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04.09.2022 | (rsn) – Auf der hügeligen Schlussetappe der Simac Ladies Tour (2.WWT) konnte niemand die Gesamtführende Lorena Wiebes (DSM) mehr ernsthaft in Bedrängnis bringen. Mit einem dritten Platz machte die Europameisterin in Arnhem ihren Gesamtsieg vor Audrey Cordon-Ragots (Trek – Segafredo) und Karlijn Swinkels (Jumbo – Visma) perfekt. Die Schlussetappe holte sich Mischa Bredewold (Parkhotel Valkenburg), die sich im Zweiersprint vor Eleonora Gasparrini (Valcar – Travel&Service) durchsetzte.
Wegen einer dreiköpfigen Ausreißergruppe mit der im Klassement gut platzierten Amanda Spratt (BikeExchange – Jayco) büßte Wiebes allerdings zwischenzeitlich die Gesamtführung ein. “Es wurde spannend mit drei Mädels mit drei Minuten Vorsprung“, blickte die Niederländerin zurück. Ihrer dezimierten Mannschaft konnte sie die Verfolgungsarbeit nicht zumuten. “Ich war aber noch virtuell auf dem Schlusspodium und die Mädels von Jumbo nicht mehr, ich habe also probiert, den Druck auf sie abzuschieben“, so Wiebes, die ihre erste Rundfahrt auf WorldTour-Niveau gewann.
“Ich hatte das Anfang der Woche nicht erwartet, aber es ist schön, dass ich die Woche so abschließen kann“, so die beste Sprinterin der Welt, die sich als starke Allrounderin präsentierte. “Auf der Etappe in Süd-Limburg habe ich mich selbst überrascht - und das gab mit extra Motivation für das Zeitfahren“, erklärte Wiebes ihre guten Leistungen auf der Hügeletappe und im Kampf gegen die Uhr.
Der Tagessieg aber wurde der Weltranglistendritten von Bredewold weggeschnappt. Auf den letzten zehn Kilometern griff die 22-Jährige an. “Es war ein superguter Moment. Ich hatte zuerst noch Zweifel“, meinte die Trägerin des Weißen Trikots der besten Nachwuchsfahrerin. Bredewold fürchtete, noch eingeholt zu werden und auf den letzten Kilometern noch wertvolle Sekunden für das Klassement zu verlieren. “Aber irgendwann hieß es ‘alles oder nichts‘. Ich hatte Superbeine und Gasparrini hat toll mitgearbeitet“, strahlte sie über den zweiten Sieg ihrer Karriere.
Als 18-Jährige wurde Bredewold 2018 kurz vor der WM in Innsbruck von einem Lastwagen angefahren. Sie brach sich drei Wirbel, sechs Rippen, das Becken und erlitt schwere Hirnverletzungen. Sie kämpfte sich zurück und bekam 2020 einen Vertrag bei Parkhotel Valkenburg. “Vor zwei Jahren habe ich hier die Chance bekommen. Das war nur basierend auf Vertrauen, das hätten sie echt nicht tun müssen. Ich bin sehr dankbar“, erzählte Bredewold, die nächste Saison für SD Worx fahren wird. “Aber ich bin so froh, dass ich diesen Sieg mit dieser Mannschaft noch erleben kann“, freute sie sich.
Die drei deutschen Teilnehmerinnen erreichten das Ziel im Hauptfeld. Romy Kasper (Jumbo – Visma) gehörte kurzzeitig zu einer Ausreißergruppe und wurde als 13. im Klassement beste Deutsche. Franziska Koch (DSM) überzeugte die gesamte Woche durch ihre Helferdienste für die Gesamtsiegerin.
Bredewold sicherte sich auch die Nachwuchswertung. Ihre Teamkollegin Kirstie van Haaften (Parkhotel Valkenburg) blieb in der Bergwertung vorn. Die Punktewertung ging wie der Gesamtsieg an Wiebes, die beste Mannschaft stellte Jumbo – Visma.
So lief das Rennen:
Viele erfolglose Attacken kennzeichneten die Anfangsphase der Schlussetappe. Erst nach 25 Kilometern setzten sich Maëlle Grossetete (FDJ – Suez - Futuroscope), Jeanne Korevaar (Liv Racing Xstra), van Haaften und Eline van Rooijen (AG Insurance – NXTG) vom Peloton ab. 25 Kilometer später kamen Kasper und Teniel Campbell (BikeExchange – Jayco) zur Gruppe des Tages, aus der van Haaften bereits zurückgefallen war. Die Deutsche und die Frau aus Trinidad und Tobago konnten ihre Spitzenposition jedoch nur kurz genießen, denn das Feld war ihnen auf den Fersen und beendete den Ausreißversuch wenig später.
Van Haaften versuchte es erneut, dieses Mal solo und sicherte sich die zweite Passage am Beekhuizenseweg, wo Grossetete die erste Bergwertung gewonnen hatte. Nachdem die Niederländerin erneut eingeholt wurde, griffen mit noch 81 zu fahrenden Kilometern Spratt, Soraya Paladin (Canyon – SRAM) und Elynor Backstedt(Trek – Segafredo) an. Die Italienerin holte sich die fünf Punkte sowohl an der dritten Passage des Beekhuizenseweg als auch am Zijpendaalseweg. Mit einem Vorsprung von rund zwei Minuten war Spratt, die in der Gesamtwertung 1:11 Minuten Rückstand hatte, zeitweise die virtuelle Gesamterste.
Im Finale sortierte sich das Feld aber neu, so verlor die Australierin 18 Kilometer vor dem Ziel die Spitzenposition wieder, sechs Kilometer später war es dann um das Trio geschehen. Den Zusammenschluss nutzte Alison Jackson (Liv Racing Xstra) zu einer Attacke. Die WM-Sechste des letzten Jahres bekam 15 Sekunden Vorsprung, wurde aber acht Kilometer vor dem Ziel durch eine erfolglose Attacke von Cordon-Ragot wieder eingeholt.
Bredewold sah ihren Moment gekommen und griff sofort an. Gasparrini schloss sich der Gesamtachten an. Das Duo hatte nie mehr als 15 Sekunden Vorsprung, doch die Zusammenarbeit im Feld ließ zu wünschen über. So retteten sich Bredewold und Gasparrini auf die Zielgerade. Während im Hintergrund Wiebes einen rund 500 Meter langen Verzweiflungssprint fuhr, um die Spitzenreiterinnen noch zu stellen, spurtete ihre Landsfrau an der Gasparrini vorbei zu ihrem größten Sieg.
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