Pidcock wird in Gullegem Zweiter vor Adams

Van der Poel mit angezogener Handbremse zum nächsten Sieg

Foto zu dem Text "Van der Poel mit angezogener Handbremse zum nächsten Sieg"
Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) hat den Hexia Cyclocross Gullegem dominiert. | Foto: Cor Vos

02.01.2021  |  (rsn) - Einen Tag vor dem wichtigen Weltcup in Hulst hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) nach Belieben den Hexia Cyclocross Gullegem dominiert. In Abwesenheit von Wout Van Aert (Jumbo – Visma) konnte der Weltmeister seinen letzten Begleiter, den Briten Tom Pidcock (Trinity), drei Runden vor Schluss scheinbar mühelos distanzieren. Der Belgier Jens Adams (Hollebeekhoeve) vervollständigte das Podium.

Wie immer spielte van der Poel im Sieger-Interview seine Überlegenheit herunter. “Es war doch eine ziemlich schwere Runde. Das Gras war kaputtgefahren und ich habe ein paar technische Fehler gemacht. Aber ich hatte einen schönen Nachmittag“, erklärte der Niederländer im Interview, nachdem er zum dritten Mal in Folge in Gullegem gewonnen hatte.

Zwar hatte van der Poel in der dritten Runde bereits alle Konkurrenten abgeschüttelt, doch zwei Runden später kam Pidcock nochmals zurück zum dreimaligen Weltmeister, der im Schongang unterwegs zu sein schien. “Ich habe ihn nicht bewusst zurückkommen lassen“, versicherte der 25-Jährige, der sich seines Konkurrenten kurz darauf fast spielerisch wieder entledigen konnte und seinen zweiten Sieg innerhalb von 24 Stunden einfuhr, nachdem er am Freitag in Baal hatte jubeln können. Am Sonntag in Hulst kann van der Poel einen Hattrick binnen drei Tagen feiern.

“Es ist das erste Mal, dass ich drei Rennen nacheinander fahre. Danach habe ich aber eine lange Pause, weil unsere Meisterschaft ausfällt. Ich werde dann nach Spanien fliegen, wenn das überhaupt möglich ist“, spielte er auf die unsichere Corona-Situation an.

Auch der zweitplatzierte Pidcock möchte am Montag auf die Iberische Halbinsel fliegen. Mit seiner Leistung in Gullegem war er zufrieden. “Es war okay, es war nicht brillant. Ich kam wieder zu Mathieu nach seiner ersten Attacke. In den engen Kurven macht er immer Zeit auf mich gut. Dem zweiten Angriff konnte ich einfach nicht mehr folgen“, analysierte der U23-Mountainbike-Weltmeister seinen Auftritt. “Zweiter ist okay. Aber das Ziel meiner Karriere ist es nicht Zweiter zu werden. Morgen werde ich auf Sieg fahren“, gab sich Pidcock kämpferisch.

Bei seinem Comeback nach zehnwöchiger Krankheitspause wurde Adams nach einem spannenden Duell mit Gianni Vermeersch (Credishop – Fristads) überraschend Dritter. ”Mein Vorteil ist, dass ich relativ frisch bin. Ich habe auch wenig trainiert, aber dafür offensichtlich auf die richtige Art und Weise”, freute der Belgier sich im Interview gegenüber Eurosport. “Ich hatte einen guten Start. Es hat Spaß gemacht die erste Runde vorn zu fahren. Ich hatte Angst, zum Schluss zurückzufallen, aber das ist nicht passiert”, blickte der offenbar glücklichste Mann des Tages auf seinen Wettkampf zurück.

So lief das Rennen:

Trotz eines schlechten Starts und eines folgenlosen Sturzes in der Anfangsphase gehörte van der Poel zur schnell sich formierenden achtköpfigen Spitzengruppe, zu der auch der amtierende Juniorenweltmeister Thibau Nys (Baloise – Trek Lions) zählte.

Während Jim Aernouts (Baloise – Trek Lions) Probleme bekam, dem Tempo zu folgen, schlug der Weltmeister anfangs der dritten von neun Runden an der Spitze des Septetts ein Tempo an, dem niemand mehr folgen konnte. Pidcock folgte zunächst mit nur wenigen Sekunden Rückstand an zweiter Position, um den dritten Platz stritten sich Jens Adams (Hollebeekhoeve), Gianni Vermeersch (Credishop – Fristads) und Felipe Orts (Teika – BH).

