Im Vuelta-Klassement vor zeitgleichem Carapaz

Mit seinem dritten Sieg spurtet Roglic wieder ins Rote Trikot

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Mit seinem dritten Sieg spurtet Roglic wieder ins Rote Trikot"
Primoz Roglic (Jumbo - Visma) trägt wieder das Rote Trikot der Vuelta a Espana. | Foto: Cor Vos

30.10.2020  |  (rsn) - Zu seinem dritten Etappensieg bei der diesjährigen Vuelta a Espana fuhr der Slowene Primoz Roglic (Jumbo – Visma). Im ansteigenden Finale in Suances am Golf von Biskaya spurtete der Titelverteidiger an allen seinen Kontrahenten vorbei und gewann souverän vor dem Österreicher Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) und dem Italiener Andrea Bagioli (Deceuninck – Quick Step).

"Es ist nie einfach, eine Etappe zu gewinnen, aber heute hatte ich die Beine", erzählte Roglic, der am Donnerstag 31 Jahre alt geworden war. Dank der Zeitgutschrift und weil Richard Carapaz (Ineos – Grenadiers) drei Sekunden nach ihm als Vierzehnter die Ziellinie in Suances überquerte, eroberte sich Roglic das Rote Trikot und die Gesamtführung zurück. "Das ändert aber für uns als Team nichts. Wir müssen weiterarbeiten und jetzt kommt ein bergiges Wochenende auf uns zu", sagte er mit Blick auf die beiden am Samstag und am Sonntag anstehenden schweren Bergetappen. Carapaz liegt zeitgleich auf Rang zwei der Gesamtwertung, Dritter ist nach wie vor der Ire Dan Martin (Israel Start-Up Nation) mit einem Rückstand von 25 Sekunden.

Grund zum Jubeln hatte auch Großschartner, der als Tageszweiter sein absolut bestes Ergebnis bei einer Grand-Tour-Etappe erzielte. "Es war richtig hektisch und ich habe das Hinterrad meiner Teamkollegen am Anfang des letzten Berges verloren. So musste ich mich von Position 80 nach vorne kämpfen“, berichtete der 26-Jährige, der hinter dem souveränen Roglic Zweiter wurde und im Gesamtklassement Rang sechs behauptete.

Der neue, alte Träger des Roten Trikots baute auch seine Führung in der Punktewertung aus. Sein Bergtrikot verteidigte der Franzose Guillaume Martin (Cofidis) ebenso wie der Spanier Enric Mas (Movistar) das Weiße Jersey des besten Nachwuchsfahrers.

So lief das Rennen:

Auf der 10. Etappe der Spanien-Rundfahrt ging es 185 Kilometer von Castro Urdiales nach Suances am Golf von Biskaya entlang. Die Strecke führte über die nördliche Atlantikküste der Iberischen Halbinsel und wurde noch von 157 Fahrern in Angriff genommen.

Vier davon griffen gleich am ersten Kilometer nach dem Ende der neutralisierten Phase an. Die erste Ausreißergruppe bestand aus dem Polen Michal Paluta (CCC), Brent Van Moer (Lotto Soudal), Alex Molenaar (Burgos – BH) sowie Pim Ligthart (Total Direct Energie). Wenig später versuchten dann Jonathan Lastra (Caja Rural – Seguros RGA) sowie Quentin Jauregui (AG2R La Mondiale) der Gruppe nachzufahren und kurz danach auch noch der Brite Alfred Wright (Bahrain – McLaren).

Doch lediglich der Spanier Lastra schaffte es, zum Quartett an der Spitze aufzuschließen, ehe die die Gruppe des Tages aufgrund eines Defektes wieder um einen Fahrer verringert wurde. Dieses Pech traf den Polen Paluta, der den Anschluss verlor und wie Jauregui und Wright wieder vom Feld eingeholt wurde.

Dem Spitzenquartett wurde dann ein großer Vorsprung von fast zwölf Minuten zugesprochen und der Belgier Van Moer sicherte sich sowohl den Zwischensprint als auch die einzige Bergwertung des Tages. 17 Kilometer vor der Ziellinie war die Gruppe des Tages wieder eingefangen, woraufhin sich einige Finisseure in Szene setzten.

Zuerst war es Willie Smit (Burgos – BH), und nachdem der Südafrikaner kurz vor der 10-Kilometer-Marke wieder gestellt wurde, probierten es Remi Cavagna (Deceuninck – Quick Step) und Ivo Oliveira (UAE - Team Emirates), dem Feld, aus dem sich unter anderem Sam Bennett (Deceuninck - Quick-Step) schon verabschiedet hatte. Fünf Kilometer vor dem Ziel musste dann der Portugiese den Franzosen ziehen lassen, wenig später war es aber dann auch um Cavagna geschehen.

Das Team Ineos Grenadiers führte das Feld auf die letzten drei Kilometer. Nach dem Teufelslappen war es dann Guillaume Martin (Cofidis), der mit einem langen Bergaufsprint versuchte, die Etappe abzuschießen, aber die großen Favoriten wie Roglic waren aufmerksam und spurteten noch am Franzosen vorbei.

Mit der größten Endgeschwindigkeit stürmte Roglic schließlich zu seinem schon dritten Etappensieg bei der diesjährigen Austragung, Zweiter wurde mit einigen Metern Abstand Großschartner vor Bagioli. Da zwischen den Fahrern kleine Lücken entstanden, wurde ab dem neuntplatzierten Jasper Philipsen (UAE - Team Emirates) ein Abstand von drei Sekunden genommen.

Damit luchste Roglic dem aktuellen Leader Carapaz dank des Sprintabstandes und der zehn eroberten Bonussekunden sogar das Rote Trikot ab. Die beiden liegen nun gleichauf an der Spitze zeitgleich, dank der besseren Tagesergebnisse musste der Ecuadorianer aber seine Spitzenposition abgeben.

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.01.2021Oberschenkelbruch: Barta muss sein EF-Debüt verschieben

(rsn) - Mit einem starken Auftritt bei der Vuelta a Espana sicherte sich Will Barta spät noch einen Einjahresvertrag bei EF Education - Nippo, nachdem bereits in der ersten Saisonhälfte feststand, d

03.12.2020Vuelta-Sieger Roglic gewinnt den Vélo d´Or

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat erstmals in seiner den Velo d´Or gewonnen, mit dem das französische Velo-Magazin den besten Fahrer des Jahres auszeichnet. An der Abstimmung beteiligen sich

17.11.2020Bilden Froome und Daniel Martin 2021 eine Tour-Doppelspitze?

(rsn) - Mit der Verpflichtung des viermaligen Tour-de-France-Gewinners Chris Froome hofft Israel Start-Up Nation, bei der kommenden Frankreich-Rundfahrt um den Gesamtsieg kämpfen zu können. Allerdin

15.11.2020Spekenbrink will 2021 den erfolgreichen Jugendtrend fortsetzen

(rsn) - Nach dem Weggang von Tom Dumoulin zu Jumbo - Visma sagten nicht wenige Beobachter dem Team Sunweb ein schwieriges Jahr voraus. Doch der Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink kann trotz Corona

12.11.2020Die Vuelta, das waren gigantische drei Wochen

(rsn) – Heute melde ich mich im Rahmen meines Blogs zum letzten Mal. Am Sonntag ging für mich die Vuelta a Espana zu Ende, meine erste Grand Tour. Und ich muss sagen, dass ich gut aus ihr herausge

11.11.2020Zimmermann besteht in Spanien seine Reifeprüfung

(rsn) – Mit Erfolg bestritt Georg Zimmermann (CCC) seine erste dreiwöchige Landesrundfahrt. Der 23-jährige Bayer absolvierte bei der Vuelta a Espana eindrucksvolle drei Wochen und landete als best

10.11.2020De Gendt wehrt sich gegen Vergleiche mit Deceuninck

(rsn) - Auch wenn Tim Wellens mit seinen beiden Etappensiegen bei der Vuelta a Espana die Saisonbilanz von Lotto Soudal noch aufgebessert hat, so stehen für den belgischen Rennstall doch nur zwölf E

10.11.2020Martens: “Roglic hat die Vuelta durch mentale Stärke gewonnen“

(rsn) - Als Primoz Roglic (Jumbo - Visma) am Sonntag als Gewinner der 75. Vuelta a Espana geehrt wurde, konnte auch Paul Martens mitjubeln. Erstmals in seiner langen Karriere war der Routinier in eine

09.11.2020Im kommenden Jahr will Mas bei der Vuelta Rot statt Weiß

(rsn) - Auf Platz fünf der Gesamtwertung war Enric Mas nicht nur bester Movistar-Profi der 75. Vuelta a Espana, sondern auch stärkster Spanier. Damit wiederholte der 25-Jährige auch sein Ergebnis v

09.11.2020Guillaume Martin beendet Vuelta-Debüt auf dem Podium

(rsn) - Gleich bei seinem Vuelta-Debüt landete Guillaume Martin in Madrid auf dem Podium. Der Cofidis-Neuzugang sicherte sich souverän das Bergtrikot der letzten Grand Tour des Jahres und ist damit

