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12.09.2018 | (rsn) - Als Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) nach zehn Kilometern über den ersten Messpunkt des gestrigen Vuelta-Zeitfahrens rauschte, wird es Rohan Dennis (BMC) auf dem sogenannten "Hot Seat“ etwas mulmig geworden sein, war der Niederländer an dieser Stelle doch vier Sekunden schneller unterwegs als der Prologgewinner von Malaga. Und auch wenn er auf der zweiten Hälfte der 32 Kilometer nach Torrelavega noch rund eine Minute auf Dennis einbüßte, so war Kruijswijk als Tagesvierter doch der Beste unter den Klassementfahrern und verbesserte sich im Gesamtklassement vom fünften auf den dritten Platz.
Im Ziel war der Fünfte der diesjährigen Tour de France ganz offensichtlich hochzufrieden mit seiner Vorstellung und sprach von einem der besten Zeitfahren seiner Karriere. Dabei hätte er nicht damit gerechnet, an der ersten Zwischenzeit sogar Dennis‘ Bestmarke unterbieten zu können. "Aber ich wusste, dass ich auf dem Parcours sehr schnell unterwegs war, vielleicht zu schnell, und am Ende dachte ich, dass ich ein bisschen Zeit verlieren würde", berichtete Kruijswijk. "Ich hatte aber ein gutes Gefühl und bin froh über dieses Zeitfahren, das mit Blick auf die nächsten Tage gut für mein Selbstvertrauen ist."
Sein Sportdirektor Addy Engels sprach nach der Etappe von einem “großartigen Zeitfahren. Er hat sich einen großen Vorsprung auf Quintana und Lopez herausgefahren, den ich so nicht erwartet hätte. Und er hat auch etwas gegenüber Valverde und Yates gut gemacht, und das war schon ein guter Vorsprung“, bilanzierte der Ex-Profi ausgesprochen zufrieden nach dem für seinen Kapitän so erfolgreichen Tag.
Wie weit hinauf es mit Kruijswijk, der sich seit der 13. Etappe vom zehnten auf den dritten Gesamtrang verbessert hat, nun noch gehen kann, werden die kommenden Bergetappen zeigen. Angesichts von nur 52 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Simon Yates (Mitchelton-Scott) ist sogar der Griff nach dem Roten Trikot möglich. “Simon hat auch ein gutes Zeitfahren absolviert. Das sagt mir, dass ich wirklich gut in Form bin, aber es bedeutet nicht, dass ich ein Favorit auf den Gesamtsieg bin“, zeigte sich der 31-Jährige zurückhaltend.
Zwar scheint auch Engels seinen Kapitän trotz dessen deutlichen Aufwärtstrends eher in einer Außenseiterrolle zu sehen. Allerdings deuteten seine Äußerungen darauf hin, dass er mit dieser Einstufung Druck von Kruijswijks Schultern nehmen will. "Solange er im Rennen ist, ist es möglich, dass er es gewinnt. Kann er? Ja. Ist es wahrscheinlich? Nein“, sagte Engels, um dann aber anzufügen: "Er ist viel näher dran, als er es vorher war.“
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