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09.10.2019 | (rsn) - Der Radsport-Weltverband hat es im Sommer 2016 für seine Weltmeisterschaften vorgemacht, einzelne Rennen sind über die Jahre nachgezogen - und jetzt auch die erste komplette Rennserie: Gleiches Preisgeld für Männer und Frauen. Die belgische DVV Trofee schüttet ab diesem Cross-Winter erstmals dieselben Beträge für beide Geschlechter aus.
25.000 Euro bekommt die Gesamtsiegerin künftig, 15.000 Euro die Gesamtzweite und 10.000 Euro die Gesamtdritte. Im Vorjahr waren es noch 10.000, 7.000 und 5.000 Euro für die Top 3. Das Preisgeld staffelt sich weiterhin abwärts bis Platz 15 der Gesamtwertung, der nun 500 Euro wert ist, während er 2018/2019 nur 100 Euro brachte.
Preisgeld-Einbußen gibt es dafür bei den Männern, da sie dasselbe Geld bekommen sollen, wie die Frauen. Bisher hatte der Gesamtsieger 30.000 Euro bekommen, der Gesamtzweite 20.000 und der Gesamtdritte 15.000 Euro.
Plötzlich ist es wieder die UCI, die nachziehen muss
Einzelne Laufsiege werden in Zukunft 1.400 Euro wert sein, Platz zwei 720 Euro und Platz drei 500 Euro - ebenfalls für Männlein wie Weiblein. Am jeweiligen Renntag geht das Preisgeld aber nicht nur bis Platz 15 sondern bis Platz 20 hinunter.
Die Superprestige-Serie soll am Donnerstag ihre neue Preisgeld-Staffelung vorstellen, die ebenfalls auf finanzielle Gleichberechtigung der Geschlechter setzt und wohl ähnlich aussehen dürfte, wie die der DVV Trofee. Im Weltcup gibt es für die Gesamtwertung ebenfalls dieselben Preisgelder für Männer und Frauen, bei den einzelnen Weltcup-Läufen aber wird unter den Männern noch etwa doppelt so viel Geld ausgeschüttet, wie unter den Frauen. In zwei Jahren soll auch das nicht mehr der Fall sein.
"Die Fans finden Frauenrennen spannender"
Die Gleichschaltung der Preisgelder, so erklärte Christophe Impens vom DVV-Trofee-Organisator Golazo laut Het Nieuwsblad, sei aber kein Akt der Gleichberechtigung, sondern "ein logischer Schritt", der auf wirtschaftlichen Gründen basiert. "Die Popularität des Frauen-Cross ist enorm gestiegen. Das hört man auch, wenn man mit den Cross-Fans spricht. Sie finden die Rennen viel spannender (als die der Männer, Anm. d. Red.). Es gibt auch viel mehr Siegkandidaten als bei den Männern, und das in einem internationaleren Feld."
Diese Aussagen passen zu den Untersuchungen eines belgischen Professors an der Fakultät für Economy & Business an der KU Leuven. Daam Van Reeth vergleicht seit Jahren die Einschaltquoten von Radrennen und hat gegen Ende der vergangenen Cross-Saison erstmals höhere Zuschauerzahlen für die Frauen- als für die Männer-Rennen der großen Cross-Serien feststellen können.
Während in Sachen Preisgeld also bald Fairness herrscht, gilt das für Startgelder noch nicht. Dort werden die Stars der Männer-Szene weiterhin großzügiger entlohnt, als die der Frauen. Ein wenig Arbeit ist also noch zu tun.
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