Zentimeter fehlten im Ziel der 5. Dauphiné-Etappe

Meeus: “Van Aert hatte nur das bessere Timing“

Von Sebastian Lindner

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Jordi Meeus ärgerte sich über die knappe Niederlage im Sprint gegen Wout Van Aert | Foto: Cor Vos

09.06.2022  |  (rsn) – Oft waren die Trikots von Bora – hansgrohe auf der 5. Etappe des Critérium du Dauphiné nicht zu sehen, wohl aber in der entscheidenden Phase des Rennens, nämlich auf dem Zielstrich. Da war es Jordi Meeus, der Belgier in Diensten des deutschen Rennstalls, der sich im Fotofinish Tagessieger Wout Van Aert geschlagen geben musste und Platz 2 einstreichen konnte. “Ich hätte natürlich gerne gewonnen“, sagte er nach dem Rennen. “Aber ich bin auch zufrieden mit dem zweiten Platz. Das ist ein gutes Resultat.“

Vor allem mit Hinblick auf das, was Meeus bisher im Saisonverlauf gelungen ist. Bis dato stand aus 32 Renntagen nur ein Top-10-Ergebnis zu Buche, es war Rang sieben auf der 3. Etappe der Algarve-Rundfahrt. Sein letzter Sieg gelang Meeus bei Paris-Bourges im vergangenen Oktober. Und trotzdem – oder gerade umso mehr – ärgerte er sich ein wenig darüber, dass es nicht für das ganz große Los gereicht hat. Zumal Van Aert “nicht schneller war als ich. Er hatte nur das bessere Timing.“

Dass Meeus überhaupt in die Situation kam, zu sprinten, lag daran, dass Boras Plan, einen Fahrer in eine Ausreißergruppe zu bekommen, nicht aufgegangen war. “Ausreißversuch oder Sprint mit mir – das waren unsere beiden Optionen für den Tag“, klärte der 23-Jährige auf. Wobei letztere das größere Risiko mit sich brachte. “Für mich ging es darum, die beiden kleinen Hügel zum Ende der Etappe zu überleben“, so Meeus. “Nachdem es von uns keiner in die Gruppe geschafft hatte, hieß es warten und hoffen, dass mir das gelingt. Und es hat geklappt.“

Was auch funktionierte, war die gute Arbeit von Kollege Nils Politt. “Ich muss dem ganzen Team danken und insbesondere Nils, denn er hat mich in eine perfekte Position gebracht.“ Und zwar ans Hinterrad von Ethan Hayter (Ineos Grenadiers), der wiederum hinter Van Aert saß. Am weißen Trikot von Hayter kam Meeus noch vorbei, das Gelbe von Van Aert konnte er nicht mehr passieren, was kurz nach der Ziellinie einen verärgerten Schlag auf seinen Lenker nach sich zog. Doch der Ärger wich schnell einer kämpferischen Laune: “Wir wollen jetzt mehr“, sagte Meeus. Ob sich das noch im Rahmen dieser Dauphine umsetzen lässt, ist fraglich. Zumindest für ihn selbst dürften die drei noch offenen Etappen mindestens eine Nummer zu schwer sein.

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