--> -->
30.01.2021 | (rsn) - Im fünften Anlauf hat es endlich geklappt: Lucinda Brand (Niederlande) hat im belgischen Oostende den Cross-Weltmeistertitel errungen. Nach Platz vier 2017, Bronze 2018, Silber 2019 und Bronze 2020 krönte sich die 31-Jährige nun nach einer bärenstarken Saison, in der sie auch die Weltcup-Gesamtwertung für sich entschieden hatte, zur Königin des Querfeldeinsports.
"Ich war in so vielen Jahren so nah dran. Es jetzt endlich geschafft zu haben, nach dieser tollen Saison, ist großartig", freut sich Brand im ersten Sieger-Interview mit feuchten Augen.
Brand setzte sich in einem packenden Rennen an der belgischen Küste vor ihren beiden Landsfrauen Annemarie Worst und Denise Betsema durch. Betsema hatte zunächst lange allein geführt, musste im Finale aber Brand und Worst vorbeiziehen lassen. Zwischen diesen beiden kam es in der letzten halben Runde zu einer leichten Berührung, durch die Worst zu Fall kam, so dass Brand zum Sieg davonziehen konnte.
"Ich habe ihren Ellbogen oder so berührt und deshalb ist sie gestürzt", gab Brand zu, um dann zu erklären: "Das war nicht schön, aber es war auch nicht wirklich leicht zu verhindern." Brand hatte in einer Rechtskurve die Innenbahn gewählt, während Worst vor ihr außen fuhr und dann nach innen zog. Beide berührten sich und Worst kam zu Fall. Die Vize-Weltmeisterin umarmte Brand im Ziel, schien ihrer Landsfrau den Vorfall also nicht übel zu nehmen.
Brandau nach 2018 erneut in den Top Ten
Eine starke Leistung zeigte in Oostende einmal mehr bei Weltmeisterschaften die Deutsche Cross-Meisterin Elisabeth Brandau. Die 35-Jährige, die im Sommer auch bei Olympia in Tokio starten möchte und ihren Fokus eigentlich auf dem Mountainbike hat, weshalb sie in diesem Winter kaum bei großen Cross-Rennen zu sehen war, belegte mit einem beeindruckenden Finale 2:07 Minuten hinter Weltmeisterin Brand den neunten Platz. Schon vor drei Jahren in Valkenburg war Brandau völlig überraschend Fünfte geworden.
Wie erwartet wurden die Weltmeisterschaften komplett von den Niederländerinnen dominiert: Neben dem rein orangefarbenen Podium platzierten sich mit Yara Kastelijn und Titelverteidigerin Ceylin Del Carmen Alvarado auf den Plätzen fünf und sechs zwei weitere Landsfrauen der Weltmeisterin. Einzig die US-Amerikanerin Clara Honsinger konnte die Oranje-Phalanx als Vierte durchbrechen.
Titelverteidigerin Alvarado erwischte einen schwarzen Tag: Nach gutem Start bog sie als Erste in die erste Kurve ein, rutschte dort aber mit dem Vorderrad im Matsch weg und fand anschließend nicht mehr richtig ins Rennen. Sie fuhr vier Runden lang rund eine halbe Minute hinter der Spitze, brach dann im letzten Umlauf aber wohl auch moralisch ein und platzierte sich 1:23 Minuten hinter Brand schließlich als Sechste und somit nur fünftbeste Niederländerin.
So lief das Rennen:
Den besten Start erwischten zwischen Galopprennbahn und Strand von Oostende Alvarado und Ex-Weltmeisterin Sanne Cant (Belgien) sowie die Kanadierin Maghalie Rochette. Da dann aber Alvarado in der ersten Kurve übers Vorderrad wegrutschte und dadurch auch Cant zu Boden ging, sortierte sich das Feld sofort neu. Betsema übernahm, wie für sie typisch, früh die Führung und übte großen Druck auf ihre Pedale aus.
Sie setzte sich sofort von der Konkurrenz ab, und überhaupt zog sich das Feld im tiefen Sand am Strand schon in der ersten Runde weit auseinander. Betsema passierte den Zielstrich nach Runde eins bereits sieben Sekunden vor Brand, 15 vor Worst und 27 vor Alvarado sowie Kastelijn. Brandau war zu diesem Zeitpunkt mit 1:07 Minuten Rückstand auf dem 25. Platz.
In der zweiten Runde fuhr Worst zu Brand vor, aber Betsema setzte sich an der Spitze weiter auf elf Sekunden ab. Weiter hinten kämpfte Alvarado um den Anschluss und distanzierte Kastelijn, verlor aber weiter an Boden zur Spitze. Das setzte sich in Runde drei so fort, und auch wenn die Titelverteidigerin in der vierten Runde wieder etwas näher nach vorne kam, so lag das nur daran, dass vorne inzwischen ein Trio beisammen war und mit dem Taktieren begann.
