Giro-Etappensieger bedankt sich bei Krieger

Merlier: “Alex hat mich in die ideale Position gebracht“

Foto zu dem Text "Merlier: “Alex hat mich in die ideale Position gebracht“"
Tim Merlier (Alpecin - Fenix, li.) bedankt sich nach seinem Sieg auf der 2. Giro-Etappe bei Alexander Krieger | Foto: Cor Vos

09.05.2021  |  (rsn) - Mathieu van der Poel ist der unangefochtene Star des belgischen Zweitdivisionärs Alpecin - Fenix. Der Niederländer gewann in den vergangenen beiden Jahren unter anderem das Amstel Gold Race, die Flandern-Rundfahrt und die Strade Bianche. Doch der von den Brüdern Philip und Christoph Roodhoft geleitete Rennstall ist längst nicht mehr eine One-Man-Show, wie sich spätestens in dieser Saison zeigte, als Tim Merlier und Neuzugang Jasper Philipsen auch ihre Anteile zu den bereits elf Siegen beisteuerten.

Vorläufiger Höhepunkt war der Auftritt des 28-jährigen Merlier, der nach einer cleveren Teamvorstellung als Grand-Tour-Debütant die 2. Etappe des Giro d’Italia über 179 Kilometer von Stupinigi nach Novara gewann und dabei Sprintasse wie die beiden Italiener Giacomo Nizzolo (Qhubeka - Assos) und Elia Viviani (Cofidis), den Niederländer Dylan Groenewegen (Jumbo - Visma) sowie den dreimaligen Weltmeister Peter Sagan (Bora - hansgrohe) hinter sich ließ.

“Ich habe vorher gesagt, dass ein Etappensieg beim Giro ein neuer Schritt in meiner Karriere sein würde. Es ist großartig, dass er bei der ersten Chance gelingt“, sagte Merlier auf der Sieger-Pressekonferenz, auf der er auch die Rolle seiner Helfer hervorhob. “Es war ein hektischer Sprint, aber die Teamkollegen haben mich so gut vorne gehalten. Eigentlich schon auf den letzten zwanzig Kilometern Entfernung, während ich normalerweise lieber etwas später nach vorn gebracht werde“, so der Belgische Meister von 2019 zu seinem 13. Profisieg, der bislang der größte seiner Laufbahn war. "Aber bei diesem hektischen Tempo war es eine gute Entscheidung, weil ich so viel Energie für das Finale sparen konnte.“

Dort lancierte der Stuttgarter Alexander Krieger, der ebenfalls erstmals an einer dreiwöchigen Rundfahrt teilnimmt, seinen Kapitän Merlier perfekt. “Alex hat mich in die ideale Position gebracht. Bei 250 Meter musste ich noch eine größere Lücke schließen, aber das war genau richtig, denn ich landete so im Windschatten der Fahrer vor mir und beschloss, vond a aus gleich weiterzuziehen“, beschrieb Merlier die entscheidende Szene, bei der auch auch von der Streckenkenntnis der Sportlichen Leitung profitierte. “Es war noch ein langer Weg, aber unser Sportdirektor hatte uns gesagt, dass wir die Ziellinie erst auf den letzten hundert Metern wirklich sehen können. Deshalb wollte ich die Konkurrenz ein wenig überraschen, indem ich früher antrat“, erklärte er.

Früher Antritt - Überraschung gelungen

Die Überraschung gelang, denn weder der aktuelle Europameister Nizzolo, der sich bereits zum zehnten Mal mit einem zweiten Etappenplatz beim Giro begnügen musste, noch dessen Vorgänger Viviani kamen  an Merlier heran. “Meine Güte, das ist großartig. Der Giro ist die erste Grand Tour für unser Team. Das ist natürlich der beste Sieg meiner Karriere“, so der Alpecin-Profi, der nun auch die Punktewertung der Italien-Rundfahrt anführt.

Merlier dachte aber im Moment seines größten Triumphs nicht nur an sich und sein Team, sondern auch an seinen Landsmann Wouter Weylandt, der vor zehn Jahren am 9. Mai 2011 auf der 3. Etappe der damaligen Italien-Rundfahrt tödlich verunglückte. Anstatt die Fäuste jubelnd gen Himmel zu strecken, formte er in Novara mit beiden Händen ein W in Erinnerung an Weylandt, der nur 26 Jahre alt wurde.