09.11.2020Carapaz erbringt den Beweis: Giro-Sieg 2019 war kein Zufall

(rsn) - Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) hat alles gegeben. Als er am Samstag auf dem Weg hinauf zum Alto de la Covatilla knapp drei Kilometer vor dem Ziel attackierte, brachte er Primoz Roglic (Jum

09.11.2020Roglic und Ackermann können mit gutem Gefühl in den Urlaub

(rsn) - Wie schon die Tour de France und der Giro d`Italia war auch bei der Vuelta a Espana der Kampf um den Gesamtsieg bis zum Schlusswochenende voller Spannung. Wir ziehen nach den 18 Etappen Bilan

Weitere Radsportnachrichten

23.02.2025Wollaston surft auf einer Erfolgswelle, Zanetti Zweite

(rsn) – Die Neuseeländerin Ally Wollaston hat die 3. Auflage der Clásica de Almeria (1.1) für sich entschieden. Die 24-Jährige vom Team FDJ - Suez gewann nach 133,1 Kilometern von Almeria nach R

23.02.2025Schachmann gelingt an der Algarve “ziemlich solider Auftakt“

(rsn) - Zum dritten Mal in seiner Karriere beendete Maximilian Schachmann (Soudal – Quick Step) die Algarve-Rundfahrt in den Top Ten. Rang sieben im Jahr 2018 folgte der zweite Platz 2020 und nun li

23.02.2025Scaroni wehrt Buitragos Angriff ab und gewinnt Tour des Alpes-Maritimes

(rsn) - Christian Scaroni (XDS – Astana) hat die 57. Auflage der Tour des Alpes-Maritimes (2.1) für sich entschieden. Nachdem er die gestrige Etappe vor Santiago Buitrago (Bahrain Victorius) gewonn

23.02.2025Vingegaard erobert mit Zeitfahrsieg Gelb, Schachmann Fünfter

(rsn) – Mit einem starken Finale hat sich Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) nicht nur das abschließende Zeitfahren, sondern auch den Gesamtsieg bei der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) gesicher

23.02.2025Bilbao dreht am Jebel Hafeet die Zeit zurück

(rsn) - Meide jeden unter 30, so könnte das Motto der UAE Tour lauten. Denn die seit 2019 ausgetragene WorldTour-Veranstaltung in den Emiraten ist kein Rennen für die Routiniers im Feld. Immer wiede

23.02.2025Nieuwenhuis holt sich in Oostmalle den letzten Cross der Saison

(rsn) – Der letzte Sieger der diesjährigen Cross-Saison heißt Joris Nieuwenhuis (Ridley Racing). Beim Sluitingsprijs Oostmalle (C1) in der Provinz Antwerpen setzte sich der 29-jährige Niederländ

23.02.2025Barrenetxea schnappt sich mit resolutem Sprint die Schlussetappe

(rsn – Jon Barrenetxea (Movistar) hat zum Abschluss der 71. Andalusien-Rundfahrt (2.Pro) für den zweiten spanischen Tagessieg in Folge gesorgt. Der 24-Jährige setzte sich auf der abschließenden 5

23.02.2025Cant verpasst in ihrem letzten Rennen knapp das Podium

(rsn) – Beim letzten Stelldichein der Querfeldein-Spezialistinnen in dieser Saison hat Lucinda Brand (Baloise Glowi Lions) den Sluitingsprijs von Oostmalle (C1) gewonnen. Die Niederländerin setzte

23.02.2025Pogacar stürmt am Jebel Hafeet zum dritten Gesamtsieg

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) auch die zweite Bergetappe der UAE Tour (2.UWT) für sich entschieden und souverän seinen dritten Ges

23.02.2025UAE Tour: Ineos verliert zwei Fahrer mit Schlüsselbeinfrakturen

(rsn) – Carlos Rodriguez hat sich bei einem Sturz auf der 6. Etappe der UAE Tour eine Schlüsselbeinfraktur zugezogen, wie sein Team Ineos Grenadiers in den Sozialen Medien mitteilte. Der Spanier is

23.02.2025Gestürzt: Behrens, Froome und de Kleijn müssen UAE Tour aufgeben

(rsn) – Nach nur wenigen Kilometern der Schlussetappe der UAE Tour hat U23-Weltmeister Niklas Behrens in Folge eines Sturzes das Rennen aufgeben müssen. Das bestätigte sein Team Visma – Lease a

23.02.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Rwanda (2.1, RWA)