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Buchmann Vierter, Kämna Sechster am Prat d’Albis

Simon Yates und Pinot die Besten in den Pyrenäen

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Simon Yates und Pinot die Besten in den Pyrenäen"
Simon Yates (Mitchelton - Scott) hat die 15. Tour-Etappe gewonnen. | Foto: Cor Vos

21.07.2019  |  (rsn) – Simon Yates (Mitchelton - Scott) und Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) sind die Pyrenäenkönige der 106. Tour de France. Während der Brite seine zweite Etappe gewann, unterstrich der Franzose am Sonntag in der Gruppe der Favoriten erneut seine Vormachtstellung am Berg. 33 Sekunden hinter dem 26-jährigen Yates überquerte Pinot als Zweiter die Ziellinie am Prat d’Albis oberhalb von Foix, der erstmals im Tour-Programm stand.

"Es war ein extrem harter Tag vom Start bis zum Ziel. Aber ich mag solche Rennen, denn ich liebe es, aggressiv zu fahren. Ich wusste, dass wir heute eine Chance auf den Tagessieg hatten und deshalb habe ich diese Chance mit beiden Händen ergriffen", freute sich der Vuelta-Gewinner 2018 im Ziel. Yates machte sich am vorletzten Berg, der Mur de Péguère, auf die Verfolgung des alleine an der Spitze fahrenden Simon Geschke (CCC Team).

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Am Gipfel erreichte er den Deutschen, danach arbeiteten die beiden in der Anfahrt auf den Schlussanstieg gut miteinander: "Die Zusammenarbeit mit Simon hat mir geholfen, aber als ich merkte, dass sie von hinten näherkamen, musste ich eine Entscheidung treffen und die hieß alleine dem Ziel entgegen zu fahren." 8,7 Kilometer vor dem Ziel ließ er Geschke dann stehen.

Hinter dem Solisten war Pinot fast noch eindrucksvoller unterwegs als tags zuvor am Col du Tourmalet. Sechs Kilometer vor der Bergankunft verschärfte er das Tempo und schüttelte nach und nach alle Konkurrenten aus ab. "Das war eine tolle Etappe. Ich hatte gute Beine. Wir sind wieder näher an die Spitze herangekommen", erzählte der 29-Jährige. Am längsten konnten Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) und Egan Bernal (Ineos) das Hinterrad des Franzosen halten. “Pinot war doch ein bisschen zu stark für alle anderen, würde ich behaupten. Aber mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden“, sagte der Ravensburger, der als Vierter mit 51 Sekunden Rückstand auf den Sieger am Prat d’Albis die Ziellinie überquerte, der ARD.

Vor Buchmann konnte sich noch Mikel Landa (Movistar) zeitgleich hinter Pinot, der den Spanier kurz vor dem Ziel noch gestellt hatte, den dritten Rang sichern. Bernal wurde Fünfter (+0:51) vor Lennard Kämna (Sunweb), der wie Yates in der großen Fluchtgruppe mitgemischt hatte, um starker Etappensechster (+1:03) zu werden.

Erstmals büßte Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) als Tageselfter (+1:49) Zeit auf seine schärfsten Konkurrenten im Kampf um das Gelbe Trikot ein. Der Franzose musste auf den letzten beiden Kilometern dem hohen Tempo Tribut zollen. In der Gesamtwertung liegt er nun 1:35 Minuten vor Titelverteidiger Geraint Thomas (Ineos) und 1:47 Minuten vor Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma / + 1:47), die ebenfalls Probleme hatten dem Tempo der Gruppe um Pinot zu folgen. Der Groupama-Kapitän rückte als neuer Gesamtvierter auf 1:50 Minuten an seinen Landsmann Alaphilippe heran. Bernal (+2:02) und Buchmann (+ 2:14) verloren jeweils eine Position, konnten sich aber um jeweils eine Minute näher an das Gelbe Trikot heranschieben.

So lief das Rennen:

4.700 Höhenmeter auf 185 Kilometern warteten auf das Peloton auf der 15. Etappe der 106. Tour de France, die das Feld von Limoux nach Foix führte. Erstmals wurde in der Pyrenäenstadt der Anstieg nach Prat d’Albis erklommen.

Bei zahlreichen frühen Attacken zog sich das Feld schnell in die Länge, ohne dass sich in der ersten Rennstunde eine Gruppe lösen konnte.

Nachdem sich das Feld schon mehrere Gruppen aufgeteilt hatte, löste sich dann eine 36-köpfige Spitzengruppe, der auch Nairo Quintana (Movistar), Patrick Konrad (Bora – hansgrohe), Romain Bardet (AG2R La Mondiale) sowie Vincenzo Nibali (Bahrain – Merida) angehörten. Immer wieder wechselte die Konstellation in der Spitzengruppe, die sich immer wieder aufteilte und neu zusammenfand. Dahinter übernahm im Feld nur langsam das Team des Gelben Trikots die Nachführarbeit, so dass Quintana wieder auf zwei Minuten an Alaphilippe in der Gesamtwertung heranfuhr.

Die erste Bergwertung des Tages holte sich der Kanadier Michael Woods (EF Education First), der ebenfalls in der extrem stark besetzten Fluchtgruppe dabei war. Den Zwischensprint in Tarascon-sur-Ariège gewann Michael Matthews (Sunweb) vor Nils Politt (Katusha – Alpecin). Am Porte de Lers schnappte sich Bardet zehn Punkte vor Geschke, der sich an der Mur de Péguère absetzte und den Gipfel knapp vor Simon Yates überquerte. Dahinter attackierte 40 Kilometer vor dem Ziel dann Landa aus dem Feld der Favoriten. Der Spanier kämpfte sich mit Hilfe seiner Teamkollegen Marc Soler und Andrey Amador an die ersten Verfolger von Geschke und Yates heran.

Mit einem Vorsprung von 1:40 Minuten ging das Duo in den Schlussanstieg und hatte 3:00 Minuten auf die Gruppe der Favoriten rund um Alaphilippe. 8,7 Kilometer vor dem Ziel schüttelte dann der Brite seinen deutschen Namensvetter ohne ersichtliche Mühe ab. Dahinter machte Landa Sekunde um Sekunde gut. Im immer kleiner werdenden Feld führten die letzten ihre Kapitäne dann auch in die Schlusssteigung. Wie schon am Tourmalet war es David Gaudu (Groupama – FDJ), der mit seiner Arbeit die ersten Spitzenfahrer aus der Gruppe schütteln konnte.

Auch der Gesamtsiebte Rigoberto Uran (EF Education First) hatte früh seine Schwierigkeiten, dem Tempo zu folgen. Sechs Kilometer vor der Bergankunft verschärfte Pinot das Tempo. Alaphilippe Bernal und Buchmann reagierten, wogegen Thomas reißen lassen musste. Einen Kilometer später konnte auch der Träger des Gelben Trikots nicht mehr folgen und fiel kurz darauf noch weiter zurück. Wenig später schüttelte Pinot mit Buchmann und Bernal seine letzten Begleiter ab. Er fuhr zu Landa auf, während an der Spitze Simon Yates ungefährdet seinen zweiten Tour-de-France-Tagessieg einfuhr

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