Wie Merlier auf der Pressekonferenz erklärte, habe er an den vergangenen Tagen bereits über eine besondere Siegesgeste nachgedacht. “Mein Zimmerkollege (Gianni Vermeersch, d. Red.) hat mich heute darauf aufmerksam gemacht, dass ich ein W machen könnte. Und ich habe nicht gezögert, als ich die Ziellinie überquerte“, erklärte der Ostflame, der früher wie Weylandt auch auf einer Strecke entlang der Schelde trainierte.“Ich war damals schon schnell, obwohl ich noch kein Profi war. Wouter war auch ein Sprinter, also sah ich zu ihm auf“, fügte er an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.06.2021Buchmann startet bei der Tour von allen Fesseln befreit

(rsn) - Ursprünglich war Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) nicht für die diesjährige Tour de France vorgesehen. Doch nach seinem schweren Sturz und dem dadurch erzwungenen Ausscheiden beim Giro

31.05.2021Almeida: Sechster statt Vierter, aber trotzdem besser als 2020

(rsn) - Die Platzziffer am Ende des 104. Giro d'Italia war schlechter, als bei der 103. Auflage des Rennens, doch die Leistung von Joao Almeida (Deceuninck – Quick-Step) durfte man in den vergangene

31.05.2021Rosa nimmt Bernal endlich die große Last von Gelb

(rsn) – Der Sonntagnachmittag in Mailand war emotional für Egan Bernal. Am Ende des 30 Kilometer langen Abschlusszeitfahrens richtete er sich auf, breitete die Arme aus und rollte erleichtert über

31.05.2021White: Yates´ Tour-Teilnahme ist “höchst wahrscheinlich“

(rsn) – Schlecht war das Ergebnis von Simon Yates (BikeExchange) beim 104. Giro d´Italia nicht: Rang drei in der Gesamtwertung, er stand auf dem Podest. Und doch war es nicht das, wofür er vor dre

31.05.2021Walscheid: “Bin super zufrieden mit den drei Wochen“

(rsn) – Mit gleich drei Etappensiegen durch Mauro Schmid, Giacomo Nizzolo und Victor Campenaerts war Qhubeka Assos eine der Überraschungsmannschaften beim Giro d`Italia. Nur Ineos Grenadiers hatte

30.05.2021Sturz kostet Cavagna möglichen Sieg in Mailand

(rsn) - Rémi Cavagna (Deceuninck - Quick-Step) hätte das Abschlusszeitfahren des 104. Giro d'Italia in Mailand gewinnen können. Zumindest wäre es äußerst knapp zwischen ihm und dem vorher per De

30.05.2021Video: Bernals letzte Meter auf dem Weg zum Giro-Sieg

(rsn) - Mit dem Tagessieg vor dem Mailänder Dom hatte Egan Bernal (Ineos Grenadiers) erwartungsgemäß nichts mehr zu tun. Doch der Kolumbianer hat im Abschlusszeitfahren des 104. Giro d´Italia das

30.05.2021Ganna gewinnt Zeitfahren trotz Platten vor gestürztem Cavagna

(rsn) - Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das abschließende Zeitfahren des Giro d’Italia in Mailand für sich entschieden. Der Italiener gewann nach 30,3 Kilometern vor Rémi Cavagna (Deceuninck

30.05.2021Bernal feiert Gesamtsieg, Ganna gewinnt Abschlusszeitfahren

(rsn) - Egan Bernal (Ineos Grenadiers) hat sich am Schlusstag des 104. Giro d`Italia sein Rosa Trikot nicht mehr abnehmen lassen und sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Gesamtsieg der Italien-

30.05.2021Die Renneinsätze der deutschsprachigen Fahrer

(rsn) - Die Radsportsaison 2021 ist trotz der Corona-Pandemie in vollem Gang. Wir liefern Ihnen zu Beginn jeder Woche eine Aufstellung über die Einsätze der Profis aus Deutschland, Österreich, der

30.05.2021Bernal: “Nur mein Name auf der Giro-Trophäe zählt“

(rsn) – Erstmals ging Egan Bernal (Ineos Grenadiers) als Leader in die Schlusswoche einer der drei großen Landesrundfahrten. Nach 20 der 21 Etappen des Giro d’Italia hat er mit 1:59 Minuten auf d

