Kolumbianer gewinnt 4. Katalonien-Etappe

Lopez schüttelt alle ab und stürmt ins Führungstrikot

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Miguel Angel Lopez (Astana) jubelt im Ziel der 4. Etappe der Katalonien-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

28.03.2019  | 

(rsn) - Bei der gestrigen Bergankunft reichte es für Miguel Angel Lopez (Astana) noch nicht zum Sieg, 24 Stunden später schlug der Kolumbianer dafür am Ende der 4. Etappe der Katalonien-Rundfahrt zu. Mit mehreren Attacken im zwölf Kilometer langen Schlussanstieg schüttelte der 25-jährige Lopez zunächst seine Konkurrenten im Kampf um den Gesamtsieg ab, um zu den beiden Ausreißern Gregor Mühlberger (Bora - hansgrohe) und Marc Soler (Movistar) vorzufahren und den Österreicher sowie den Spanier mit einem Antritt auf dem letzten Kilometer auch noch abzuschütteln.

"Es ist gut, dass das Team jeden Tag hart arbeitet. Sie haben mich beschützt und sich immer um mich gekümmert. Das war sehr wichtig und heute habe ich mich gut gefühlt, hatte die Beine um zu attackieren“, sagte Lopez, der bei der gestrigen Bergankunft in Vallter 200 mit zwei Sekunden Rückstand Fünfter geworden war, im Siegerinterview. Mit seinem zweiten Saisonsieg übernahm der Etappengewinner auch die Führung im Gesamtklassement, in dem er sich vom sechsten auf den ersten Platz verbesserte.

Lopez liegt hier nun 14 Sekunden vor Adam Yates (Mitchelton - Scott) und 17 vor Egan Bernal (Sky), die auf den Plätzen fünf und vier ins Ziel kamen, zeitgleich hinter Mühlberger, der mit 16 Sekunden Rückstand Tageszweiter wurde. Dritter in La Molina wurde Soler. Im Kampf um das weiß-grüne Trikot aussichtsreich positioniert ist aber auch noch Nairo Quintana (Movistar), der 25 Sekunden hinter seinem Landsmann Gesamtvierter ist, nachdem er mit 19 Sekunden Rückstand auf Rang sechs in La Molina ankam.

Angesichts des knappen Vorsprungs rechnet auch Lopez mit einer Entscheidung erst am Schlusstag, wenn die Rundfahrt in Barcelona endet. “Der Kampf wird weitergehen und ich denke, ich bin in guter Verfassung. Wichtig ist, dass es morgen ruhiger zugehen wird. Wir werden uns erholen und sicherlich bis zum letzten Tag kämpfen“, kündigte er an.

So lief das Rennen…

Auf der kurzen, aber mit vier schweren Bergen gespickten Etappe löste sich in der Abfahrt vom Coll de Coubet (1. Kat.), wo sich De Gendt aus dem Feld heraus den Bergpreis und damit zehn Punkte für das Bergtrikot sicherte, eine 24 Fahrer starke Gruppe um das Bora-hansgrohe-Duo Mühlberger und Maximilian Schachmann und fuhr sich im folgenden Berg, dem fast 20 Kilometer langen Port de la Creueta (H.C.), einen Maximalvorsprung von rund fünf Minuten heraus.

Im Feld sorgte vor allem Team Sky für Tempo, wobei die Fans ein ungewohntes Bild sahen, weil nämlich Chris Froome an der Spitze der Verfolger für Tempo sorgte. Am Gipfel des zweiten Berges des Tages war die große Gruppe auf ein Führungstrio geschrumpft, bestehend aus Mühlberger, Carlos Verona (Movistar), der den Bergpreis und die damit verbundenen 26 Punkte gewann, sowie dme Neuseeländer Patrick Bevin (CCC Team).

Rund 28 Kilometer vor dem Ziel fanden die Ausreißergruppen aber wieder zusammen, ehe dann Soler und Mühlberger bei der ersten Überquerung des Anstieges nach La Molina davonzogen. Zuerst ging es über die Südseite hinauf in das Wintersportgebiet. Das Duo konnte schnell einen relativ komfortablen Vorsprung herausfahren, der am Fuß des zwölf Kilometer langen und 4,5 Prozent steilen Schlussanstiegs immerhin rund 2:40 Minuten auf die Verfolger um Schachmann und Verona betrug. Doch dieser Gruppe saß bereits das von Sky angeführte Feld im Nacken, aus dem De Gendt an seinem letzten Tag im Führungstrikot herausfiel. Immerhin konnte der Belgier seine Spitzenposition in der Bergwertung festigen.

Nachdem Schachmann und der Rest der Gruppe gestellt worden war, dampften Bernals Helfer mit hohem Tempo das Feld weiter hinter Soler und Mühlberger hinterher und verringerten den Rückstand auf die beiden Ausreißer in Windeseile. 7,5 Kilometer vor dem Ziel konterte Bernal eine Attacke von Lopez, der kurz zuvor weggezogen war. Wie schon gestern konnten Quintana und Adam Yates folgen. Der Brite wiederum erhielt kurz darauf Unterstützung durch seinen Zwillingsbruder und Teamkollegen Simon, der gemeinsam mit Steven Kruijswijk (Jumbo - Visma) zur Gruppe aufgeschlossen hatte.

Aus der hatte sich Lopez, kurzzeitig begleitet von Guillaume Martin (Wanty - Groupe Gobert), einem Fahrer der ursprünglichen Spitzengruppe, erneut abgesetzt. Er schloss gut vier Kilometer vor dem Ziel zu Mühlberger und Soler auf und übernahm sofort die Spitze. Dahinter lösten sich auf den letzten drei Kilometern Adam Yates und Bernal aus der ersten Verfolgergruppe. Auf dem letzten, nach einer kleinen Abfahrt, wieder ansteigenden Kilometer, verlor Mühlberger den Anschluss an seine beiden Begleiter.

Als Lopez 600 Meter vor dem Ziel mit einem trockenen Antritt Soler loswurde, war die Entscheidung über den Tagessieg gefallen. Der Spanier musste auf den letzten Metern auch noch Mühlberger an sich vorbeiziehen lassen, der sich über sein bisher bestes Saisonergebnis freuen konnte. Bernal und Adam Yates kamen zwar zeitgleich dahinter ins Ziel, verpassten als Vierter und Fünfter allerdings die Bonussekunden, so dass der Abstand zwischen ihnen bei drei Sekunden bleibt.

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