abstecher

(rsn) - Einen Abstecher zur Ceratizit Challenge by La Vuelta unternimmt Straßenolympiasiegerin Anna Kiesenhofer dieser Tage. Mit Ausnahme der Nationalen Meisterschaften hat die Österreicherin kein S

08.09.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 8. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

07.09.2022Trek - Segafredo fährt zum Auftakt Longo Borghini ins Rote Trikot

(rsn) – Im Mannschaftszeitfahren zum Auftakt der 8. Ceratizit Challenge by La Vuelta ist das US-Team Trek – Segafredo seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Einen Monat ihrem Sieg beim WorldTour-

07.09.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 7. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

01.06.2022Ceratizit Challenge by La Vuelta mit bisher härtester Strecke

(rsn) – Als härtestes Rennen der bisherigen Geschichte der Spanien-Rundfahrt für Frauen preist der Veranstalter die diesjährige 8. Auflage der Ceratizit Challenge by La Vuelta. Vom 7. bis 11. Se

Weitere Radsportnachrichten

11.05.2025Steinhauser startet vorsichtig in den Giro, damit alles gut geht

(rsn) - An den Giro d’Italia hat Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) sehr gute Erinnerungen. Im letzten Jahr gewann er dort die 17. Etappe, vor keinem Geringeren übrigens als dem spätere

11.05.2025Küstenblick mit Kletterchance

(rsn / ProCycling) – Zum Abschluss der albanischen Giro-Tage wartet eine Etappe, deren Ausgang so offen ist wie das Terrain abwechslungsreich. Verschiedene Szenarien sind möglich: Ein starker Ausre

11.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

10.05.2025Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat sich auf der 2. Etappe der 108. Giro d'Italia das Rosa Trikot des Gesamtführenden gesichert. Der Slowene musste sich im 13,7 Kilometer langen

10.05.2025Aldag würde Rosa Trikot gerne gegen Etappensieg tauschen

(rsn) – “Das war gefühlsmäßig eine ziemliche Achterbahnfahrt heute“, sagte Rolf Aldag nach dem 13,7 Kilometer langen Einzelzeitfahren beim Giro d’Italia (2.UWT). Der Grund: Es schlagen zwei

10.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

10.05.2025Tarling gewinnt erstes Giro-Zeitfahren, Roglic übernimmt Rosa

(rsn) – Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) hat auf der 2. Etappe des Giro d´Italia seinen ersten Triumph bei einer Grand Tour gefeiert. Der 21-Jährige war in Tirana nach 13,7 Kilometern im Zeitfahr

10.05.2025Arensman: “Habe es mir selbst sehr schwer gemacht“

(rsn) - Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) hat das Zeitfahren in Tirana beim Giro d´Italia gewonnen, im Kampf um das Rosa Trikot gab es einen Sekundenkrimi. Mads Pedersen (Lidl - Trek) zeigte eine st

10.05.2025Cosnefroy in Morbihan zum dritten Mal der Beste

(rsn) – Titelverteidiger Benoit Cosnefroy (Decathlon – AG2R) hat zum dritten Mal in seiner Karriere den GP du Morbihan (1.Pro) gewonnen. Im Hügelsprint in Plumelec war er nach 190 Kilometern klar

10.05.2025Vollering macht am Alto de Cotobello den Sack zu

(rsn) – Demi Vollering (FDJ – Suez) hat am Schlusstag der 11. Vuelta Espana Femenina ihre Überlegenheit bestätigt und neben der Gesamtwertung auch die 7. Etappe gewonnen. Nach 153 Kilometern von

10.05.2025Märkl geht vor Brenner als Erster ins Rennen

(rsn) - Der Letzte wird der Erste sein, das war schon nach dem Auftakt zum 108. Giro d´Italia deutlich. Da Niklas Märkl (Picnic - PostNL) am Freitag mit 26:08 Minuten Rückstand auf Position 182 ins

10.05.2025Bouchard nach Sturz mit mehreren Knochenbrüchen

(rsn) – Wie Mikel Landa (Soudal – Quick-Step) war auch Geoffrey Bouchard (Decathlon – AG2R) beim Giro in den Sturz auf den letzten fünf Kilometern verwickelt. Dabei zog sich der Franzose einen

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Erzgebirgs-Rundfahrt (BLM, GER)
  • Gent - Wevelgem U23 (1.2u, BEL)
  • Gran Premio Inudstrie del (1.2u, ITA)
  • Radsportfest Märwil (1.2, SUI)
  • Ringerike GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Tro-Bro Léon (1.Pro, FRA)