Simac Tour: Wiebes verteidigt Gelb

Sekundenkrimi im Zeitfahren: Cordon-Ragot schlägt Markus

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Sekundenkrimi im Zeitfahren: Cordon-Ragot schlägt Markus "
Audrey Cordon-Ragot (Trek – Segafredo) auf der Zeitfahrestrecke in Süd-Limburg. | Foto: Cor Vos

03.09.2022  |  (rsn) – Die Französische Zeitfahrmeisterin Audrey Cordon-Ragot (Trek – Segafredo) hat die 5. Etappe der Simac Ladies Tour gewonnen. Im Kampf gegen die Uhr von Windraak nach Watersley war sie über 17,8 Kilometer drei Sekunden schneller als die niederländische Titelträgerin Riejanne Markus (Jumbo – Visma). Die Australierin Amanda Spratt (BikeExchange – Jayco) wurde mit zehn Sekunden Rückstand Dritte. Die Niederländerin Lorena Wiebes (DSM) verteidigte als Tagesfünfte das Gelbe Trikot der Gesamtführenden vor der Tagessiegerin.

Cordon-Ragot war überglücklich mit ihrem vierten Saisonsieg. “Im ersten Teil der Saison hatte ich Probleme, auch mit Covid. Zu den nationalen Titelkämpfen kam ich zurück in Form und seitdem fliege ich. Ich wollte heute aufs Podium, aber den Sieg habe ich nicht erwartet“, meinte sie mit Freudentränen in den Augen im Ziel-Interview.

Bei der Europameisterschaft in München verpasste sie als Vierte das Podium, einen Platz und 26 Sekunden vor ihr kam damals Markus ins Ziel, die sie nun hinter sich ließ. “Ich hatte einen guten Tempoplan. Ich habe alles gegeben und bin auch in den Kurven Vollgas gefahren. Ich habe eine der besten Zeitfahrerinnen der Welt geschlagen“, erzählte die 32-Jährige, die sich zudem auf den zweiten Rang im Klassement verbesserte.

Die 23-jährige Wiebes kommt zwar aus der Provinz Utrecht, hatte in Süd-Limburg aber trotzdem eine Art Heimspiel, da sie lange im Leistungszentrum in Watersley lebte. “Ich kenne den Kurs gut, weil ich hier in der Nähe gewohnt habe, das war mein Vorteil“, meinte die Sprinterin, die sich als Fünfte ausgezeichnet schlug. “Ich habe eine gute Position auf dem Zeitfahrrad und hatte ein gutes Gefühl. Ich habe versucht, mich an den Anstiegen nicht zu übernehmen und wurde aus dem Auto gut gecoacht“, lobte sie den ehemaligen Profi Albert Timmer, der ihr im DSM-Begleitfahrzeug folgte.

Der Niederländer hatte allerdings noch eine weitere Aufgabe: “Manchmal brauche ich auch ein bisschen Motivation, um nicht einzuschlafen, sondern mich unterwegs ordentlich zu quälen“, lachte Wiebes, die mit sechs Sekunden Vorsprung auf Cordon-Ragot auf die Schlussetappe geht. Die drittplatzierte Niederländerin Karlijn Swinkels (Jumbo - Visma), die im Zeitfahren Siebte wurde, hat 36 Sekunden Rückstand

Beste Deutsche im Zeitfahren wurde Lisa Klein (Canyon – SRAM) auf Rang 19. Nach Platz 21 fiel Romy Kasper (Jumbo – Visma) auf Position elf in der Gesamtwertung zurück.

Kaspers Team führt weiterhin in der Mannschaftswertung. Kristie van Haaften (Parkhotel Valkenburg) bleibt in der Bergwertung vorn. Ihre Teamkollegin Mischa Bredeweold ist beste Nachwuchsfahrerin.

So lief das Rennen:

Auf dem schmalen, kurvigen Zeitfahrkurs realisierte Klein mit knapp 41km/h die erste Richtzeit, die allerdings nur eine Viertelstunde Bestand hatte, da Elise Uijen (DSM) zehn Sekunden schneller war als die Olympiasiegerin im Bahnvierer.

Kleins Teamkollegin Alice Barnes verbesserte Uijens Marke um weitere 14 Sekunden, doch auch sie konnte nur kurz im Hot Seat platznehmen, da Spratt um gleich 32 Sekunden schneller war als die Britin.

Damit war das Finale eröffnet und es ging Schlag auf Schlag weiter. Julie De Wilde verpasste die Bestmarke nur um drei Sekunden, bevor Markus die Zeit von Spratt um weitere sieben Sekunden unterbot. Doch auch die favorisierte Niederländerin konnte den Platz an der Sonne nicht halten, denn Cordon-Ragot, die drittletzte Fahrerin im Rennen, war drei Sekunden schneller als die Siegerin des Vortages. Swinkels büßte danach 36 Sekunden auf die Französin ein und auch die Gesamtführende Wiebes war zwanzig Sekunden langsamer als die Tagessiegerin.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.09.2022Bredewold feiert als Ausreißerin ersten WorldTour-Sieg

(rsn) – Auf der hügeligen Schlussetappe der Simac Ladies Tour (2.WWT) konnte niemand die Gesamtführende Lorena Wiebes (DSM) mehr ernsthaft in Bedrängnis bringen. Mit einem dritten Platz machte di

04.09.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 4. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

03.09.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 3. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

02.09.2022Markus beendet mit spätem Solo die DSM-Siegesserie

(rsn) – Riejanne Markus (Jumbo - Visma) hat am vierten Tag der 25. Simac Ladies Tour (2.WWT) die DSM-Siegesserie beendet. Die Niederländische Meisterin setzte sich über 135,2 Kilometer mit Start u

02.09.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 2. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

01.09.2022Wiebes diesmal als Anfahrerin: Kool gewinnt 3. Etappe

(rsn) – Nach zwei Tagessiegen in Folge hat Europameisterin Lorena Wiebes (DSM) auf der 3. Etappe der Simac Ladies Tour ihrer Teamkollegin Charlotte Kool den Vortritt gelassen. Nach 139,1 Kilometern

31.08.2022Wiebes auch in Ede eine Klasse besser als der Rest

(rsn) – Nach dem Auftaktsieg vom Dienstag hat Lorena Wiebes (DSM) auch die 2. Etappe der Simac Ladies Tour (2.WWT) über 118 Kilometer rund um Ede gewonnen. Im Sprint war die Niederländerin schnell

30.08.2022Wiebes jubelt erstmals im Trikot der Europameisterin

(rsn) – Lorena Wiebes (DSM) hat den Auftakt der 25. Simac Ladies Tour (2.WWT) dominiert. Die Europameisterin aus den Niederlanden entschied die 1. Etappe über 141,2 Kilometer auf einem Rundkurs in

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine