Italiener sieht sich als Sieger der 3. Giro-Etappe

Viviani: “Ich bin von dieser Entscheidung völlig enttäuscht“

Foto zu dem Text "Viviani: “Ich bin von dieser Entscheidung völlig enttäuscht“"
Elia Viviani (Deceuninck - Quick-Step) | Foto: Cor Vos PRÜFEN

14.05.2019  |  (rsn) - Als er in Orbetello aus dem Truck der Video-Kommissäre stieg, schwieg Elia Viviani (Deceuninck - Quick-Step). Aus der Miene des Italienischen Meisters ließ sich aber ablesen, was in ihm vorgehen musste, nachdem ihm der Sieg auf der 2. Giro-Etappe aberkannt worden war. Zuvor hatte Viviani im Sprint seinen Landsmann Matteo Moschetti (Trek - Segafredo) mit einer Welle fast zu Sturz gebracht, was die Jury zum Anlass nahm, den 30-Jährigen zu distanzieren.

Bei seinem Team sorgte das harte, aber durchaus nachvollziehbare Urteil für Empörung. "Wenn sie ihn dafür disqualifizieren (distanzieren, d. Red.), werden sie in den nächsten Sprints viel zu tun haben, denke ich. Aber wir werden sehen. Sie müssen entscheiden, und wir müssen abwarten“, sagte etwa Sportdirektor Rick Van Slycke, nachdem Team-Manager Patrick Lefevere auf Twitter gewohnt pointiert kommentiert hatte: "Was für eine lächerliche Entscheidung der UCI-Jury", so der Belgier.

"Wenn man sich den Sprint anschaut, wird man es sehen“, so Van Slycke und meinte damit: Man würde erkennen, dass Viviani sich nicht regelwidrig verhalten habe. "Er kam von Ackermanns Hinterrad und zog nach links. Er hat Moschetti nicht gesehen und Moschetti war hinter ihm. Dann fährt Elia seine Linie und jetzt disqualifizieren sie ihn“, erklärte er.

Diese Sichtweise stieß allerdings längst nicht überall auf Zustimmung. Moschettis Sportdirektor Kim Andersen etwa befand gegenüber Het Nieuwsblad, dass es sich um "ein klares Foul" an Moschetti gehandelt habe. Tatsächlich befand sich der Italiener nicht hinter Viviani, sondern praktisch auf gleicher Höhe mit diesem und geriet eben dadurch so sehr in die Bredouille.

Auf der Homepage seines Teams äußerte sich Viviani am Abend dann doch noch zur Sache. “Ich bin von dieser Entscheidung völlig enttäuscht. Gestern (2. Etappe, d. Red.) habe ich im Finale einen Fehler gemacht und mich heute darauf konzentriert, mein Bestes zu geben. Wie man sehen konnte, überquerten alle anderen Sprinter die Linie hinter mir“, sagte der Deceuninck-Profi, der nun weiter auf seinen sechsten Giro-Etappensieg warten muss, ohne sich allerdings detaillierter zur strittigen Szene zu äußern.

“Es gab starken Gegenwind, deshalb bin ich spät angetreten. Ich war wirklich froh, den Sieg errungen zu haben, aber dann kam diese Entscheidung und alles, was ich jetzt tun kann, ist mich auf den nächsten Sprint zu konzentrieren und dieses Trikot an die Spitze einer Tageswertung zu bringen“, kündigte Viviani an, es weiter probieren zu wollen. Genügend Gelegenheiten dürften sich ihm noch bieten - wenn auch wohl nicht auf dem heutigen, 235 Kilometer langen Abschnitt, dessen Finale in Frascati mit zwei ansteigenden Kilometern und durchschnittlichen Steigung von vier Prozent endet und eine Angelegenheit für Puncheure werden dürfte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.10.2019Martens wurmt Roglics verpasster Giro-Sieg

(rsn) - Nach 60 Renntagen beendete Paul Martens vor drei Wochen beim belgischen Eintagesrennen Binche - Chimay - Binche ein Radsportjahr, in dem er sich wieder in den Dienst der Mannschaft gestellt ha

01.08.2019Sieg in der Wallonie: Cimolai kämpft sich aus Lebenskrise

(rsn) - Davide Cimolai (Israel Cycling Academy) hat sich aus einer Lebenskrise gekämpft und ist bei der Tour de Wallonie (2.HC) auch sportlich wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Italiener

10.07.2019Dumoulins Knieverletzung schlimmer als gedacht

(rsn) - Tom Dumoulins Knieverletzung, die ihn beim Giro d`Italia zum Ausstieg und auch zur Absage der Tour de France zwang, ist schlimmer als befürchtet. Wie die niederländische Zeitung De Telegraa

05.06.2019Wird Lopez für Schlag gegen Zuschauer doch noch bestraft?

(rsn) - Im laufenden Giro d´Italia entging Miguel Angel Lopez (Astana) einer Strafe, als er im letzten Anstieg der Italien-Rundfahrt von einem Zuschauer zu Boden gerissen worden war und diesen deshal

04.06.2019Giro d´Italia 2019: Analyse, Tops & Flops

(rsn) - Im gemeinsamen Podcast von radsport-news.com und meinsportpodcast.de werfen Malte Asmus, Eric Gutglück und Marc Winninghoff einen Blick zurück auf den 102. Giro d’Italia, der mit dem über

04.06.2019Martens: “Movistar hatte immer alles unter Kontrolle“

(rsn) - Zum erhofften Gesamtsieg hat es nicht gereicht, aber Jumbo - Visma scheint auch mit dem dritten Platz von Primoz Roglic beim Giro d’Italia zufrieden zu sein. Routinier Paul Martens etwa, der

04.06.2019Bora - hansgrohe kehrt mit vielen Lorbeeren vom Giro zurück

(rsn) - Mit drei Etappensiegen, dem Maglia Ciclamino sowie einem sechsten Gesamtrang kehrte das deutsche Team Bora - hansgrohe vom 102. Giro d’Italia zurück. Zudem erreichten alle acht Fahrer am

03.06.2019Startet der Giro 2020 im Zwift-Stil?

(rsn) - Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach der Giro d’Italia 2020 mit einem “virtuellen Zeitfahren“, vergleichbar den Zwift-Wettbewerben, beginnen könnte. Möglicherweise handelt es

03.06.2019Gazzetta: Team Ineos will Carapaz´ Gehalt verzehnfachen

(rsn) – Mit Chris Froome und Geraint Thomas hat das Team Ineos die Tour-Sieger der vergangenen vier Jahre in seinen Reihen. Dazu kommen mit den aufstrebenden Egan Bernal und Pavel Sivakov zwei Talen

03.06.2019Cipollini: “Ackermann ist der perfekte Athlet“

(rsn) - Mario Cipollini hält Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) nach dessen Auftritt beim 102. Giro d’Italia für einen potenziellen Mailand-Sanremo-Gewinner. "Ackermann ist der perfekte Athlet un

03.06.2019Roglic empfindet seinen dritten Platz wie einen Sieg

(rsn) - Nach einer grandiosen ersten Giro-Hälfte mit den Siegen in den beiden Zeitfahren und vier Tagen im Rosa Trikot lief bei Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seit der 15. Etappe mit dem schlecht orga

03.06.2019Nibali: “Ich habe nichts zu bereuen“

(rsn) - Zwar machte Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) im abschließenden Zeitfahren des 102. Giro d’Italia nochmals deutlich Boden gegenüber Richard Carapaz (Movistar) gut. Die 49 Sekunden, die de

Weitere Radsportnachrichten

13.08.2025Denk hofft mit Evenepoel auf den Sagan-Effekt

(rsn) – Ralph Denk hat sich im Podcast ´Sport am Samstag´ beim Deutschlandfunk zur Verpflichtung von Remco Evenepoel durch sein Team Red Bull – Bora – hansgrohe geäußert und dabei die rund u

13.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

13.08.2025Waerenskjold mit perfektem Timing zu Sieg Nr. 1 seit dem Omloop

(rsn) – Sören Waerenskjold (Uno-X Mobility) hat den erwarteten Massensprint am Ende der 2. Etappe der Tour of Denmark (2.Pro) in Gladsaxe gewonnen. Der 25-jährige Norweger setzte sich am Ende des

13.08.2025Banks fordert Modernisierung der Anti-Doping-Regularien

(rsn) – Die Britin Elizabeth ´Lizzy´ Banks hat in einem rund 13.000 Wörter umfassenden Blogpost auf ihrer Website die Geschichte ihres vergeblichen Kampfes gegen eine zweijährige Dopingsperre au

13.08.2025Zanetti sprintet auf Kopfsteinpflaster bergauf zum zweiten Saisonsieg

(rsn) – Linda Zanetti (Uno-X Mobility) hat im gepflasterten Bergaufsprint von Chelm die 2. Etappe der Tour de Pologne Women (2.1) gewonnen. Die Schweizerin setzte sich dabei vor der Französischen M

13.08.2025Vingegaard mit starkem Kletter-Ensemble zur Vuelta a Espana

(rsn) – Das niederländische Team Visma – Lease a Bike wird, angeführt von Jonas Vingegaard, mit einer Fahrerauswahl in die Vuelta a Espana (2.UWT) starten, die voll auf den Kampf um den Gesamtsi

13.08.2025Vollering muss Tour de Romandie kurzfristig absagen

(rsn) - Die dreitägige Tour de Romandie der Frauen (2.WWT) wird am Freitag ohne Titelverteidigerin Demi Vollering (FDJ - Suez) beginnen. Das gaben die Veranstalter am Mittwoch bekannt. Die Niederlän

13.08.2025Dainese zu Soudal, Jayco verpflichtet Italienischen Meister Conca

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

13.08.2025TCA fordert Knochendichte- und REDS-Screenings von der UCI

(rsn) – Die unabhängige Unternehmung zur Vertretung der Interessen von weiblichen Radprofis, The Cyclists Alliance (TCA), hat mit ihrer Präsidentin Grace Brown einmal mehr die UCI dazu aufgeforder

13.08.2025Pidcock fährt zur Vuelta mit Ambitionen in der Gesamtwertung

(rsn) - Tom Pidcock (Q36.5) will nach seinem 16. Platz beim Giro d´Italia im Mai und Rang 13 bei der Tour de France 2023 bei der am 23. August im Piemont in Italien beginnenden Vuelta a Espana erneut

13.08.2025Jakobsen in Dänemark endlich zurück im Peloton

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist knapp fünf Monate nach seinem Aus beim Classic Brügge-De Panne am 26. März wieder zurück im Renngeschehen. Bei der Dänemark-Rundfahrt (2.Pro) kehr

13.08.2025Kopecky im Pause-Modus: WM-Start bleibt fraglich

(rsn) – Während Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) sein Regenbogentrikot Ende September in Ruanda verteidigen will, ist der Start von Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) bei den

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Maurice (2.2, 000)
  • Tour of Szeklerland (2.2, ROU)
  • PostNord Tour of Denmark (2.Pro, DEN)