Bauhaus und andere Sprinter abgehängt

Van Aert bei Dauphiné-Auftakt schneller als Hayter

Von Kevin Kempf

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Wout Van Aert - Sieger der 1. Etappe | Foto: Cor Vos

05.06.2022  |  (rsn) – Wie bei Omloop Het Nieuwsblad hat Wout van Aert (Jumbo – Visma) beim Critérium du Dauphiné gleich seinen Einstand nach längerer Rennpause für sich entschieden. Im Sprint eines dezimierten Feldes verwies er nach 191 Kilometern zwischen La Voulte-sur-Rhône und Beauchastel Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) und Sean Quinn (EF Education – EasyPost) auf die Plätze und übernahm so auch das Gelbe Trikot. Jannik Steimle (Quick-Step Alpha Vinyl) wurde Zehnter.

Für den Belgischen Meister war es der vierte Saisonsieg. Unerwartete Hilfe bekam er rund 40 Kilometer vor dem Ziel, als Trek – Segafredo am letzten Berg das Tempo so in die Höhe schraubte, dass die echten Sprinter nicht folgen konnten. “Wenn man sich das Profil anschaut, konnte man ein hartes Finale erwarten. Viele Teams hatten Interesse daran Sprinter abzuhängen. Ich blieb dabei und hatte ein gutes Gefühl für den Sprint“, meinte der Flame im Ziel-Interview.

Nachdem unter anderem Dylan Groenewegen (BikeExchange – Jayco) und Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) endgültig distanziert waren, war Van Aert der klare Favorit. “Im Sprint musst du aber dann trotzdem einen Fahrer wie Hayter erst bezwingen. Er fährt eine großartige Saison. Es war hart an ihm vorbeizukommen, aber es hat geklappt“, beschrieb er die letzten Meter. “Ich hatte einen starken Frühling, war aber nicht immer zufrieden mit den Sprints. Daran haben wir gearbeitet und das hat sich nun ausbezahlt“, verriet er nach seinem ersten Sprintsieg des Jahres.

Obwohl er auch am Berg und im Zeitfahren Weltklasse ist, ist das Klassement kein Thema für den dreimaligen Crossweltmeister. “Wir sind mit einem starken Team hier, die ersten Etappen liegen mir gut. Ich werde das Trikot verteidigen solange es geht und möchte es dann, wenn möglich, an Primoz übergeben“, blickte der 27-Jährige voraus. Sein Kapitän Primoz Roglic kehrte nach Knieproblemen im Frühjahr ebenfalls ins Renngeschehen zurück und landete auf Rang 30.

Während Bauhaus dem Tempo am letzten Berg nicht folgen konnte, mischte sich Steimle in den Sprint der 113 Fahrer ein. Er war als Zehnter bester Deutscher. Ausreißer Pierre Rolland (B&B Hotel – KTM) sicherte sich die maximal möglichen 11 Bergpunkte des Tages. Van Aert übernahm neben dem Gelben auch das Grüne Trikot. Bester Nachwuchsfahrer wurde Hayter.

So lief das Rennen:

Schon in der Neutralisation stürzte Imanol Erviti (Movistar). Weil das Feld warten musste bis der Spanier wieder aufgeschlossen hatte, verzögerte sich der Start um einige Minuten. Erviti musste trotzdem, wie auch Niklas Märkl (DSM), der wenig später auf dem Asphalt lag, das Rennen aufgeben.

Maxime Bouet (Arkea – Samsic), Rolland und Laurens Huys (Intermarché – Wanty – Gobert) setzten sich an der Col de Leyrisse (2.Kat.), die Rolland wie auch die Côte des Baraques (3.Kat.) und die Côte du Chambon de Bavas (3.Kat.) als Erster überquerte, nach 13 Kilometern vom Feld ab.

BikeExchange – Jayco und Jumbo – Visma gönnten dem Trio nie mehr als drei Minuten. In den letzten Anstieg hinein, hatten die drei Ausreißer noch einen Vorsprung von 2:10 Minuten, doch dieser änderte sich dann schlagartig. Trek – Segafredo erhöhte dort das Tempo im Feld, sodass nach und nach alle reinen Sprinter den Kontakt zum Feld verloren. An der, erneut von Rolland gewonnenen, Bergwertung hatten der Franzose und Huys noch 35 Sekunden Vorsprung auf das Feld. Bouet konnte dem Duo nicht folgen und wurde vom Feld eingeholt. Weitere 40 Sekunden dahinter lag eine Gruppe um Groenewegen und Bauhaus.

Mit noch 32 zu fahrenden Kilometern sprang Simon Geschke (Cofidis) in einer ansteigenden Passage nach vorn. Einige Fahrer folgten ihm und aus der neugeformten Gruppe setzte sich Mikkel Honoré (Quick-Step Alpha Vinyl) ab. Der Däne hielt sich zehn Kilometer vor der Meute, bevor er seinen Versuch aufgab.

Unter dem Kommando von Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers) teilte sich das Feld in der Abfahrt vier Gruppen. Elf Kilometer vor dem Ziel kamen diese Fahrer aber wieder zusammen. Die Gruppe Groenewegen näherte sich bis auf 30 Sekunden, dann aber blieb sie hängen. 1,5 Kilometer vor dem Ziel probierte Remi Cavagna (Quick-Step Alpha Vinyl) dem Sprint zu entkommen, der Vorstoß des Franzosen dauerte aber nur 500 Meter. Hayter setzte zuerst zum Sprint an und wurde nur noch von Van Aert überholt. Quinn wurde knapp hinter dem Briten Dritter.

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