Die Hausberge der Radprofis - Teil 4: Tobias Nolde

Der Kehltal-Anstieg: Blick über den Thüringer Wald als Lohn

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Der Kehltal-Anstieg: Blick über den Thüringer Wald als Lohn"
Ausblick vom Skilift in Oberhof | Foto: Tobias Nolde

15.06.2020  |  (rsn) – Der Thüringer Wald bietet Radsportlern viele Möglichkeiten, um die Kletterfähigkeiten zu testen. Eine davon ist der Kehltal-Anstieg nach Oberhof. In dem als Wintersportzentrum bekannten Ort im Landkreis Schmalkalden-Meiningen wurde auf der Schlussetappe der Deutschland Tour 2019 eine Bergwertung ausgetragen, 2012 fand in Oberhof ein Bergzeitfahren im Rahmen der Thüringen-Rundfahrt der U23 statt.

Der rund 30 Kilometer nördlich lebenden Tobias Nolde (P&S Metalltechnik), zuletzt Sieger auf dem Sachsenring, nennt den fünf Kilometer langen und im Schnitt knapp fünf Prozent steilen Anstieg seinen Hausberg. “Er eignet sich nicht nur für die verschiedenen Trainingsprogramme ideal, sondern ist, mitten im Thüringer Wald, auch landschaftlich sehr schön gelegen“, erklärte Nolde gegenüber radsport-news.com.

Insgesamt gibt es vier Möglichkeiten, den Gipfel auf 825 Metern Höhe zu erreichen. “Die schönste Variante ist wahrscheinlich die, die auch im letzten Jahr bei der Deutschland Tour gefahren wurde, an der Skischanze vorbei. Die schwierigste Seite ist aber der Kehltal-Anstieg, wenn man vom Ilmtal kommt. Da geht es erst relativ flach mit zwei Prozent los, aber hinten raus wird der Berg immer steiler, bis zu 10 Prozent“, erzählte Nolde.

Den Asphalt auf allen vier Straßen nannte der 21-Jährige “hervorragend“. Einzig der Verkehr, wenn man von Zella-Mehlis aus startet, könnte störend sein, da von dort aus nur eine Bundesstraße nach Oberhof führt. “Da würde ich dann doch den kleinen, aber schönen Umweg über den Ruppberg empfehlen“, so Noldes Tipp. Da der Anstieg auch fast ausschließlich durch ein Waldgebiet führt, "hat man auch nicht das Gefühl, dass der Berg nie enden wird, das ist für den Kopf ganz gut.“

Nolde befährt den Kehltag-Anstieg mit seiner Trainingsgruppe zumeist zur Mitte einer Tageseinheit, “gerne auch von verschiedenen Seiten.“ Der Grund: "So hat man immer eine Stunde Zeit, um seine Beine in Schwung zu bringen und eine Stunde, um sich auszufahren".

Als Rast eignet sich nach erfolgreicher Kletterarbeit eine Pause beim Skilift. “Da gibt es leckeren Kuchen und man hat einen großartigen Blick über den Thüringer Wald“, verriet Nolde abschließend.

 

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