Worst stürzt insgesamt drei Mal
Brand und Worst nämlich hatten in einer langen Laufpassage im Sand des Strandes von Oostende in der dritten Runde zu Betsema aufgeschlossen. Zwar stürzte Worst kurz darauf beim Versuch, im Sand zu fahren und verlor nochmal etwas an Boden. Doch im vierten Umlauf kam die Mountainbikerin ebenfalls am Strand wieder zu Brand und Betsema nach vorn. Ein zweiter Sturz von Worst an einer Böschung der Galopprennbahn blieb nahezu folgenlos, weil sie schnell wieder den Kontakt zu den beiden Spitzenreiterinnen herstellte, und so ging es mit einem Spitzentrio in die Schlussrunde.
Dort dann übernahm Worst im Sand die Führung und Brand blieb an ihrem Hinterrad, während Betsema den Kontakt verlor und nun müde wirkte. Sie kam zwar in der Brandung noch einmal heran, musste dann aber in einer längeren Laufpassage im Sand endgültig reißen lassen.Â
Worsts dritter Sturz nach Kontakt mit Brand entscheidet Rennen
Im Laufen war Brand eindeutig die Stärkste und setzte nun auch Worst noch einmal unter Druck. Die blieb zwar mit einem großen Kraftakt auf Tuchfühlung, wirkte aber trotzdem nun schwächer als ihre Landsfrau. "Vielleicht hat das Laufen heute wirklich einen Unterschied gemacht - nicht nur wegen des Laufens an sich, sondern auch deshalb, wie man sich danach davon erholt, ob man pedalieren kann oder voller Laktat ist", sagte Brand nach dem Rennen. "Ich bin jedenfalls froh, dass ich gut laufe und daran in den letzten Wochen auch nochmal gearbeitet habe."
Trotzdem übernahm Worst auf den Grasabschnitten an der Galopprennbahn nochmal die Führung - im Wissen, dass sie im direkten Sprintduell gegen die als endschneller geltende Brand wohl unterlegen sein sollte.Â
Doch zu diesem Sprint kam es gar nicht mehr: In einer Rechtskurve stach Brand innen rein, Worst bemerkte das zu spät und zog von außen ebenfalls nach innen, beide berührten sich mit den Armen und Worst ging zu Boden, während Brand im Solo dem lang ersehnten Regenbogentrikot entgegenfuhr.
Ergebnis:
1. Lucinda Brand (Niederlande) 46:53 Minuten
2. Annemarie Worst (Niederlande) + 0:08
3. Denise Betsema (Niederlande) + 0:19
4. Clara Honsinger (USA) + 0:52
5. Yara Kastelijn (Niederlande) + 1:04
6. Ceylin Del Carmen Alvarado (Niederlande) + 1:23
7. Evy Richards (Großbritannien) + 1:13
8. Sanne Cant (Belgien) + 1:43
9. Elisabeth Brandau (Deutschland) + 2:07
10. Christine Majerus (Luxemburg) + 2:08
14.12.2025Highlight-Video des Cross-Weltcups von Namur(rsn) – Er kam, kämpfte und siegte: In einem packenden Duell hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu seinem Saisoneinstieg den Weltcup von Namur gewonnen. An der berühmten Zitadelle v
14.12.2025Von Krämpfen geplagt: Überrundeter Fahrer sorgt für Durcheinander(rsn) – Ein Krampf fühlt sich nie sehr angenehm an. Kaum besser dürfte es für Vilmar Aastrup gemacht haben, dass sein Malheur beim Weltcup in Namur vom belgischen Fernsehen live und in aller Ausf
14.12.2025Brand auch beim Weltcup in Namur eine uneinnehmbare Festung(rsn) – Die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch beim Weltcup in Namur zugeschlagen. Mit ihrem zehnten Sieg im zwölften Saisoneinsatz baute die Weltranglistenerste ihre
13.12.2025Vandeputte nutzt im Finale seine Chance beim Exact Cross(rsn) – Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) konnte nach einem spannenden Rennen beim Exact Cross in Kortrijk seinen zweiten Saisonsieg feiern. Der Belgier war im Finale der Beste einer Dreierg
13.12.2025Van der Heijden in Kortrijk mit lupenreinem Start-Ziel-Sieg(rsn) – Aus den Startblöcken kam sie beim Exact Cross in Kortrijk als Beste, ins Ziel kam sie als Erste – und auch zwischendrin hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) die Führung keinen
12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic
11.12.2025Vermeersch: Red-Bull-Premiere im Gelände(rsn) – Gianni Vermeersch wurde von Red Bull – Bora – hansgrohe als routinierter Edelhelfer für die Frühjahrsklassiker verpflichtet. Doch sein Debüt im Trikot des deutschen WorldTour-Rennstal