30.05.2021Caruso war für Bardet Hilfe und Problem zugleich

(rsn) – Falls im abschließenden Zeitfahren keine Sensation passiert, wird das deutsche Team DSM den 104. Giro d’Italia ohne Tageserfolg verlassen. Nach einer schwierigen ersten Woche präsentier

Weitere Radsportnachrichten

06.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

06.06.2025Roldan stürmt zum Solosieg, Le Court und Wiebes gestürzt

(rsn) – Auch der zweite Tag der Tour of Britain Women (2.WWT) endete mit einem Ausreißercoup. Nachdem Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) das Sprintduell gegen Olympiasiegerin Kristen Fau

06.06.2025Groenewegen schafft in Ormoz das Triple, Bauhaus erneut Dritter

(rsn) - Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) hat mit seinem Sieg auf der 3. Etappe der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) den Uralt-Rekord von Bostjan Mervar eingestellt und nunmehr wie der Slowene siebe

06.06.2025Nach Flandern-Sturz: Degenkolb muss auf die Tour verzichten

(rsn) – Ohne John Degenkolb und Fabio Jakobsen wird das Team Picnic - PostNL am 5. Juli in Lille zur 112. Tour de France antreten müssen. Wie der niederländische Rennstall mitteilte, laboriert der

06.06.2025Lipowitz: Mit starkem Dauphiné-Auftritt zum Tour-Debüt?

(rsn) – Nach seinem zweiten Platz bei Paris-Nizza und Gesamtrang vier bei der Baskenland-Rundfahrt erhält Florian Lipowitz nun bei der Tour-Generalprobe freie Fahrt. Der 24-Jährige aus dem schwäb

06.06.2025Roodhooft: “Mathieu hat mit schmerzendem Handgelenk trainiert“

(rsn) – Nach den Stürzen beim Mountainbike-Weltcup im tschechischen Nové Mesto und der folgenden Zwangspause herrschte bei Alpecin – Deceuninck einige Wochen Unklarheit darüber, ob Mathieu van

06.06.2025Knüpft Pogacar in Frankreich an sein überragendes Frühjahr an?

(rsn) – Bei seiner bisher einzigen Teilnahme am Critérium du Dauphiné verpasste Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) im Jahr 2020 als Vierter das Podium um 15 Sekunden. Zur 77. Ausgabe der Tou

06.06.2025Buchmann: “Die Konkurrenz ist dieses Jahr extrem stark“

(rsn) – An das Critérium du Dauphiné hat Emanuel Buchmann zwiespältige Erinnerungen. Von 2017 bis 2109 reihte der gebürtige Ravensburger bei der Tour-Generalprobe Spitzenergebnisse aneinander, m

05.06.2025Tour de France Femmes 2026 beginnt in der Schweiz

(rsn) – Der Grand Départ der Tour de France Femmes 2026 findet in der Schweiz statt. Wie die Organisatoren ankündigten, wird die Frankreich-Rundfahrt der Frauen am 1. August mit der Eröffnungseta

05.06.2025Schnelle Genesung: Van der Poel startet bei Dauphiné

(rsn) - Mathieu van der Poel hat sich von den Folgen seines Sturzes beim Mountainbike-Weltcup in Nové Mesto erholt und wird wie vorgesehen sein Debüt beim Critérium du Dauphiné (8.–15. Juni) geb

05.06.2025Lüttich-Gewinnerin Le Court schlägt Olympiasiegerin Faulkner

(rsn) - Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) hat den Auftakt der Tour of Britain Women (2.WWT) für sich entschieden und dabei gemeinsam mit Kristen Faulkner (EF Education – Oatly) den Spri

05.06.2025Rui Oliveira relegiert, Fabio Christen großer Gewinner des Tages

(rsn) - Nachdem in den vergangenen Jahren bei der Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) die Sprinter in Rogaska Slatina den Sieg unter sich ausgemacht hatten, triumphierte diesmal ein Ausreißer. Über 162,7 Ki

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Ronde de l`Oise (2.2, FRA)
  • Tour of Malopolska (2.2, POL)
  • Heylen Vastgoed Heistse Pijl (1.1, BEL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)