RSNplusWie 2020 Gesamtsieger in der Provence

Quintana stellt die Uhr zurück auf die Zeit vor Corona

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Quintana stellt die Uhr zurück auf die Zeit vor Corona"
Nairo Quintana (Arkéa - Samsic) hat die Tour de la Provence 2022 vor Julian Alaphilippe (Quick-Step - Alpha Vinyl, rechts) und Mattias Skjelmose Jensen (Trek - Segafredo, links) gewonnen. | Foto: Cor Vos

14.02.2022  |  (rsn) – Zurück auf Anfang. So könnte man Nairo Quintanas (Arkéa - Samsic) Sieg am Montagne de Lure zum Abschluss der Tour de la Provence betiteln. Denn mit seinem beeindruckenden Solosieg bei der Bergankunft, die ihm gleichzeitig den Gesamtsieg der viertägigen Rundfahrt in Südfrankreich einbrachte, drehte der Kolumbianer in gewisser Weise die Zeit zurück – und zwar um eine Zeitspanne, um die es wohl die gesamte Weltbevölkerung gern tun würde: zwei Jahre.

Damals, im Februar 2020 befand sich Quintana in Top-Form. Er gewann die Provence-Rundfahrt dank eines Parforceritts hinauf zum Chalet Reynard, an den Flanken des Mont Ventoux. Und auch wenn er seinen ärgsten Verfolgern damals nicht nur 37 Sekunden, wie jetzt etwas weiter östlich am Montagne de Lure, sondern ganze 1:28 Minuten einschenkte, so erinnerte Quintanas Sieg heute an den von vor zwei Jahren.

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Nairo Quintana bejubelt seinen Sieg in der Provence. Der Kolumbianer hatte zuletzt bei der Vuelta Asturias Julio Alvarez Mendo im Mai 2021 eine Etappe und den Gesamtsieg geholt. | Foto: Cor Vos

Damals wurde Quintana, wenige Wochen bevor die Saison aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen werden musste, sogar wieder kurzzeitig als ein Geheimfavorit fürs Podium der Tour de France gehandelt. Die Pandemie und eine Verletzung verhinderten schließlich, dass Quintana bei der Frankreich-Rundfahrt 2020 glänzen konnte, und so blieb sein Auftritt in der Provence Quintanas letztes Ausrufezeichen. Nun hat er es wiederholt und steht somit wieder da, wo er 2020 im Februar stand.

"Wenn ich mich gut fühle, will ich das so gut es geht ausnutzen"

"Momentan fühle ich mich gut, und wenn das so ist, will ich das so gut es geht ausnutzen", sagte Quintana nun im Februar 2022 in der Provence. "Jeder arbeitet gut hier im Team. Wir haben uns gut vorbereitet und das sieht man jetzt an den Ergebnissen. Das wird uns Selbstvertrauen für die Zukunft geben."

Als Tour de France-Favorit wird er diesmal wohl nicht automatisch wieder bezeichnet werden, doch immerhin hat er einen, der von einigen als solcher gesehen wird, am Montagne de Lure in gehörige Probleme gebracht: Julian Alaphilippe (Quick-Step – Alpha Vinyl). Der Franzose hätte die Rundfahrt gerne gewonnen und folgte Quintanas Angriff vier Kilometer vor dem Ziel daher sofort. Doch wie er später gestand, hatte er sich damit übernommen.


So jubelte Quintana vor Corona bei seinem Sieg in der Provence. | Foto: Cor Vos

"Ich habe einen kleinen Fehler gemacht, als ich versuchte, Quintana zu folgen. Im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen, mein eigenes Tempo zu fahren, denn so bin ich auf dem Schlusskilometer explodiert", so Alaphilippe.

Alaphilippes Ãœbermut bringt Quintana den Gesamtsieg

Quintana hatte attackiert, um der Konkurrenz auf den Zahn zu fühlen und war freudig überrascht, dass nach seinem ersten Angriff nur noch Alaphilippe bei ihm war. Als er dann zum zweiten Mal beschleunigte, war das die Attacke in Richtung Tageserfolg. "Wir wollten natürlich die Etappe gewinnen", so Quintana.

Dass daraus am Ende auch der Gesamtsieg wurde, hatte Quintana dem Überziehen von Alaphilippe zu verdanken. Der verlor durch seine Schwäche auf den letzten Metern ganze 47 Sekunden und lag daher am Ende 27 Sekunden hinter Quintana auf Rang zwei der Gesamtwertung.

Für Quintana geht es nun am kommenden Wochenende mit der Tour des Alpes-Maritimes et du Var weiter, bevor im März mit Paris-Nizza sein erstes WorldTour-Rennen der Saison 2022 ansteht. Spätestens dort wird man sehen können, ob das mit dem Zeitsprung zurück nach 2020 und zur Geheimfavoriten-Rolle fürs Tour-Podium tatsächlich möglich ist.


Immer freundlich widmet sich Quintana seinen Fans. | Foto: Cor Vos

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