09.12.2025100-Kilometer-Runde: Van Aerts Genesung schreitet voran(rsn) – Kurz nachdem er seine Crossplanung 2025/26 bekanntgegeben hatte, erwischte eine Erkrankung Wout van Aert (Visma – Lease a Bike). Der Belgier saß er drei Tage nicht auf dem Rad, scheint si
09.12.2025Neff vor Weltcup-Comeback in Namur(rsn) – Neben Weltmeister Mathieu van der Poel, Tibor Del Grosso (beide Alpecin – Deceuninck) und Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) werden am 14. Dezember drei große Namen in die Crosssaison 2
07.12.2025Vanthourenhout schlägt “nach schweren Wochen“ in Terralba zurück(rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Altez) hat sich nach einem ereignisarmen Rennen mit spannendem Finale den Sieg beim Weltcup in Terralba gesichert. Aus einer Zehnergruppe war er in
07.12.2025Brand stürmt auf Sardinien weinend zum Premierensieg(rsn) – Ein Jahr nach der wegen eines Sturmes abgesagten Weltcup-Premiere auf Sardinien hat sich Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) den Sieg auf der italienischen Insel gesichert. Beim Weltcup
05.12.2025Letzte Zweifel ausgeräumt: Van der Poel startet in Namur(rsn) – Als Alpecin – Deceuninck vor einer Woche Mathieu van der Poels Cross-Programm 2025/26 veröffentlichte, stand noch ein kleines Fragezeichen hinter dem Auftakt. Nun steht endgültig fest: D
18.12.2025Niermann: “Es sieht hart aus, aber ausgewogen!“ (rsn) – Am Mittwochabend wurde die Strecke der 81. Vuelta a España vorgestellt. Auffällig war für viele Beobachter, dass der Kurs nach dem Start in Monaco zu weiten Teilen ganz im Süden der Ibe
18.12.2025Wird die Vuelta 2026 zum Hitzerennen? (rsn) – So viel Südspanien wie bei der Vuelta 2026 gab es in diesem Jahrtausend noch nicht. Die letzten zehn Etappen der Rundfahrt werden ausnahmslos in Andalusien, der südlichsten Region des Land
18.12.2025Ineos Grenadiers gründen Nachwuchsteam (rsn) – Das Team Ineos Grenadiers macht es vielen weiteren WorldTour-Rennställen nach und gründet für die kommende Saison ein eigenes Nachwuchsteam. Die Ineos Grenadiers Racing Academy, wie der
18.12.2025Im ersten Jahr voll eingeschlagen: “Macht Hunger auf mehr“ (rsn) – Erfolgreiche Mountainbikerinnen, die auf die Straße in die WorldTour wechseln, sind inzwischen im internationalen Frauenradsport keine Seltenheit mehr. Erstaunlicher hingegen, wenn diese â
18.12.2025Schleck-Brüder bei Lidl – Trek wiedervereint (rsn) – Andy Schleck wird Teil der Management-Riege des deutschen Teams Lidl – Trek. Wie die Equipe bekanntgab, bekleidet der Tour-de-France-Sieger von 2010 ab sofort die Position des stellvertre
18.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
18.12.2025Raus aus der Komfortzone, rein ins “Wolfpack“ (rsn) – Angesichts von drei Top-Ten-Ergebnissen bei den Frühjahrsklassikern zog Laurenz Rex ein positives Fazit seiner fünften Profisaison, an deren Ende dann noch ein Highlight folgte: Der Belgie
18.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
17.12.2025Vuelta ehrt Froome bei Streckenpräsentation in Monaco (rsn) – Nachdem die Strecke für die Vuelta a Espana 2026 im Salle des Etoiles in Monaco vollständig vorgestellt war, wurde es nochmal dunkel und die Videowand spielte einige Clips von den Spanien-
17.12.2025Die Vuelta 2026: Alle Etappen von Monaco bis Granada im Detail (rsn) – Die Vuelta a Espana wird bei ihrer 81. Austragung im Jahr 2026 erneut im Ausland beginnen: Der Startschuss zur dritten Grand Tour der Saison fällt in Monaco vor dem Casino von Monte-Carlo.
17.12.2025Die Trikots der Women´s WorldTour-Teams für die Saison 2026 (rsn) – 14 Rennställe umfasst die Women's WorldTour in der Saison 2026. Doch wie treten diese 14 Mannschaften im neuen Jahr auf? Welche Farben zieren ihre Trikots, welche Art von Designs werden gew
17.12.2025Wie 2025: Ein Teamzeitfahren und zwei Bergankünfte (rsn) – Die 84. Ausgabe von Paris-Nizza (2. UWT) beginnt am 8. März 2026 in Achères im Département Yvelines und endet am 15. März mit dem traditionellen Finale rund um den Zielort Nizza. Wegen d