Der Britische Meister gab in der Verfolgung des Spitzenreiters nicht auf und schloss im fünften Umlauf wieder zum gleichmäßig fahrenden van der Poel auf. Zehn Minuten später erhöhte der Niederländer abermals den Druck, dem Pidcock wieder nicht standhalten konnte. Dieser Angriff in Runde sechs sollte der entscheidende sein, die Kräfteverhältnisse waren deutlich und der Abstand zwischen den beiden Führenden stieg schnell an.

Im Kampf um Platz drei ließen die beiden Belgier den Spanier Orts schließlich zurück und blieben bis zum Finale zusammen. Im Sprint hatte Adams das bessere Ende für sich und wurde 54 Sekunden hinter van der Poel und acht Sekunden hinter Pidcock Dritter.

Endergebnis:
1. Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) 1:00:34
2. Tom Pidcock (Trinity) +0:46
3. Jens Adams (Hollebeekhoeve) +0:54
4. Gianni Vermeersch (Credishop – Fristads) s.t.
5. Felipe Orts (Teika – BH) +1:27
6. Diether Sweeck (Credishop – Fristads) +1:46
7. Joran Wyseure (Acrog)
8. Emiel Verstrynge (Tormans)
9. Thibau Nys (Baloise - Trek Lions)
10. Jim Aernouts (Baloise - Trek Lions)

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.12.2024Van der Poel gräbt den Schatz am Silbersee aus

(rsn) – Am Zilvermeer in Mol hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem zweiten Saisoneinsatz den zweiten Sieg gefeiert. Dabei war der Weltmeister - obwohl er es in der Anfangsphas

23.12.2024Alvarado auch im Sand am Zilvermeer die Beste

(rsn) – Einen Tag nach ihrem Sieg beim Weltcup in Zonhoven war Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) auch im Sand von Mol erfolgreich. Im fünften Lauf der Superprestige baute die Nieder

23.12.2024Achtmalige Cross-Weltmeisterin Vos vor Comeback im Gelände

(rsn) – Erstmals seit fast zwei Jahren wird Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) wieder an einem Cross teilnehmen. Die 37-jährige Niederländerin plant für den 29. Dezember ihren Start beim Weltc

22.12.2024Van der Poel erteilt der Konkurrenz eine Lehrstunde

(rsn) – Er startete aus der dritten Reihe und lag schon nach etwas mehr als einer Minute in der ersten Abfahrt zur Kuil in Führung. Bei der Ausfahrt derselben setzte er sich unwiderstehlich ab: Mat

22.12.2024Van Aert muss seinen Cross-Auftakt verschieben

(rsn) – Am Montag hätten sich Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) beim Superprestige-Rennen in Mol das erste Mal in dieser Cyclocross-Saison geg

22.12.2024Alvarado mit kalten Händen zum achten Saisonsieg

(rsn) - Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) hat in und an der berühmten Kuil den Cross-Weltcup von Zonhoven gewonnen. Nach einem spannenden Rennen verwies sie Zoe Bäckstedt (Canyon –

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

17.12.2024Pidcock verzichtet in diesem Winter auf Crossrennen

(rsn) – Tom Pidcock wird in diesem Winter auf Einsätze im Gelände verzichten. Das teilte der 25-jährige Brite auf Instagram mit. “Am Sonntag habe ich mir meinen ersten Cyclocross dieser Saison

15.12.2024Vanthourenhout gewinnt Weltcup-Spektakelcross in Namur

(rsn) – Beim Weltcup in Namur sorgten der schwere Kurs und der Regen für ein spektakuläres Rennen mit vielen Stürzen, Chaos und konstant neuen Situationen. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen

15.12.2024Alvarado rettet sich beim Weltcup in Namur vor Brand ins Ziel

(rsn) - Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) hat in Namur bei nassen Bedingungen den dritten Weltcup der Saison gewonnen. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) fuhr nach schwachem Start

14.12.2024Vanthourenhout ist im Matsch von Herentals der König

(rsn) - Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat die X2O Badkamers Trofee in Herentals für sich entschieden und damit die Siegesserie seiner Mannschaft verlängert, die durch ihn und E

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine